Wie entfernt man Fettflecken aus Polster?

Ein Fettfleck auf dem Sofa – das passiert schneller, als du denkst. Die umgekippte Pizzaschachtel, der Keks mit Schokolade oder die Handcreme, die du gerade aufgetragen hast. Das Ärgerliche: Fett zieht tief ins Polster ein und lässt sich nicht einfach wegwischen. Dazu kommt die Gefahr, dass du beim Reinigen mehr Schaden anrichtest als der Fleck selbst – Wasserränder, Schimmel oder verfärbte Stellen sind schnell passiert.

Die gute Nachricht? Mit den richtigen Hausmitteln und der passenden Technik bekommst du Fettflecken aus Polstern wieder raus – ohne teure Spezialreiniger und ohne dein Sofa zu ruinieren. Dieser Spezialguide ist Teil unseres umfassenden Leitfadens zum Fettflecken entfernen und zeigt dir genau, wie du Sofas, Sessel und andere Polstermöbel schonend reinigst. Der Schlüssel liegt darin, so wenig Feuchtigkeit wie möglich zu verwenden und die richtige Reihenfolge einzuhalten.

Das Wichtigste in Kürze

Inhalt

Fettflecken aus Polster entfernen mit einer schonenden Reinigung - ganz ohne Nässe, Schimmel und Fleckenränder
Fettflecken aus Polster entfernen mit einer schonenden Reinigung – ganz ohne Nässe, Schimmel und Fleckenränder
  • Sofort handeln lohnt sich: Frische Fettflecken lassen sich innerhalb von 30 Minuten mit Küchenpapier und Natron zu 70–80 % entfernen – nach 24 Stunden ist das Fett tief ins Polster eingezogen.
  • Natron ist die Wunderwaffe: Über Nacht einwirken lassen zieht Fett aus dem Stoff wie ein Schwamm – funktioniert bei allen Polsterstoffen außer Leder.
  • Wenig Feuchtigkeit ist Pflicht: Polster haben dicke Schaumstoffschichten, die 48–72 Stunden zum Trocknen brauchen – zu viel Nässe führt zu Schimmel und üblen Gerüchen.
  • Destilliertes Wasser gegen Fleckenränder: Arbeite von Naht zu Naht und verwende destilliertes Wasser – Leitungswasser hinterlässt Kalkränder, die oft schlimmer aussehen als der Fettfleck.
  • Microfaser braucht Strichrichtung: Bürste nur in Faserrichtung, niemals dagegen – sonst entstehen Mattstellen, die nicht mehr verschwinden.
  • Velours/Samt nur tupfen: Niemals reiben oder wischen – die Fasern legen sich sonst dauerhaft flach und glänzen unschön.
  • Rasierschaum als Geheimtipp: 15–20 Minuten Einwirkzeit lösen Restfett ohne viel Wasser – ideal für die Nachbehandlung nach der Natron-Methode.
  • Alte Flecken brauchen Hitze: Föhn-Methode (schonend) oder Bügeleisen-Methode (effektiver) verflüssigen eingezogenes Fett – Löschpapier saugt es auf.
  • Diese Mittel sind tabu: Essig greift Fasern an, Alkohol kann Kleber im Polster lösen, zu viel Wasser verursacht Schimmel.

❓ Wie entfernt man Fettflecken aus Polster?

Fettflecken aus Polster entfernst du am besten mit Natron oder Backpulver – streue es dick auf den Fleck, lass es über Nacht einwirken und sauge es dann ab. Anschließend behandelst du Restfett mit Rasierschaum oder milder Gallseife, tupfst es mit einem kaum feuchten Tuch ab und lässt das Polster gut trocknen.

Die Polster-Diagnose: Die Gefahr von Nässe und Fleckenrändern

Bevor du loslegst, musst du verstehen, warum Polster so heikel sind. Sie sind anders aufgebaut als normale Textilien – und genau das macht die Reinigung kompliziert.

Wie Polstermöbel aufgebaut sind

Ein Sofa oder Sessel besteht aus mehreren Schichten:

1. Der sichtbare Bezugsstoff (was du siehst):

  • Baumwolle, Leinen, Polyester, Mikrofaser oder Mischgewebe
  • Meist fest mit dem Polster verbunden (nicht abnehmbar)
  • Hier sitzt der Fettfleck

2. Die Polsterschicht darunter (meist 5–15 cm dick):

  • Schaumstoff (PU-Schaum, Kaltschaum)
  • Oder: Federkern mit Vliesabdeckung
  • Saugt Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm

3. Das Gestell (Holz oder Metall):

  • Trägt die Konstruktion

Das Problem: Wenn du zu viel Wasser auf den Bezugsstoff gibst, sickert es durch in die Polsterschicht. Und da wird es kritisch.

Warum zu viel Feuchtigkeit gefährlich ist

Schimmelgefahr: Schaumstoff braucht 48–72 Stunden, um durchzutrocknen – oft sogar länger, wenn das Sofa in einem kühlen Raum steht. In dieser Zeit kann Schimmel entstehen. Und der riecht nicht nur übel, sondern ist auch gesundheitsschädlich.

Woran du Schimmel erkennst:

  • Muffiger, modriger Geruch (auch wenn optisch alles sauber aussieht)
  • Dunkle Flecken auf der Unterseite des Polsters
  • Das Polster fühlt sich auch Tage nach der Reinigung noch feucht an

Verfärbungen und Fleckenränder: Wenn Wasser in den Stoff eindringt und dann langsam verdunstet, transportiert es gelöste Schmutzpartikel an den Rand der feuchten Stelle. Dort sammeln sie sich und bilden einen Ring – den gefürchteten Wasserrand.

