Blutflecken aus Kleidung entfernen: In 5 Schritten zu fleckenfreier Wäsche
➤ Die bewährte Kalt-Wasser-Methode für alle Stoffarten
Ein kleiner Schnitt beim Gemüseschneiden, plötzliches Nasenbluten oder Periodenblut auf der Lieblingsjeans – Blutflecken passieren schneller als gedacht. Und dann steht man da: verwirrt, vielleicht etwas panisch, und fragt sich, ob das Kleidungsstück noch zu retten ist.
Die gute Nachricht: Blutflecken aus Kleidung zu entfernen ist möglich. Mit der richtigen Methode bekommst Du selbst hartnäckige Flecken aus Jeans, weißen Hemden und empfindlichen Stoffen wieder heraus. In diesem Ratgeber zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du verschiedene Materialien behandelst, ohne die Fasern zu beschädigen. Egal ob frisches oder eingetrocknetes Blut – mit unseren bewährten Tipps wird Deine Wäsche wieder fleckenfrei.
Das Wichtigste in Kürze

- Kaltes Wasser ist Pflicht: Warmes Wasser fixiert den Blutfleck dauerhaft durch Eiweißgerinnung
- Schnell handeln zahlt sich aus: Frische Flecken lassen sich 3-4x leichter entfernen als eingetrocknete
- Vorbehandlung ist entscheidend: Einweichen über mindestens 30 Minuten (bei alten Flecken über Nacht) erhöht die Erfolgsrate deutlich
- Enzymhaltige Waschmittel wirken am besten: Proteasen spalten die Eiweißstrukturen im Blut
- Stoffart beachten: Wolle und Seide niemals mit Gallseife oder enzymhaltigen Mitteln behandeln – sie bestehen selbst aus Eiweiß
- Nicht in den Trockner: Hitze fixiert auch kleinste Blutreste dauerhaft
Wie entfernt man Blutflecken aus Kleidung am besten?
Spüle den Fleck sofort unter kaltem Wasser aus, bis das meiste Blut gelöst ist. Trage dann Flüssigwaschmittel oder Gallseife auf, lasse es 10-30 Minuten einwirken und wasche das Kleidungsstück anschließend bei der höchsten erlaubten Temperatur in der Maschine. Bei eingetrockneten Flecken weiche die Stelle vorher in kaltem Salzwasser über Nacht ein.
STOPP! Bevor Du irgendetwas tust:
Benutze auf keinen Fall warmes oder heißes Wasser!
Blut besteht aus Eiweiß. Ab etwa 40 Grad gerinnt dieses Eiweiß und verbindet sich unlösbar mit der Faser. Der Fleck wird dadurch dauerhaft fixiert – und ist dann kaum noch zu entfernen. Nutze immer kaltes Wasser für die Erstbehandlung. Das rettet Dein Kleidungsstück!
Warum ist Blut so hartnäckig?
Blutflecken gehören zu den schwierigsten Fleckenarten, weil Blut aus komplexen Eiweißverbindungen besteht. Diese Proteine verbinden sich mit den Textilfasern und werden besonders stabil, wenn sie mit Wärme in Kontakt kommen. Deshalb ist die richtige Temperatur bei der Behandlung so wichtig.
Das Blut enthält außerdem Hämoglobin – den roten Blutfarbstoff – der sich tief in die Fasern einlagern kann. Je länger der Fleck eintrocknet, desto fester wird diese Verbindung. Darum gilt: Je schneller Du handelst, desto besser sind Deine Chancen.
Die Wissenschaft dahinter: Enzyme – speziell Proteasen – sind der Schlüssel zur Fleckenentfernung. Diese Proteasen spalten die Eiweißketten im Blut auf und lösen sie aus den Fasern. Deshalb sind enzymhaltige Waschmittel bei Blutflecken so effektiv. Bei Temperaturen über 40 Grad gerinnen die Proteine jedoch, ähnlich wie ein Spiegelei in der Pfanne – und dieser Prozess ist irreversibel.
