Fettflecken aus Wolle Seide entfernen

➤ Die sanfte Zwei-Stufen-Methode ohne Filzen und Glanzverlust

Du hast ein hochwertiges Kleidungsstück aus Wolle-Seide – und plötzlich ist da ein Fettfleck. Keine Panik! Diese Materialkombination ist zwar anspruchsvoll, aber mit der richtigen Technik bekommst du den Fleck schonend wieder raus. In diesem Ratgeber zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Fettflecken aus Wolle-Seide-Mischungen entfernst, ohne dass der Stoff verfilzt, seinen Glanz verliert oder unschöne Wasserränder entstehen.

Als spezialisierter Teil unseres umfassenden Leitfadens zu Fettflecken aus Textilien entfernen widmen wir uns hier der Königsdisziplin der Proteinfaser-Mischungen.

Das Wichtigste in Kürze

Inhalt

Fettflecken aus Wolle Seide entfernen mit der sanften Zwei-Stufen-Methode
Fettflecken aus Wolle Seide entfernen mit der sanften Zwei-Stufen-Methode
  • Sofort handeln: Tupfe überschüssiges Fett ab, aber reibe niemals
  • Zwei-Stufen-Methode: Erst trockene Adsorption mit Puder, dann kalte Handwäsche
  • Drei Tabus beachten: Keine Reibung, keine Hitze, keine alkalischen Mittel
  • Temperatur konstant halten: Nur kaltes oder lauwarmes Wasser (max. 30°C)
  • Ganzes Stück waschen: So vermeidest du Wasserränder auf der Seide
  • Expertentipp Meerschaumpulver: Bei hartnäckigen Flecken das Spezialmittel verwenden
  • UV-Licht nutzen: Sonnenlicht entfernt Farbrückstände natürlich und chemiefrei
  • Lanolin-Kur: Stelle den natürlichen Schutz der Wolle nach der Behandlung wieder her
  • Liegend trocknen: Niemals aufhängen oder in den Trockner geben

❓Wie entfernt man Fettflecken aus Wolle-Seide-Stoffen?

Fettflecken aus Wolle-Seide entfernst du am besten mit einer Zwei-Stufen-Methode: Streue zunächst Talkum oder Maisstärke auf den Fleck und lasse es mehrere Stunden einwirken, um das Fett zu binden. Anschließend wäschst du das gesamte Kleidungsstück vorsichtig in kaltem Wasser mit mildem Feinwaschmittel aus – ohne zu reiben oder zu wringen.

Die Drei Tabus bei Wolle-Seide: Alkali, Reibung und Temperaturwechsel

Bevor du mit der Fleckenentfernung startest, musst du verstehen, warum Wolle-Seide-Mischungen so heikel sind. Beide Fasern sind Naturfasern aus Protein, reagieren aber unterschiedlich auf Behandlungen.

Wolle hat eine schuppige Oberfläche. Wenn du sie reibst oder mit warmem und dann kaltem Wasser behandelst, verhaken sich diese Schuppen ineinander. Das Ergebnis: Der Stoff verfilzt und schrumpft unwiederbringlich. Die Gefahr des Verfilzens wird ausführlich in unserem Beitrag Fettflecken aus Wolle entfernenbeleuchtet.

Seide ist glatt und glänzend. Sie verträgt weder aggressive Chemikalien noch punktuelle Nässe. Wasser hinterlässt schnell unschöne Ränder, wenn du nicht das gesamte Stück gleichmäßig behandelst. Für die Schonung der Seidenfaser helfen die Tipps aus dem Spezialartikel Fettflecken aus Seide entfernen.

Diese drei Dinge musst du unbedingt vermeiden:

1. Alkali (zu hoher pH-Wert) Normale Seifen und viele Waschmittel sind alkalisch. Das greift beide Fasern an. Wolle wird brüchig, Seide verliert ihren Glanz. Verwende nur pH-neutrale oder leicht saure Reinigungsmittel.

2. Reibung und mechanische Belastung Starkes Reiben, Kneten oder Auswringen bringt die Wollschuppen zum Verhaken. Einmal verfilzt, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen. Behandle den Stoff immer nur durch sanftes Tupfen.