Woran du Fleckenränder erkennst:

  • Ein heller oder dunkler Ring um die gereinigte Stelle
  • Die gereinigte Stelle selbst ist sauber, aber der Ring herum ist dunkler
  • Der Rand verschwindet nicht, auch wenn du darüberwischst

Kleberauflösung: Viele Polstermöbel sind teilweise verklebt (Bezugsstoff auf Schaumstoff, Vlies auf Federkern). Zu viel Wasser oder aggressive Lösungsmittel können diesen Kleber anlösen. Das Ergebnis: Der Bezug löst sich ab, bildet Blasen oder verzieht sich.

Die goldene Regel bei Polstern

So wenig Feuchtigkeit wie möglich, so viel wie nötig.

Dein Tuch sollte niemals nass sein, sondern immer nur nebelfeucht – das heißt, du wringst es so stark aus, dass kaum noch Feuchtigkeit drin ist. Wenn du das Tuch auf das Polster legst und Wasser heraustropft, ist es zu nass!

Der Feuchtigkeitstest: Drücke dein Tuch auf ein Stück Küchenpapier. Wenn das Küchenpapier nass wird, ist dein Tuch zu feucht. Es sollte höchstens leicht feucht werden.

Welche Polsterstoffe besonders empfindlich sind

Sehr empfindlich (besondere Vorsicht!):

  • Seide und Samt: Wasserflecken bleiben oft dauerhaft sichtbar
  • Velours: Fasern können verkleben oder sich verfärben
  • Microfaser: Neigt zu Wasserrändern
  • Helle Stoffe (Weiß, Beige, Creme): Zeigen jeden Fehler sofort

Robust (etwas toleranter):

  • Baumwolle (dunkel): Verzeiht kleinere Fehler
  • Polyester-Mischgewebe: Relativ unempfindlich
  • Kunstfasern mit Fleckschutz: Oft imprägniert

Bei Ledersofas und Kunstleder musst du komplett anders vorgehen – dafür haben wir einen eigenen Ratgeber: Fettflecken auf Leder entfernen.

Warum destilliertes Wasser verwenden?

Leitungswasser enthält Kalk und Mineralien. Wenn das Wasser verdunstet, bleiben diese zurück – als weißlicher Rand oder als dunkler Fleck (je nach Stoff).

Destilliertes Wasser (gibt’s im Supermarkt für 1–2 Euro/Flasche) hat keine Mineralien. Es hinterlässt keine Ränder, selbst wenn es verdunstet.

Profi-Trick gegen Fleckenränder: Die „Von Naht zu Naht“-Regel

Selbst mit destilliertem Wasser kann ein Wasserrand entstehen, wenn du nur die Fleckstelle behandelst. Der Trick: Arbeite immer von Naht zu Naht (oder bei nahtlosen Flächen: von Kante zu Kante).

Warum das funktioniert:

  • Du behandelst nicht nur den Fleck, sondern die ganze Fläche zwischen zwei Nähten
  • Das Wasser verteilt sich gleichmäßig über die gesamte Fläche
  • Es gibt keine sichtbare Grenze zwischen „behandelt“ und „unbehandelt“
  • Der optische Übergang verschwindet

Beispiel: Wenn der Fleck auf einem Sitzkissen ist, behandle das komplette Kissen von vorderer bis hinterer Naht – nicht nur die 10 cm um den Fleck herum.

Schritt 1: Adsorption – Frische Fettflecken aus Sofa entfernen mit Hausmitteln

Die Adsorptions-Methode ist der wichtigste und sicherste Schritt bei der Polsterreinigung. Sie funktioniert komplett trocken – kein Wasser, kein Schimmelrisiko, keine Fleckenränder.

Was ist Adsorption?

Adsorption bedeutet, dass ein Stoff (hier: Pulver) einen anderen Stoff (hier: Fett) bindet und aufnimmt. Das Pulver zieht das Fett wie ein Schwamm aus dem Gewebe heraus.

Warum das so gut bei Polstern funktioniert: Polsterstoffe haben Fasern mit winzigen Zwischenräumen. Fett sitzt in diesen Zwischenräumen fest. Pulver mit sehr feinen Partikeln kann in diese Zwischenräume eindringen, das Fett binden und beim Absaugen wieder mit herauskommen.

Sofortmaßnahme: Überschüssiges Fett abtupfen

Wenn der Fettfleck gerade erst passiert ist, reagiere sofort:

Schritt 1: Abtupfen (nicht reiben!)

Nimm mehrere Lagen Küchenpapier und lege sie auf den Fleck. Drücke sanft an – das Papier saugt überschüssiges Fett auf.

Wichtig: NIEMALS REIBEN! Wenn du reibst:

  • Wird das Fett tiefer ins Polster gepresst
  • Vergrößert sich der Fleck
  • Werden die Fasern beschädigt

Schritt 2: Frisches Papier verwenden

Nimm ein neues Stück Küchenpapier und wiederhole das Abtupfen, bis kein Fett mehr auf dem Papier zu sehen ist.

Profi-Tipp: Bei großen Fettmengen (z. B. umgekippte Butter) kannst du mehrere Lagen Küchenpapier auflegen und ein schweres Buch daraufstellen. Lass es 10–15 Minuten liegen – das Papier saugt das Fett langsam auf.

Die besten Adsorptionsmittel für Polster

Natron (Natriumhydrogencarbonat) – Top-Empfehlung

Natron ist der Star bei Polsterreinigung:

  • Sehr feine Partikel, die tief eindringen
  • Bindet Fett chemisch (nicht nur mechanisch)
  • Neutralisiert gleichzeitig Gerüche
  • Kostet weniger als 2 Euro pro Packung

Backpulver – Die Alternative

Backpulver enthält Natron plus Säuerungsmittel. Funktioniert ähnlich gut wie reines Natron, ist aber etwas grobkörniger.