Schritt-für-Schritt: Die Vorbehandlung vor der Wäsche
Einfach das Kleidungsstück in die Waschmaschine zu werfen, reicht bei Blutflecken nicht aus. Eine gründliche Vorbehandlung ist das A und O.
Schritt 1: Sofort ausspülen
Halte den Fleck unter fließendes, kaltes Wasser. Spüle von der Rückseite, damit das Blut aus dem Stoff herausgedrückt wird und nicht tiefer eindringt. Lasse das Wasser so lange laufen, bis es klar abläuft.
Schritt 2: Einweichen
Fülle einen Eimer oder ein Waschbecken mit kaltem Wasser. Gib einen Esslöffel Salz hinzu – das bindet die Flüssigkeit und löst die Eiweißstrukturen. Alternativ kannst Du auch etwas Flüssigwaschmittel verwenden.
Einwirkzeit:
- Frische Flecken: mindestens 30 Minuten
- Eingetrocknete Flecken: über Nacht (6-8 Stunden)
Ist der Fleck schon älter und besonders hartnäckig? Dann wirf einen Blick in unseren Spezial-Ratgeber zum Thema: Eingetrocknete Blutflecken entfernen.
Schritt 3: Mechanische Vorbehandlung
Nach dem Einweichen arbeitest Du mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm vorsichtig am Fleck. Tupfe und reibe sanft – zu starkes Reiben kann die Fasern beschädigen oder den Fleck vergrößern.
Das richtige Waschmittel: Enzyme sind der Schlüssel
Die Wahl des Waschmittels entscheidet darüber, ob der Fleck komplett verschwindet oder als Schatten zurückbleibt.
Vollwaschmittel (Pulver)
Vollwaschmittel enthält oft Bleichmittel auf Sauerstoffbasis. Das ist besonders gut für weiße Wäsche geeignet, da es nicht nur den Fleck entfernt, sondern auch aufhellt.
Flüssigwaschmittel mit Enzymen
Flüssigwaschmittel enthält häufig Proteasen – das sind Enzyme, die Eiweißstrukturen aufspalten. Genau das brauchst Du bei Blutflecken. Achte auf die Inhaltsstoffe oder wähle gezielt ein Waschmittel für Eiweißflecken.
Gallseife: Der Klassiker
Gallseife ist ein bewährtes Hausmittel und funktioniert bei den meisten robusten Stoffen hervorragend. Feuchte den Fleck an, reibe Gallseife ein und lasse sie mindestens 15 Minuten einwirken. Danach wie gewohnt waschen.
Wichtig: Gallseife niemals bei Wolle oder Seide verwenden! Dazu später mehr.
Anleitung nach Material: So behandelst Du verschiedene Stoffe richtig
Nicht jeder Stoff verträgt die gleiche Behandlung. Hier zeigen wir Dir, wie Du Blutflecken je nach Material entfernst.
Robuste Stoffe: Jeans und Baumwolle

Keywords abgedeckt: Blutflecken aus Jeans entfernen, eingetrocknetes Blut aus Jeans entfernen, Blutflecken aus Baumwolle entfernen
Jeans und Baumwolle sind robust und vertragen eine energische Behandlung.
So gehst Du vor:
- Spüle den Fleck sofort unter kaltem Wasser aus
- Trage Gallseife oder Flüssigwaschmittel direkt auf den Fleck auf
- Arbeite mit einer Bürste in kreisenden Bewegungen am Fleck
- Lasse das Mittel 15-30 Minuten einwirken
- Wasche die Jeans bei 40-60 Grad (je nach Pflegeetikett)
Tipp für Jeans: Reibe nicht zu stark an einer Stelle, sonst entsteht ein heller Fleck durch Farbverlust. Das kann schlimmer aussehen als der Blutfleck selbst.
Bei eingetrocknetem Blut: Weiche die Jeans vorher in kaltem Salzwasser über Nacht ein. Nutze 3-5 Esslöffel Salz pro Liter Wasser.
Weiße Kleidung & Hemden
Keywords abgedeckt: Blutflecken entfernen weiße Kleidung
Bei weißer Kleidung darfst Du zu stärkeren Mitteln greifen, weil Du Dir keine Sorgen um Farbverlust machen musst.