3. Temperaturwechsel Ein plötzlicher Wechsel von warm zu kalt (oder umgekehrt) ist Gift für Wolle. Die Fasern ziehen sich zusammen und verfilzen sofort. Halte die Temperatur während der gesamten Behandlung konstant bei maximal 30°C.

Stufe 1: Trockene Adsorption zur Vorbereitung

Die erste Stufe der Fleckenentfernung funktioniert ganz ohne Wasser. Das ist ideal, denn so vermeidest du die größten Risiken.

So gehst du vor:

Schritt 1: Überschüssiges Fett abtupfen Nimm ein sauberes, trockenes Tuch oder Küchenpapier. Tupfe vorsichtig auf den Fleck, um flüssiges Fett aufzusaugen. Reibe nicht – das würde den Fleck nur tiefer in die Fasern drücken.

Schritt 2: Adsorptionsmittel auftragen Streue großzügig eines dieser Pulver auf den Fleck:

  • Talkum (Babypuder ohne Zusätze)
  • Maisstärke
  • Kartoffelstärke
  • Meerschaumpulver (Magnesiumsilikat) – die Expertenlösung

Diese Pulver sind fein genug, um zwischen die Fasern zu gelangen, und saugen das Fett auf wie ein Schwamm.

Expertentipp: Meerschaumpulver für hartnäckige Fälle Wenn du es mit einem besonders hartnäckigen oder bereits eingetrockneten Fettfleck zu tun hast – oder dein Kleidungsstück laut Pflegeetikett gar nicht gewaschen werden darf – ist Meerschaumpulver die beste Wahl. Dieses ultrafeine Pulver aus Magnesiumsilikat bindet Fett deutlich effektiver als herkömmliche Hausmittel und dringt tief in die Faserstruktur ein, ohne sie anzugreifen. Der Prozess ähnelt einer professionellen Trockenreinigung: Das Pulver wird aufgetragen, zieht das Fett heraus und wird nach der Einwirkzeit einfach abgebürstet. So bleiben die Struktur der Wolle und der edle Glanz der Seide perfekt erhalten. Du findest Meerschaumpulver in gut sortierten Drogerien, Apotheken oder online bei spezialisierten Textilpflege-Shops.

Schritt 3: Einwirken lassen Lasse das Pulver mindestens 4 Stunden, besser über Nacht, auf dem Fleck liegen. Je länger es einwirkt, desto mehr Fett wird gebunden. Das Pulver verfärbt sich dabei oft leicht – das ist normal.

Schritt 4: Pulver entfernen Klopfe das Kleidungsstück vorsichtig aus oder sauge das Pulver mit einer weichen Bürste ab. Vermeide auch hier starkes Reiben.

Nach dieser ersten Stufe ist der größte Teil des Fetts bereits gebunden. Jetzt geht es darum, die Pulverreste und eventuell verbleibende Fettrückstände zu entfernen.

Spezialmittel: Gallseife für Wolle-Seide – aber richtig

Gallseife ist ein bewährtes Hausmittel gegen Fettflecken. Aber Achtung: Nicht jede Gallseife ist für Wolle-Seide geeignet!

Was du über Gallseife wissen musst:

Feste Gallseife ist meist zu alkalisch. Die meisten festen Gallseifen haben einen pH-Wert, der für beide Fasern zu aggressiv ist. Sie können die Wolle aufrauen und der Seide den Glanz nehmen.

Nur flüssige, milde Gallseife verwenden. Achte beim Einsatz von Gallseife für Wolle-Seide auf die korrekte, flüssige Anwendung. Wähle eine Variante, die ausdrücklich für empfindliche Stoffe geeignet ist.

So wendest du Gallseife richtig an:

Schritt 1: Stark verdünnen Gib einen kleinen Tropfen flüssige Gallseife in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Das Verhältnis sollte etwa 1:10 oder noch schwächer sein.

Schritt 2: Schaum erzeugen Bewege deine Hand im Wasser, bis sich leichter Schaum bildet. Der Schaum ist die sanfte Form der Anwendung.

Schritt 3: Vorsichtig auftupfen Nimm ein sauberes Tuch, tauche es in die Seifenlösung und tupfe den Fleck behutsam ab. Drücke nicht zu fest auf.