Speisestärke (Maisstärke, Kartoffelstärke)

Stärke ist sehr fein und bindet Fett gut. Vorteil: Fast jeder hat sie zu Hause.

Babypuder oder Talkum

Auch sehr fein, aber nicht ganz so effektiv wie Natron. Funktioniert trotzdem gut.

Mehl – Funktioniert zur Not

Mehl ist grobkörniger als die anderen, funktioniert aber bei frischen Flecken auch. Nicht die erste Wahl, aber besser als nichts.

So wendest du die Adsorptions-Methode an

Schritt 1: Pulver großzügig auftragen

Streue das Natron (oder ein anderes Pulver) dick auf den Fettfleck. Und ich meine wirklich dick – die Schicht sollte 3–5 mm hoch sein und den Fleck komplett bedecken.

Warum so viel? Je mehr Pulver, desto mehr Fett kann gebunden werden. Eine dünne Schicht reicht nicht aus.

Schritt 2: Vorsichtig einarbeiten (optional)

Bei frischen Flecken kannst du das Pulver mit einer weichen Bürste oder den Fingern sanft in den Stoff einarbeiten. Das hilft dem Pulver, tiefer in die Fasern zu gelangen.

Wichtig: Nur leicht einklopfen, nicht reiben!

Schritt 3: Über Nacht einwirken lassen

Das ist der entscheidende Schritt: Geduld haben!

Lass das Pulver mindestens 8–12 Stunden einwirken. Am besten machst du das abends und lässt es über Nacht drauf.

Was passiert während der Einwirkzeit? Das Pulver zieht langsam das Fett aus den Fasern. Bei Natron kommt noch ein chemischer Prozess dazu: Es reagiert leicht mit dem Fett und bindet es noch stärker.

Bei sehr alten oder großen Flecken: Lass das Pulver auch 24 Stunden oder länger drauf. Das Pulver kann nicht schaden, selbst wenn es mehrere Tage draufliegt.

Schritt 4: Gründlich absaugen

Nach der Einwirkzeit nimmst du deinen Staubsauger mit Polsterdüse und saugst das Pulver gründlich ab.

Tipps fürs Absaugen:

  • Arbeite in verschiedene Richtungen (horizontal, vertikal, diagonal)
  • Sauge mehrmals über dieselbe Stelle
  • Verwende nicht die höchste Saugstufe (kann Fasern beschädigen)
  • Bei empfindlichen Stoffen: Lege ein dünnes Tuch zwischen Düse und Polster

Schritt 5: Ergebnis prüfen

Ist der Fleck komplett weg? Super! Wenn noch ein leichter Schatten zu sehen ist, hast du zwei Optionen:

Option A: Wiederhole Schritt 1–4 noch einmal (bei sehr hartnäckigen Flecken) Option B: Gehe zu Schritt 2 über (Nachbehandlung mit Tensiden)

Bei frischen Fettflecken entfernt die Natron-Methode oft schon 70–80 % des Fetts. Der Rest lässt sich dann leichter mit Schritt 2 behandeln.

Schritt 2: Tenside – Nachbehandlung mit Polsterschaum oder Rasierschaum

Wenn nach der Natron-Behandlung noch ein Fettschatten zu sehen ist, brauchst du Tenside. Das sind Stoffe, die Fett mit Wasser mischbar machen und es so aus dem Gewebe lösen.

Wichtig: Dieser Schritt verwendet etwas Feuchtigkeit – deshalb nur als Nachbehandlung, nicht als Hauptmethode!

Methode 1: Rasierschaum – Der Geheimtipp

Rasierschaum ist ein unterschätztes Wundermittel für Polster:

  • Enthält Tenside, die Fett lösen
  • Schäumt nicht zu stark (im Gegensatz zu Spülmittel)
  • Trocknet relativ schnell
  • Bringt wenig Feuchtigkeit ins Polster

So wendest du Rasierschaum an:

1. Rasierschaum auftragen: Sprühe eine großzügige Menge Rasierschaum auf den Fleck (oder den Fettschatten, der nach der Natron-Behandlung übrig ist). Die Schicht sollte etwa 1–2 cm dick sein.

Wichtig: Verwende einfachen, weißen Rasierschaum ohne Zusätze (kein Menthol, keine Farbstoffe).

2. Vorsichtig einarbeiten: Tupfe den Schaum mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm sanft in den Stoff. Arbeite in kreisenden Bewegungen, aber übe keinen starken Druck aus.

3. Einwirken lassen: Lass den Rasierschaum 15–20 Minuten einwirken. Du siehst, wie er langsam in den Stoff einzieht.

4. Abtupfen mit kaum feuchtem Tuch: Nimm ein sauberes Mikrofasertuch, mach es mit destilliertem Wasser feucht und wringe es sehr gut aus (denk an den Feuchtigkeitstest!). Tupfe den Schaum vorsichtig ab.

Wichtig: Von außen nach innen arbeiten, damit du den Fleck nicht vergrößerst.

5. Trocknen lassen: Lass das Polster an der Luft trocknen. Öffne Fenster oder schalte einen Ventilator ein, um die Trocknung zu beschleunigen.

Niemals: Föhn, Heizung oder direkte Sonne verwenden! Das kann die Farbe ausbleichen oder den Stoff beschädigen.

Methode 2: Gallseife – Der Klassiker

Gallseife ist ein natürlicher Fettlöser und funktioniert auch bei Polstern gut.

So wendest du Gallseife an:

1. Gallseife anfeuchten: Mach ein Stück Gallseife leicht feucht (nicht nass!).

2. Auf Tuch auftragen: Reibe die Gallseife auf ein feuchtes Mikrofasertuch, sodass sich eine leichte Seifenschicht bildet.