So gehst Du vor:
- Spüle den Fleck kalt aus
- Streue Backpulver, Natron oder Speisestärke auf den feuchten Fleck
- Lasse es 30 Minuten einwirken – das Pulver bindet das Blut
- Bürste das Pulver ab und spüle nochmals kalt nach
- Wasche mit Vollwaschmittel bei höchstmöglicher Temperatur
Alternative: Zitronensäure wirkt ebenfalls aufhellend. Träufle etwas Zitronensaft auf den Fleck, lasse es einwirken und wasche wie gewohnt.
Achtung: Nutze kein Chlor bei Kleidung mit Elasthan-Anteil (z.B. Stretch-Hemden). Chlor macht Elasthan gelb und brüchig.
Empfindliche Stoffe: Wolle und Seide

Hier ist Vorsicht geboten!
Wolle und Seide bestehen – genau wie Blut – aus Eiweißstrukturen (Keratin). Enzyme oder Gallseife können nicht zwischen dem Fleck und dem Stoff unterscheiden. Das Ergebnis: Löcher im Gewebe.
Bei empfindlichen Naturfasern wie Wolle oder Seide sind herkömmliche Hausmittel wie Salz oder enzymhaltige Waschmittel tabu, da sie die feine Struktur der Fasern angreifen.
So gehst Du vor:
- Tupfe den Fleck sofort mit kaltem Wasser ab (nicht reiben!)
- Greife zu hochprozentigem Alkohol oder Spiritus (mindestens 40%)
- Tränke ein sauberes, weißes Tuch in Alkohol
- Tupfe den Blutfleck vorsichtig ab – ohne zu reiben
- Der Alkohol löst das Eiweiß, verflüchtigt sich schnell und hinterlässt keine Wasserränder
- Spüle das Kleidungsstück anschließend kurz mit kaltem Wasser aus
- Wasche es gemäß Waschanleitung (von Hand oder im Wollwaschgang bei maximal 30 Grad)
Wichtig bei Wolle: Vermeide unbedingt starkes Wringen, um ein Verfilzen zu verhindern. Drücke das Wasser stattdessen sanft aus.
Expertentipp: Bei sehr empfindlichen Stoffen wie Seide solltest Du einen Flecken-Test an einer unauffälligen Stelle machen, bevor Du das gesamte Kleidungsstück behandelst. Spiritus ist schonend, aber bei manchen gefärbten Seiden kann es zu leichten Farbveränderungen kommen.
Wenn Du Dir unsicher bist, findest Du in unserem allgemeinen Ratgeber weitere Informationen: Blutflecken entfernen – Der ultimative Guide.
Tabelle: Schnelle Übersicht – Welcher Stoff, welche Methode?
| Stoffart | Geeignete Methode | Was vermeiden | Waschtemperatur |
|---|---|---|---|
| Jeans / Baumwolle | Gallseife, Salzwasser, enzymhaltiges Waschmittel | Zu starkes Reiben (Farbverlust) | 40-60°C |
| Weiße Wäsche | Backpulver, Natron, Vollwaschmittel, Zitronensaft | Chlor bei Elasthan | 60-90°C |
| Wolle | Kaltes Wasser, Wollwaschmittel, Spiritus/Alkohol | Gallseife, Enzyme, heißes Wasser | max. 30°C |
| Seide | Kaltes Wasser, Spiritus/Alkohol, vorsichtiges Tupfen | Gallseife, Enzyme, Reiben | max. 30°C |
| Synthetik (Polyester) | Flüssigwaschmittel, Gallseife | Bleiche, zu hohe Temperaturen | 30-40°C |
| Unterwäsche (Baumwolle) | Salzwasser, Gallseife, Enzyme | – | 60°C (Bakterien abtöten) |
| Matratzen / Teppiche | Pasten-Methode (Stärke/Backpulver), Tupfen | Durchnässen (Schimmelgefahr!) | Nicht waschbar |
Spezialfall: Blutflecken aus Unterwäsche entfernen
Keywords abgedeckt: Blutflecken entfernen Unterwäsche
Blutflecken in der Unterwäsche entstehen häufig durch Menstruationsblut. Das Thema ist absolut normal und betrifft Millionen von Menschen – deshalb sprechen wir offen darüber.