Schritt 4: Materialtest nicht vergessen Bevor du die Gallseife auf den sichtbaren Bereich aufträgst, teste sie an einer versteckten Stelle (Innensaum, unter dem Kragen). Warte 5 Minuten und prüfe, ob sich Farbe oder Struktur verändern.

Alternative: Wenn du unsicher bist, verwende stattdessen ein spezielles Seidenwaschmittel. Diese sind pH-neutral und für beide Fasern sicher.

Stufe 2: Die kalte Handwäsche zur Rückstandsentfernung

Nach der Vorbehandlung mit Pulver (und eventuell Gallseife) folgt die abschließende Handwäsche. Dieser Schritt ist wichtig, um alle Rückstände zu entfernen und Wasserränder zu vermeiden.

Warum das gesamte Stück gewaschen werden muss:

Seide ist tückisch: Wenn du nur den Fleck nass machst, bleibt nach dem Trocknen ein Wasserrand zurück. Der sieht aus wie ein zweiter Fleck. Deshalb musst du das gesamte Kleidungsstück gleichmäßig behandeln.

So wäschst du Wolle-Seide richtig:

Schritt 1: Waschbecken vorbereiten Fülle ein sauberes Waschbecken oder eine große Schüssel mit kaltem oder lauwarmem Wasser (maximal 30°C). Miss die Temperatur ruhig mit einem Thermometer, wenn du unsicher bist.

Schritt 2: Waschmittel hinzufügen Gib eine kleine Menge mildes Feinwaschmittel oder Wollwaschmittel ins Wasser. Ein Verschlussdeckel reicht völlig aus. Verrühre es, bis es sich aufgelöst hat.

Schritt 3: Kleidungsstück einweichen Tauche das gesamte Kleidungsstück ins Wasser. Drücke es sanft unter die Oberfläche, damit es sich vollsaugt. Lasse es 5 bis 10 Minuten einweichen.

Schritt 4: Vorsichtig bewegen Bewege das Stück sanft im Wasser hin und her. Drücke es leicht zusammen und lasse es wieder locker – aber ohne zu kneten, zu wringen oder zu reiben.

Schritt 5: Ausspülen Lasse das Seifenwasser ab und fülle das Becken mit frischem, kaltem Wasser (gleiche Temperatur wie vorher!). Spüle das Kleidungsstück vorsichtig aus. Wiederhole diesen Vorgang 2 bis 3 Mal, bis keine Seifenreste mehr zu sehen sind.

Schritt 6: Wasser entfernen Drücke das Wasser vorsichtig aus dem Stoff – aber wringe niemals! Lege das Stück auf ein sauberes, trockenes Handtuch und rolle es ein. Drücke sanft auf die Rolle, damit das Handtuch Wasser aufsaugt.

Letzter Schritt: Trocknen und Glanzpflege

Die richtige Trocknung ist genauso wichtig wie die Fleckenentfernung selbst. Ein Fehler hier kann alles zunichtemachen.

So trocknest du Wolle-Seide schonend:

Schritt 1: In Form legen Breite ein frisches, trockenes Handtuch auf einer ebenen Fläche aus. Lege das Kleidungsstück darauf und ziehe es vorsichtig in seine ursprüngliche Form. Wolle kann sich beim Waschen verziehen – jetzt ist der Zeitpunkt, das zu korrigieren.

Schritt 2: Liegend trocknen lassen Lasse das Stück flach liegen. Hänge es auf keinen Fall auf, denn das nasse Gewicht würde die Wolle ausleihern. Auch keine Wäscheklammern verwenden – sie hinterlassen Abdrücke.

Schritt 3: Handtuch wechseln Nach ein paar Stunden ist das untere Handtuch durchnässt. Wechsle es gegen ein trockenes und drehe das Kleidungsstück um, damit beide Seiten gleichmäßig trocknen.

Schritt 4: Geduldig bleiben Wolle-Seide braucht lange zum Trocknen – oft 24 bis 48 Stunden. Stelle das Stück an einen luftigen Ort, aber nicht in die direkte Sonne oder neben eine Heizung.