3. Fleck vorsichtig bearbeiten: Tupfe mit dem Tuch über den Fleck. Arbeite von außen nach innen, mit sanften, kreisenden Bewegungen.

4. Kurz einwirken lassen: Lass die Gallseife 5–10 Minuten einwirken.

5. Mit klarem Wasser nachwischen: Nimm ein frisches Tuch, mach es mit destilliertem Wasser feucht (gut auswringen!), und wische die Seifenreste ab.

Wichtig: Seifenreste müssen komplett weg, sonst bleiben klebrige Flecken zurück, die neuen Schmutz anziehen.

6. Trocknen lassen: Wie bei Rasierschaum: An der Luft trocknen, gut lüften.

Methode 3: Mildes Spülmittel – Die einfachste Lösung

Spülmittel funktioniert auch, aber du musst aufpassen, dass du nicht zu viel verwendest.

So machst du es richtig:

1. Spülmittel-Lösung anrühren: Gib 2–3 Tropfen mildes Spülmittel in 200 ml destilliertes Wasser. Rühre um, bis sich leichter Schaum bildet.

Wichtig: Wirklich nur 2–3 Tropfen! Zu viel Spülmittel schäumt zu stark und lässt sich schwer entfernen.

2. Schwamm oder Tuch anfeuchten: Tauche einen Schwamm oder ein Tuch in die Lösung und wringe es sehr gut aus.

3. Fleck tupfen: Tupfe vorsichtig über den Fleck, von außen nach innen.

4. Mit klarem Wasser nachwischen: Nimm ein frisches Tuch mit destilliertem Wasser (gut ausgewrungen!) und wische die Seifenreste ab. Das kann 2–3 Durchgänge brauchen, um wirklich alle Seife zu entfernen.

5. Trocknen lassen: Gut lüften, an der Luft trocknen.

Methode 4: Trockenshampoo für empfindliche Stoffe

Trockenshampoo (eigentlich für Haare) funktioniert auch bei Polstern – besonders gut bei Microfaser und empfindlichen Stoffen.

So wendest du Trockenshampoo an:

1. Trockenshampoo aufsprühen: Sprühe das Trockenshampoo aus 20–30 cm Entfernung auf den Fleck.

2. Einwirken lassen: Lass es 5–10 Minuten einwirken. Es verwandelt sich in ein feines Pulver.

3. Abbürsten: Bürste das Pulver mit einer weichen Bürste ab. Das Pulver nimmt das gelöste Fett mit.

Vorteil: Fast keine Feuchtigkeit, ideal für empfindliche Stoffe.

Nachteil: Kann bei großen Flecken teuer werden, da Trockenshampoo nicht billig ist.

Spezialfälle: Microfaser und Velours/Samt richtig behandeln

Microfaser und Velours/Samt sind die häufigsten modernen Polsterbezüge – aber auch die heikelsten. Sie brauchen besondere Vorsicht, sonst entstehen Mattstellen oder die Struktur legt sich dauerhaft.

Microfaser-Polster: Die Strichrichtung ist entscheidend

Microfaser besteht aus extrem feinen Kunstfasern, die in eine bestimmte Richtung liegen. Wenn du gegen die Faserrichtung arbeitest, entstehen helle oder matte Flecken, die oft schlimmer aussehen als der ursprüngliche Fettfleck.

So erkennst du die Strichrichtung: Streiche mit der flachen Hand über den Stoff. In eine Richtung fühlt er sich glatt an, in die andere rau. Die glatte Richtung ist die Strichrichtung.

Fettflecken aus Microfaser entfernen – Schritt für Schritt:

  1. Natron oder Speisestärke auftragen: Streue das Pulver dick auf den Fleck, lass es über Nacht einwirken.
  2. Nur in Strichrichtung abbürsten: Verwende eine sehr weiche Bürste und bürste das Pulver ausschließlich in Strichrichtung ab. Niemals gegen die Faser!
  3. Wenn nötig: Rasierschaum sparsam verwenden: Bei Restfett kannst du etwas Rasierschaum nehmen, aber nur minimal. Tupfe ihn vorsichtig in Strichrichtung ein.
  4. Mit nebelfeuchtem Tuch abtupfen: Auch hier: Nur in Strichrichtung arbeiten!
  5. An der Luft trocknen lassen: Lass das Polster komplett trocknen, bevor du es wieder benutzt.

Wichtig: Auf Microfaser niemals reiben oder kreisende Bewegungen machen – immer nur in eine Richtung (die Strichrichtung) arbeiten!

Velours und Samt: Nur tupfen, niemals reiben

Velours und Samt haben eine samtige Oberfläche mit aufgestellten Fasern (Flor genannt). Wenn du reibst, legen sich diese Fasern dauerhaft flach – das siehst du als dunkle, glänzende Stelle, die nicht mehr verschwindet.

Fettflecken aus Velours/Samt entfernen – Schritt für Schritt:

  1. Sofort abtupfen: Bei frischen Flecken: Nur tupfen mit Küchenpapier, niemals reiben!
  2. Natron sehr vorsichtig auftragen: Streue Natron auf den Fleck, aber arbeite es NICHT ein. Lass es einfach nur draufliegen (über Nacht).
  3. Natron absaugen statt bürsten: Verwende den Staubsauger auf niedrigster Stufe mit Polsterdüse. Halte die Düse 1–2 cm über dem Stoff, damit die Fasern nicht eingezogen werden.
  4. Flüssigkeiten extrem sparsam: Wenn noch Restfett zu sehen ist, kannst du einen Hauch Rasierschaum verwenden – aber wirklich minimal! Einen kleinen Klecks auf den Fleck geben, 10 Minuten warten.
  5. Nur tupfen, nicht wischen: Nimm ein kaum feuchtes Mikrofasertuch und tupfe den Schaum vorsichtig ab. Jede wischende Bewegung kann die Fasern flach legen.
  6. Flor wieder aufstellen: Wenn der Fleck weg und das Polster trocken ist, bürste die Stelle vorsichtig mit einer weichen Kleiderbürste gegen die Liegerichtung der Fasern, um den Flor wieder aufzustellen.