So gehst Du vor:
- Sofort kalt ausspülen: Je frischer, desto besser. Halte die Unterwäsche unter kaltes Wasser und lasse das Blut ausspülen.
- Einweichen: Fülle eine Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Salz oder Flüssigwaschmittel. Lasse die Unterwäsche mindestens 30 Minuten darin liegen.
- Waschen: Wasche Baumwoll-Unterwäsche bei 60 Grad, um Bakterien abzutöten. Das ist hygienisch wichtig.
- Bei Spitze oder Synthetik: Nutze niedrigere Temperaturen (30-40 Grad) und ein Feinwaschmittel.
Tipp für unterwegs
Wenn Du nicht sofort waschen kannst (z.B. auf der Arbeit oder in der Schule), nutze kaltes Wasser auf der Toilette, um den Fleck anzufeuchten und grob auszuwaschen. Das verhindert das Eintrocknen. Ein kleiner Hack: Speichel enthält ebenfalls Enzyme, die Blut lösen können – ideal für Notfälle.
Weitere Tipps zu Blutflecken auf Textilien, die nicht waschbar sind, findest Du hier: Blutflecken aus Teppich entfernen.
Frisch vs. Eingetrocknet: Was ist der Unterschied?
Frische Blutflecken
Frisches Blut lässt sich deutlich einfacher entfernen. Es hat sich noch nicht fest mit den Fasern verbunden. Meistens reicht kaltes Wasser allein schon aus, um den größten Teil zu lösen.
Vorgehensweise:
- Sofort unter fließendem kaltem Wasser ausspülen
- Waschmittel oder Gallseife auftragen
- 10-30 Minuten einwirken lassen
- Normal waschen
Eingetrocknete Blutflecken
Eingetrocknetes Blut ist hartnäckiger, weil das Eiweiß bereits fest mit der Faser verbunden ist. Hier brauchst Du mehr Zeit und stärkere Mittel.
Vorgehensweise:
- In kaltem Salzwasser über Nacht einweichen (5 Esslöffel Salz pro Liter)
- Alternativ: Paste aus Backpulver und Wasser anrühren, auftragen, 1 Stunde einwirken lassen
- Mit Gallseife vorbehandeln
- Mit enzymhaltigem Waschmittel waschen
Geheimtipp: Aspirin gegen eingetrocknetes Blut
Ein oft unterschätztes Hausmittel gegen hartnäckige, bereits eingetrocknete Blutflecken ist die Acetylsalicylsäure – besser bekannt als Aspirin. Der Wirkstoff verdünnt nicht nur das Blut im Körper, sondern kann auch geronnene Blutstrukturen in Textilien aufspalten. Das wissen die wenigsten!
So wendest Du den Aspirin-Trick an:
- Löse 2 Aspirin-Tabletten (oder eine Brausetablette) in einem Glas mit kaltem Wasser auf
- Weiche den betroffenen Bereich des Kleidungsstücks für etwa 20 bis 30 Minuten in dieser Lösung ein
- Bei sehr hartnäckigen Flecken kannst Du die Einwirkzeit auf 2-3 Stunden verlängern
- Wasche das Textil danach gründlich mit kaltem Wasser aus
- Behandle mit Waschmittel nach und wasche wie gewohnt
Dieser Trick eignet sich besonders gut für robuste Baumwollstoffe, bei denen reine Wasseranwendungen nicht mehr wirken. Es ist ein echter Geheimtipp aus Omas Trickkiste!
Blutflecken von nicht-waschbaren Textilien entfernen
Manchmal landet Blut nicht nur auf Kleidung, sondern auch auf Matratzen, Sofas oder Teppichen. Diese Textilien kannst Du nicht einfach in die Waschmaschine stecken. Hier hilft die bewährte „Pasten-Methode“.