Absolute No-Gos bei Velours/Samt:

  • Niemals reiben oder wischen
  • Keine kreisenden Bewegungen
  • Nicht zu viel Druck ausüben
  • Keine harten Bürsten verwenden

Herausforderung: Alte und tief eingezogene Fettflecken im Polster

Wenn der Fettfleck schon älter ist (mehrere Wochen oder Monate) oder sehr tief ins Polster eingezogen ist, reichen Natron und Rasierschaum oft nicht mehr aus. Hier musst du das Fett mit Wärme reaktivieren – dann kann es wieder von Adsorptionsmitteln aufgenommen werden.

Option 1: Die Föhn-Adsorptions-Methode (schonender)

Die Föhn-Methode ist sanfter als das Bügeleisen und funktioniert bei den meisten Stoffen. Sie ist die erste Wahl bei alten Fettflecken.

Was du brauchst:

  • Einen Föhn mit Temperaturregelung
  • Löschpapier oder mehrere Lagen Küchenpapier
  • Etwas Geduld

So gehst du vor:

Schritt 1: Löschpapier auflegen

Lege 3–4 Lagen Löschpapier (oder 5–6 Lagen Küchenpapier) auf den Fettfleck. Das Papier sollte den Fleck komplett bedecken.

Schritt 2: Föhn auf niedrigste Stufe stellen

Stelle deinen Föhn auf die niedrigste Temperatur- und Gebläsestufe. Wir wollen nur sanfte Wärme, keine Hitze!

Wichtig: Kalt- oder Kühlluftstufe funktioniert nicht – du brauchst Wärme, aber eben nur wenig.

Schritt 3: Aus Abstand erwärmen

Halte den Föhn etwa 15–20 cm über dem Löschpapier und bewege ihn langsam hin und her. Erwärme die Stelle für 30–60 Sekunden.

Was passiert: Die Wärme verflüssigt das eingezogene Fett. Das flüssige Fett steigt nach oben und wird vom Löschpapier aufgesaugt.

Schritt 4: Papier wechseln und wiederholen

Wenn das Löschpapier an einigen Stellen transparent oder gelblich wird, ist das ein gutes Zeichen – es zeigt, dass Fett aufgenommen wurde!

Wechsle das Papier und wiederhole Schritt 3, bis das frische Papier nach dem Föhnen sauber bleibt.

Schritt 5: Natron-Nachbehandlung

Nach der Föhn-Methode ist meist noch ein leichter Fettschatten zu sehen. Behandle diesen mit Natron (über Nacht einwirken lassen).

Vorteile der Föhn-Methode:

  • Schonender als Bügeleisen
  • Funktioniert bei fast allen Stoffen (auch empfindlichen)
  • Geringeres Risiko von Hitzeschäden
  • Die meisten haben einen Föhn zu Hause

Nachteile:

  • Dauert etwas länger als die Bügeleisen-Methode
  • Nicht ganz so effektiv bei sehr tief eingezogenen Flecken

Option 2: Die Löschpapier-Bügeleisen-Methode (effektiver, aber riskanter)

Option 2: Die Löschpapier-Bügeleisen-Methode (effektiver, aber riskanter)

Diese Methode ist kraftvoller als der Föhn, funktioniert aber nur bei robusten Stoffen. Wenn du vorsichtig bist, kannst du auch sehr hartnäckige, alte Fettflecken entfernen.

Was du brauchst:

  • Löschpapier oder mehrere Lagen Küchenpapier
  • Ein Bügeleisen
  • Optional: Ein dünnes Baumwolltuch als Schutzschicht

Schritt 1: Stoffverträglichkeit prüfen – ABSOLUT PFLICHT!

Nicht alle Polsterstoffe vertragen Hitze! Prüfe vorher an einer versteckten Stelle (unter einem Kissen):

Verträgt Hitze: Baumwolle, Leinen, robuste Polyester-Mischgewebe
Verträgt KEINE Hitze: Samt, Velours, Seide, Microfaser (kann schmelzen), beschichtete Stoffe

Test: Bügeleisen auf niedrigste Stufe, kurz über versteckte Stelle halten. Wenn der Stoff sich verfärbt, schmilzt oder komisch riecht → STOP!

Schritt 2: Vorgehen

  1. Lege 3–4 Lagen Löschpapier auf den Fleck
  2. Optional: Dünnes Baumwolltuch darüber als Schutz
  3. Bügeleisen auf Stufe 1–2 stellen (80–110°C), Dampf AUS
  4. Setze das Bügeleisen für 5–10 Sekunden auf, nicht bewegen
  5. Hochheben, 5 Sekunden warten, wieder aufsetzen (3–5 Mal wiederholen)
  6. Papier wechseln wenn es transparent/gelblich wird
  7. Wiederholen bis frisches Papier sauber bleibt
  8. Natron-Nachbehandlung für Restfett

Wann diese Methode ideal ist:

  • Sehr alte Flecken (mehrere Monate/Jahre)
  • Wenn Föhn-Methode nicht geholfen hat
  • Bei robusten Stoffen (Baumwolle, Leinen)

Nicht geeignet für:

  • Empfindliche Stoffe (Samt, Velours, Seide)
  • Wenn kein Test gemacht wurde
  • Microfaser (Schmelzgefahr!)

Der letzte Ausweg: Wann der Nasssauger (Extraktionsgerät) sinnvoll ist

Wenn alle Hausmittel versagt haben und der Fettfleck einfach nicht verschwinden will, gibt es noch eine letzte Option: Den Nasssauger (auch Waschsauger oder Extraktionsgerät genannt).

Was ist ein Nasssauger?

Ein Nasssauger ist ein Spezialgerät, das Polster feucht reinigt und die Feuchtigkeit sofort wieder absaugt. Er arbeitet nach dem Sprüh-Saug-Prinzip:

  1. Reinigungslösung wird in den Stoff gesprüht
  2. Eine rotierende Bürste arbeitet die Lösung ein
  3. Die Lösung (mit dem gelösten Schmutz und Fett) wird sofort wieder abgesaugt

Vorteil: Viel gründlicher als Handre inigung, weniger Schimmelgefahr als bei normaler feuchter Reinigung.

Nachteil: Teuer in der Anschaffung (150–400 Euro) oder Leihgebühr (15–30 Euro/Tag im Baumarkt).

Wann lohnt sich ein Nasssauger?

✓ Sinnvoll, wenn:

  • Du sehr große Flächen zu reinigen hast (ganzes Sofa, mehrere Sessel)
  • Der Fettfleck riesig ist (über 30 cm Durchmesser)
  • Du generell dein Sofa gründlich reinigen willst (nicht nur wegen eines Flecks)
  • Du regelmäßig Polster reinigen musst (z. B. mit Kindern oder Haustieren)

✗ Nicht lohnenswert, wenn:

  • Du nur einen kleinen Fleck hast (mit Hausmitteln günstiger und einfacher)
  • Dein Polster sehr empfindlich ist (Nasssauger können aggressive Reiniger brauchen)
  • Du unsicher bist, wie man das Gerät bedient (falsche Anwendung kann Schäden verursachen)

Alternative: Professionelle Polsterreinigung

Wenn dein Sofa teuer war (über 1.000 Euro) oder der Fleck sehr hartnäckig ist, kann sich eine professionelle Polsterreinigung lohnen.

Was die Profis machen:

  • Profis benutzen Nasssauger mit stärkerer Saugleistung
  • es kommen spezielle Reinigungsmittel für verschiedene Stoffe zum Einsatz
  • Sie können die Feuchtigkeit besser dosieren
  • aus ihrer Erfahrung heraus haben sie ein besseres Gespür für empfindliche Stoffe

Kosten:

  • Einzelner Sessel: 30–60 Euro
  • 2-Sitzer-Sofa: 80–120 Euro
  • 3-Sitzer-Sofa: 120–180 Euro
  • Ecksofa: 200–300 Euro

Wann es sich lohnt:

  • Bei teuren Designer-Sofas
  • Bei sehr empfindlichen Stoffen (Samt, Seide)
  • Wenn du mehrfach erfolglos selbst versucht hast zu reinigen
  • Bei sehr großen oder zahlreichen Flecken

Tabu-Mittel: Was du bei Polstermöbeln niemals verwenden solltest

Bei Polstern gibt es einige Mittel, die mehr schaden als nutzen – auch wenn sie im Internet oft als „Geheimtipps“ angepriesen werden.

❌ Essig und Zitronensäure

Das Problem: Säuren greifen Textilfasern an:

  • Baumwolle und Leinen werden brüchig
  • Farben können verblassen oder sich verändern
  • Bei Mischgeweben können sich Fasern auflösen
  • Der Geruch bleibt lange im Polster

Besonders kritisch bei:

  • Naturfasern (Baumwolle, Leinen, Wolle)
  • Bunten Stoffen
  • Alten oder bereits geschwächten Stoffen

Warum Essig trotzdem oft empfohlen wird: Er funktioniert gut bei Kalkflecken auf Fliesen oder Glas – aber Polster sind etwas völlig anderes!

❌ Alkohol und Lösungsmittel (Spiritus, Reinigungsalkohol, Benzin)

Das Problem: Alkohol und Lösungsmittel sind für Polster aus mehreren Gründen gefährlich:

1. Kleber-Auflösung: Viele Polstermöbel sind teilweise verklebt (Bezugsstoff auf Schaumstoff, Vliesschicht, etc.). Alkohol kann diese Kleber anlösen. Das Ergebnis:

  • Bezug löst sich ab
  • Blasen oder Falten entstehen
  • Stoff verzieht sich

2. Farbveränderungen: Alkohol kann Farbstoffe aus dem Gewebe ziehen. Das führt zu:

  • Ausgeblichenen Stellen
  • Fleckigen Verfärbungen
  • Der Fleck ist weg, aber die Stelle ist jetzt heller

3. Fasersch äden: Bei manchen Kunstfasern (Polyester, Nylon) kann Alkohol die Fasern angreifen und matt machen.

❌ Bleichmittel (Chlor, Sauerstoffbleiche)

Das Problem: Bleichmittel zerstören Farbstoffe – das ist ihre Aufgabe. Auf bunten Polstern bedeutet das:

  • Helle Flecken statt dunkler Fettflecken
  • Irreparabler Farbverlust
  • Auch „sanfte“ Sauerstoffbleiche kann Schäden verursachen

Selbst bei weißen Polstern riskant: Bleichmittel schwächt Fasern, macht sie brüchig.

❌ Aggressive Allzweckreiniger und Fettlöser

Das Problem: Viele Fettlöser sind für Küchen, Fliesen oder Böden entwickelt – nicht für Textilien. Sie enthalten oft:

  • Starke Alkalien (greifen Fasern an)
  • Lösungsmittel (lösen Kleber, verändern Farben)
  • Duftstoffe (bleiben im Polster und können Allergien auslösen)

Woran du sie erkennst: Begriffe wie „Kraftreiniger“, „Industriereiniger“, „Extra stark“ sind Warnsignale.