Die Pasten-Methode für Matratzen, Sofas und Teppiche
Wenn Blutflecken auf nicht-waschbaren Textilien wie Matratzen oder Teppichböden landen, ist die „Pasten-Methode“ Deine beste Lösung. Sie funktioniert ohne durchnässendes Wasser und verhindert Schimmelbildung im Polster.
So funktioniert die Pasten-Methode:
- Paste anrühren: Mische Kartoffelstärke, Backpulver oder Natron mit etwas kaltem Wasser zu einer dicken Paste an. Die Konsistenz sollte ähnlich wie Zahnpasta sein – dick genug, um auf dem Fleck zu bleiben.
- Großzügig auftragen: Trage die Paste großzügig auf den Blutfleck auf. Bedecke den gesamten Fleck und gehe etwa 1 cm über den Rand hinaus.
- Trocknen lassen: Lasse die Paste vollständig trocknen. Das dauert mindestens 1-2 Stunden, bei größeren Mengen auch länger. Die Stärke zieht während des Trocknungsprozesses das Blut aus den Fasern heraus.
- Entfernen: Sobald die Paste vollständig getrocknet ist, kannst Du die Reste einfach abbürsten oder absaugen.
- Nachbehandeln: Falls noch Reste sichtbar sind, tupfe sie mit einem in kaltem Wasser getränkten Tuch ab. Tupfe anschließend mit einem trockenen Handtuch nach, um die Feuchtigkeit aufzunehmen.
Wichtig: Niemals den Fleck durchnässen! Zu viel Wasser dringt tief in Matratzen oder Polster ein und kann dort Schimmelbildung verursachen. Die Pasten-Methode arbeitet oberflächlich und ist deshalb sicherer.
Alternative für Teppiche: Bei Teppichen kannst Du nach dem Absaugen der Paste zusätzlich mit einem Teppichreiniger nachbehandeln. Teste diesen aber vorher an einer unauffälligen Stelle.
Für noch mehr Details zu diesem Thema schau in unseren spezialisierten Ratgeber: Blutflecken aus Matratze entfernen oder Blutflecken aus Polstermöbeln entfernen.
Hausmittel im Check: Was hilft wirklich?
Es gibt viele Hausmittel gegen Blutflecken. Wir haben die gängigsten für Dich bewertet.
✅ Salz
Bewertung: Sehr gut
Salz bindet Flüssigkeit und löst Eiweißstrukturen. Es ist günstig, in jedem Haushalt vorhanden und effektiv. Ideal zum Einweichen.
✅ Gallseife
Bewertung: Hervorragend (für robuste Stoffe)
Gallseife ist das bewährteste Mittel gegen Eiweißflecken. Sie wirkt schnell und zuverlässig. Nur bei Wolle und Seide tabu!
✅ Backpulver / Natron
Bewertung: Sehr gut
Backpulver und Natron sind sanfte, aber wirksame Fleckenentferner. Sie eignen sich besonders für weiße Wäsche und sind schonend zu den Fasern.
✅ Aspirin (Acetylsalicylsäure)
Bewertung: Geheimtipp!
Aspirin verdünnt das Blut auch im Stoff – dieser Effekt funktioniert nicht nur im Körper, sondern auch in Textilien. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure spaltet geronnene Blutstrukturen auf. 2 Tabletten oder eine Brausetablette in kaltem Wasser auflösen und das Kleidungsstück 20-30 Minuten (bei hartnäckigen Flecken 2-3 Stunden) einweichen. Funktioniert überraschend gut, besonders bei eingetrockneten Flecken auf Baumwolle!
⚠ Zitronensäure / Zitronensaft
Bewertung: Gut (nur für weiße Wäsche)
Zitronensaft wirkt aufhellend und kann bei weißer Kleidung helfen. Bei farbigen Stoffen besteht die Gefahr von Bleichflecken. Vorsichtig dosieren.
⚠ Wasserstoffperoxid
Bewertung: Gut (mit Vorsicht)
Wasserstoffperoxid (3%) wirkt bleichend und kann hartnäckige Flecken entfernen. Nur bei hellen Stoffen verwenden und vorher testen.