❌ Zu viel Wasser

Das Problem: Das häufigste Problem bei DIY-Polsterreinigung: Zu viel Wasser!

Was passiert:

  • Wasser sickert in die Polsterschicht
  • Schaumstoff saugt sich voll
  • Trocknung dauert 48–72 Stunden
  • In dieser Zeit entsteht oft Schimmel
  • Wasserränder bleiben zurück

Wie du merkst, dass du zu viel Wasser verwendet hast:

  • Das Polster fühlt sich nass an (nicht nur feucht)
  • Wenn du draufdrückst, kommt Wasser hoch
  • Es riecht muffig

Im Notfall (wenn du zu viel Wasser verwendet hast):

  1. Lege viele Lagen trockene Handtücher auf die nasse Stelle
  2. Drücke sie fest an (setz dich drauf oder lege Bücher drauf)
  3. Die Handtücher saugen Wasser auf
  4. Wechsle die Handtücher alle 30 Minuten
  5. Wiederhole, bis das Polster nur noch feucht ist
  6. Stelle einen Ventilator daneben und lass ihn 24–48 Stunden laufen
  7. Öffne alle Fenster für maximale Luftzirkulation

❌ Dampfreiniger

Das Problem: Dampfreiniger bringen sehr viel Hitze und Feuchtigkeit ins Polster:

  • Zu viel Dampf = zu viel Feuchtigkeit = Schimmelgefahr
  • Hitze kann Kleber schmelzen oder Fasern beschädigen
  • Bei empfindlichen Stoffen: Farben können verlaufen

Ausnahme: Professionelle Polsterreiniger nutzen Dampfreiniger mit speziellen Aufsätzen und Absaugung – aber das ist was anderes als ein Haushalts-Dampfreiniger!

❌ Scheuerschwämme und Bürsten mit harten Borsten

Das Problem: Polsterstoffe haben empfindliche Fasern. Scheuerschwämme und harte Bürsten:

  • Reißen Fasern ab oder auf
  • Machen den Stoff „pelzig“ oder rau
  • Können Farbe abreiben
  • Beschädigen die Struktur des Gewebes

Was du stattdessen nutzen solltest:

  • Weiche Mikrofasertücher
  • Schwämme mit weicher Seite
  • Weiche Bürsten (z. B. Kleiderbürsten)
  • Bei ganz empfindlichen Stoffen: Nur tupfen, nicht bürsten

Prävention: Fettflecken auf Polstern vermeiden

Die beste Reinigung ist die, die du nicht machen musst. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten kannst du Fettflecken auf Polstern von vornherein verhindern.

1. Sofort reagieren

Wenn Fett aufs Sofa tropft, wisch es sofort mit Küchenpapier ab – auch wenn du gerade keine Zeit für eine gründliche Behandlung hast. Je schneller du reagierst, desto weniger zieht das Fett ein.

2. Essensregeln aufstellen

Klingt streng, aber: Fettige Snacks auf dem Sofa sind die häufigste Ursache für Fettflecken.

Alternativen:

  • Essens-freie Zone: Nur am Esstisch essen
  • Decke oder Überwurf: Lege eine waschbare Decke über das Sofa, wenn du darauf essen möchtest
  • Tabletts verwenden: Reduziert das Risiko von Tropfern

3. Imprägnierung für Polster

Es gibt spezielle Imprägnierspray für Polsterstoffe. Sie bilden eine unsichtbare Schutzschicht, die Fett und Flüssigkeiten abweist.

So imprägnierst du richtig:

1. Polster gründlich reinigen: Die Imprägnierung funktioniert nur auf sauberem Stoff.

2. Imprägnierspray auswählen: Verwende ein Spray speziell für Textilien (z. B. von Scotchgard, Ballistol, Collonil).

Kosten: 10–20 Euro pro Flasche (reicht für ca. 2–3 m² Fläche).

3. Aufsprühen: Sprühe das Imprägnierspray aus 20–30 cm Entfernung gleichmäßig auf das Polster. Achte darauf, dass du keine Stelle vergisst.

4. Trocknen lassen: Lass das Sofa 4–6 Stunden trocknen, bevor du es wieder benutzt.

5. Wiederholung: Imprägnierung hält etwa 6–12 Monate, je nach Beanspruchung. Wiederhole die Behandlung, wenn du merkst, dass Flüssigkeiten nicht mehr abperlen.

Wassertest: Träufle einen Tropfen Wasser aufs Polster. Wenn er abperlt, ist die Imprägnierung intakt. Wenn er einzieht, ist es Zeit für eine neue Imprägnierung.

4. Überwürfe und Sofabezüge

Abnehmbare Sofabezüge oder Überwürfe schützen dein Sofa perfekt:

  • Fettflecken landen auf dem Bezug, nicht auf dem Originalstoff
  • Bezüge kannst du einfach in der Waschmaschine waschen
  • Kosten: 30–100 Euro, je nach Größe

Tipp: Kaufe zwei Bezüge – dann kannst du einen waschen, während der andere auf dem Sofa ist.

5. Handcreme-Falle vermeiden

Viele Fettflecken auf Sofas kommen von Handcreme. Nach dem Eincremen direkt aufs Sofa setzen = Fettfleck garantiert.

Lösung: Warte nach dem Eincremen 5 Minuten, bis die Creme vollständig eingezogen ist.

6. Regelmäßiges Absaugen

Einmal pro Woche das Sofa absaugen (mit Polsterdüse) entfernt losen Schmutz und Staub. Schmutz bindet Fett – wenn du ihn regelmäßig entfernst, haben Fettflecken weniger „Halt“ im Stoff.