❌ Essig
Bewertung: Nicht empfehlenswert
Essig wird oft als Universalmittel angepriesen, hilft bei Blutflecken aber kaum. Er kann sogar die Eiweißstrukturen verfestigen. Lieber zu anderen Mitteln greifen.
Die größten Fehler bei der Blutflecken-Entfernung
1. Fehler: Warmes oder heißes Wasser verwenden
Das ist der häufigste und folgenschwerste Fehler. Warmes Wasser lässt das Eiweiß im Blut gerinnen und fixiert den Fleck dauerhaft. Nutze immer kaltes Wasser!
2. Fehler: Zu stark reiben
Starkes Reiben drückt das Blut tiefer in die Fasern und vergrößert den Fleck. Tupfe stattdessen oder arbeite mit sanften, kreisenden Bewegungen.
3. Fehler: Sofort in die Waschmaschine werfen
Ohne Vorbehandlung schafft es die Waschmaschine selten, Blutflecken vollständig zu entfernen. Investiere die Zeit ins Einweichen und Vorbehandeln – es lohnt sich.
4. Fehler: Den Fleck eintrocknen lassen
Je länger Du wartest, desto schwieriger wird es. Handle so schnell wie möglich.
5. Fehler: Kleidung trotz sichtbarem Fleck in den Trockner geben
Die Hitze fixiert den Fleck endgültig. Kontrolliere immer vorher, ob der Fleck wirklich weg ist.
Blutflecken unterwegs behandeln: Erste Hilfe
Du bist nicht zu Hause, wenn das Missgeschick passiert? Kein Problem. Hier sind schnelle Lösungen für unterwegs:
- Öffentliche Toilette: Halte den Fleck sofort unter kaltes Wasser. Nutze Handseife (keine heißen Händetrockner!), um vorzubehandeln.
- Speichel als Nothelfer: Klingt ungewöhnlich, funktioniert aber. Speichel enthält Enzyme, die Blut lösen. Tupfe etwas Speichel auf den Fleck und reibe vorsichtig.
- Mineralwasser: Wenn kein Leitungswasser verfügbar ist, nutze stilles Mineralwasser. Kohlensäure kann die Fasern angreifen, deshalb lieber still.
- Feuchttücher: Tupfe den Fleck mit feuchten Reinigungstüchern ab. Das verhindert zumindest das Eintrocknen, bis Du zu Hause bist.
Wann Du professionelle Hilfe brauchst
Manchmal sind Flecken einfach zu hartnäckig oder das Kleidungsstück zu wertvoll, um selbst zu experimentieren. In diesen Fällen solltest Du eine professionelle Textilreinigung aufsuchen:
- Sehr empfindliche Stoffe: Seide, Kaschmir oder Designer-Stücke
- Alte, eingetrocknete Flecken: Wenn mehrere Waschgänge erfolglos waren
- Große Flächen: Wenn viel Blut ausgelaufen ist und die Stelle großflächig betroffen ist
- Unsicherheit: Wenn Du Dir nicht sicher bist, welches Material vorliegt
Eine professionelle Reinigung hat Zugang zu speziellen Lösungsmitteln und Techniken, die zu Hause nicht verfügbar sind. Das ist oft die letzte Rettung für hartnäckige Fälle.
Fazit: Blutflecken sind kein Grund zur Panik

Blutflecken aus Kleidung zu entfernen ist mit der richtigen Methode gut machbar. Die wichtigsten Regeln: Kaltes Wasser verwenden, schnell handeln und nach Stoffart unterscheiden. Jeans und Baumwolle vertragen Gallseife und energische Behandlung, während Wolle und Seide Fingerspitzengefühl brauchen.
Besonders hilfreich sind Hausmittel wie Salz, Backpulver und der Geheimtipp Aspirin. Lass Dich nicht entmutigen, wenn der Fleck beim ersten Mal nicht komplett verschwindet – manchmal braucht es zwei oder drei Durchgänge.