7. Bei Autositze anders vorgehen

Falls du auch Fettflecken auf Autopolstern hast: Die sind anders aufgebaut als Sofa-Polster und brauchen eine etwas andere Behandlung. Schau in unserem Spezialratgeber Fettflecken aus Autositzen entfernen vorbei – dort findest du Methoden speziell für Auto-Innenräume.

Fazit: Fettflecken aus Polstern bekommst du mit Geduld und der richtigen Reihenfolge raus

Fettflecken auf Polstern sind ärgerlich, aber kein Grund zur Panik – wenn du richtig vorgehst. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Reihenfolge und minimaler Feuchtigkeit:

Die ideale Vorgehensweise:

  1. Sofort abtupfen (bei frischen Flecken)
  2. Natron über Nacht einwirken lassen (entfernt 70–80 % des Fetts)
  3. Rasierschaum oder Gallseife für Restfett (mit kaum feuchtem Tuch)
  4. An der Luft trocknen lassen (gut lüften!)

Bei sehr alten, hartnäckigen Flecken:

  • Löschpapier-Bügeleisen-Methode (nur bei robusten Stoffen!)
  • Oder: Nasssauger/professionelle Reinigung

Was du unbedingt vermeiden musst:

  • Zu viel Wasser (Schimmelgefahr!)
  • Reiben statt tupfen (drückt Fett tiefer rein)
  • Essig, Alkohol, Bleichmittel (beschädigen Fasern und Kleber)
  • Hitze bei empfindlichen Stoffen (ohne Test!)

Mit Natron, Rasierschaum und etwas Geduld bekommst du die allermeisten Fettflecken aus deinem Sofa – ohne teure Profis und ohne dein Polster zu ruinieren. Und mit Imprägnierung verhinderst du, dass es beim nächsten Mal überhaupt soweit kommt. 🛋✨

Quellen zum Thema Kerzenwachs aus Teppich entfernen:


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie gehe ich vor, wenn ich einen frischen Fettfleck auf dem Sofa entdecke?

Zuerst sollten Sie so viel überschüssiges Fett wie möglich vorsichtig mit einem sauberen Küchenpapier oder einem Lappen abtupfen. Anschließend muss sofort ein saugfähiges Mittel wie Natron oder Speisestärke auf den Fleck gestreut werden.

Kann ich Rasierschaum verwenden, um Fettflecken aus Polstern zu entfernen?

Ja, Rasierschaum ist ein beliebtes Hausmittel, da er milde Tenside und einen aufschäumenden Effekt enthält, der den Schmutz löst. Er muss auf den Fleck aufgetragen, kurz eingebürstet und dann mit einem feuchten Tuch wieder aufgenommen werden.

Welches Pulver ist am besten, um das Fett aus der Couch zu ziehen?

Natron (Backpulver) und Speisestärke (Kartoffelmehl) sind die besten Hausmittel, da sie eine hohe Absorptionsfähigkeit besitzen. Sie sollten das Pulver großzügig auftragen und mindestens 12 Stunden, am besten über Nacht, einwirken lassen, bevor Sie es absaugen.

Bilden sich beim Reinigen von Polstern leicht unschöne Ränder?

Ja, Fleckenränder entstehen oft durch zu viel Feuchtigkeit oder durch Kalkrückstände aus dem Leitungswasser. Arbeiten Sie daher mit minimaler Feuchtigkeit und reinigen Sie immer großflächig von Naht zu Naht.

Wie entferne ich einen alten, eingetrockneten Fettfleck aus dem Polster?

Bei alten Flecken müssen Sie das Fett durch eine Paste aus Gallseife oder durch vorsichtige Erwärmung mit einem Föhn reaktivieren. Danach wenden Sie erneut die Adsorptionsmethode mit Pulver an, um das gelöste Fett aufzusaugen.

Funktioniert die Gallseife-Methode auch bei Mikrofaser-Polstern?

Gallseife funktioniert aufgrund ihrer fettlösenden Eigenschaften auch bei Mikrofaser, muss aber extrem verdünnt und sparsam eingesetzt werden. Wichtig ist, nach der Behandlung die Stelle mit destilliertem Wasser nachzubehandeln und nicht zu reiben.

Kann ich Waschbenzin oder Alkohol bei hartnäckigen Fettflecken auf Polstern verwenden?

Starke Lösungsmittel wie Waschbenzin sollten nur als allerletzte Option in Betracht gezogen werden, da sie die Farbe des Polsters verändern oder den Kleber im Schaumstoff angreifen können. Testen Sie solche Mittel immer an einer unauffälligen Stelle und lüften Sie den Raum gut.

Was mache ich, wenn nach der Reinigung noch ein Schattenfleck zu sehen ist?

Ein leichter Schattenfleck kann auf verbliebene Fettreste hinweisen, weshalb Sie den Reinigungsvorgang wiederholen sollten. Manchmal kann eine professionelle Tiefenreinigung oder der Einsatz eines Polsterextraktionsgeräts erforderlich sein.

Darf ich meinen Polsterbezug nach der Fettfleckentfernung mit Essig reinigen?

Essig kann bei Gerüchen helfen, ist aber bei der Fettentfernung selbst weniger wirksam und kann bei empfindlichen Fasern zu Verfärbungen führen. Besser geeignet ist ein milder Polsterreiniger oder klares Wasser.

Wie vermeide ich, dass sich der Fettfleck beim Tupfen noch vergrößert?

Um eine Vergrößerung zu vermeiden, sollten Sie immer nur sanft tupfen und niemals reiben oder wischen, wodurch das Fett in die umliegenden Fasern verteilt würde. Beginnen Sie außerdem beim Tupfen stets am äußeren Rand des Flecks und arbeiten Sie sich zur Mitte vor.

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