Das Wichtigste: Niemals warmes Wasser verwenden und niemals das Kleidungsstück mit sichtbarem Fleck in den Trockner geben. Mit diesen beiden Regeln vermeidest Du die häufigsten Fehler.
Dein Kleidungsstück ist gerettet? Perfekt! Für alle anderen Flecken-Notfälle findest Du auf sauberz.de weitere hilfreiche Ratgeber.
Quellen zum Thema Blutflecken aus Kleidung entfernen:
- Dr. Beckmann: Experten-Ratgeber zur Fleckentfernung
- Ariel: Wie Sie Blutflecken aus der Kleidung entfernen
- Utopia.de: Nachhaltige Hausmittel gegen Blutflecken
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum darf ich Blutflecken nur mit kaltem Wasser waschen?
Warmes Wasser führt dazu, dass das im Blut enthaltene Eiweiß (Hämoglobin) gerinnt und sich fest mit den Textilfasern verbindet. Einmal geronnen, lässt sich der Fleck kaum noch entfernen, weshalb ausschließlich kaltes Wasser zum Ausspülen genutzt werden darf.
Wie entferne ich alte, bereits eingetrocknete Blutflecken?
Eingetrocknete Flecken müssen vor der Wäsche „aufgeweicht“ werden, am besten durch Einlegen in Salzwasser (Salzsole) für mehrere Stunden. Alternativ helfen enzymhaltige Fleckensprays oder Gallseife, die vor dem Waschgang direkt auf den Fleck gegeben werden.
Hilft Backpulver gegen Blutflecken?
Ja, Backpulver ist ein effektives Hausmittel, besonders bei hellen Textilien oder Matratzen. Es wird mit etwas Wasser zu einer Paste angerührt, auf den Fleck aufgetragen und zieht nach dem Trocknen das Blut aus den Fasern.
Kann ich Blutflecken mit Salz entfernen?
Salz ist ideal zum Einweichen von Kleidung mit eingetrockneten Flecken. Lösen Sie etwa fünf Esslöffel Salz in einem Liter kaltem Wasser auf und lassen Sie das Kleidungsstück darin über Nacht einweichen.
Wie bekomme ich Blut aus einer Matratze?
Da Matratzen nicht in die Waschmaschine passen, nutzen Sie eine Paste aus Speisestärke und Wasser. Lassen Sie die Paste auf dem Fleck trocknen und bürsten oder saugen Sie die Rückstände anschließend einfach ab.
Was muss ich bei Blutflecken auf Seide beachten?
Seide ist empfindlich gegen Reibung und Enzyme, daher sollten Sie keine herkömmlichen Fleckenmittel verwenden. Tupfen Sie den Fleck stattdessen vorsichtig mit reinem Alkohol oder Spiritus ab, ohne den Stoff zu beschädigen.
Hilft Aspirin wirklich gegen Blutflecken?
Ja, die in Aspirin enthaltene Acetylsalicylsäure wirkt blutverdünnend und kann helfen, die Struktur alter Flecken aufzulösen. Lösen Sie eine Tablette in kaltem Wasser auf und weichen Sie den Fleck darin ein.
Kann ich Gallseife bei jedem Stoff verwenden?
Gallseife ist sehr effektiv, eignet sich aber vor allem für robuste Stoffe wie Baumwolle oder Mischgewebe. Bei sehr empfindlichen Materialien wie bunter Seide sollten Sie vorab an einer unauffälligen Stelle testen, ob die Farbe hält.
Funktionieren Cola oder Zahnpasta gegen Blutflecken?
Von Zahnpasta und Cola ist eher abzuraten, da sie oft Farbstoffe oder Zucker enthalten, die neue Flecken verursachen können. Greifen Sie lieber zu klaren Hausmitteln wie Salz, Natron oder Zitronensaft.
Hilft Wasserstoffperoxid bei Blutflecken?
Wasserstoffperoxid (3%) ist extrem effektiv, wirkt aber auch bleichend. Verwenden Sie es daher nur bei rein weißer, robuster Wäsche als letztes Mittel, wenn andere Methoden versagt haben.
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