Was du beim Trocknen vermeiden musst:

  • Keine Hitze: Weder Heizung noch Föhn noch Trockner. Hitze lässt Wolle schrumpfen und macht Seide brüchig.
  • Nicht aufhängen: Das Gewicht des nassen Stoffes verformt die Fasern.
  • Kein Bügeln auf höchster Stufe: Wenn du bügeln möchtest, stelle das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe (Seide-Einstellung) und lege ein dünnes Tuch zwischen Eisen und Stoff.

Glanzpflege für Seide:

Wenn die Seide nach dem Trocknen etwas stumpf aussieht, kannst du sie auffrischen. Gib beim letzten Spülgang einen Schuss weißen Essig ins Wasser (1 Esslöffel auf 1 Liter Wasser). Das neutralisiert Seifenreste und bringt den natürlichen Glanz zurück.

Die Kraft der Sonne: UV-Licht gegen hartnäckige Farbrückstände

Manchmal bleiben nach der erfolgreichen Fettentfernung noch leichte Farbrückstände zurück – besonders wenn der Fleck von Soße, Kosmetik oder anderen gefärbten Substanzen stammte. Hier kann die Natur helfen, ohne dass du zu aggressiven Bleichmitteln greifen musst.

So nutzt du Sonnenlicht zur Nachbehandlung:

Hänge das noch leicht feuchte Kleidungsstück (aber nur leichte Teile – schwere Stücke bleiben liegend!) für 2 bis 4 Stunden in direktes Sonnenlicht. Die UV-Strahlung hat eine natürliche Bleichwirkung und lässt die letzten Schleier des Flecks verschwinden. Das funktioniert besonders gut bei hellen oder ungefärbten Wolle-Seide-Artikeln.

Wichtig: Diese Methode eignet sich nicht für dunkel gefärbte oder intensive Farben, da diese durch UV-Licht ausbleichen können. Prüfe vorher an einer unauffälligen Stelle, ob die Farbe lichtecht ist. Bei weißer oder naturbelassener Wolle-Seide ist diese Methode dagegen ideal – ökologisch, schonend und absolut chemiefrei.

Professionelle Reinigung: Wann du zum Fachmann solltest

Manchmal ist es besser, das Kleidungsstück in professionelle Hände zu geben. Das gilt vor allem in diesen Fällen:

  • Der Fleck ist sehr groß oder schon eingetrocknet
  • Das Kleidungsstück ist besonders hochwertig oder hat einen sentimentalen Wert
  • Du bist unsicher, ob es sich wirklich um eine Wolle-Seide-Mischung handelt
  • Auf dem Pflegeetikett steht „Nur chemische Reinigung“
  • Der Fleck stammt von öligen oder farbigen Substanzen (z. B. Soßen mit Farbstoffen)

Professionelle Textilreiniger haben spezielle Lösungsmittel und Techniken für empfindliche Mischgewebe. Sie können Flecken oft entfernen, ohne das Material zu beschädigen. Die Kosten liegen meist zwischen 10 und 30 Euro – ein fairer Preis für den Erhalt eines teuren Kleidungsstücks.

Nach der Fleckentfernung: Die Lanolin-Kur für gesunde Wolle

Die Fleckenbehandlung ist geschafft – aber jetzt kommt ein Schritt, den viele vergessen: die Pflege der Wolle. Wolle ist von Natur aus mit Lanolin überzogen, einem schützenden Wollfett, das die Faser wasserabweisend und schmutzresistent macht. Selbst milde Reinigungsmittel können dieses natürliche Schutzschild teilweise auswaschen.

Warum Lanolin so wichtig ist:

Lanolin macht Wolle zu einem echten Wundermaterial. Es sorgt dafür, dass:

  • Wasser an der Oberfläche abperlt statt einzudringen
  • Schmutz nicht so leicht haften bleibt
  • Die Fasern geschmeidig und elastisch bleiben
  • Der Stoff weniger schnell Gerüche annimmt

Wenn du bei der Fleckentfernung Gallseife, Waschmittel oder andere fettlösende Mittel verwendet hast, ist ein Teil dieses wertvollen Lanolins verloren gegangen. Das merkst du daran, dass die Wolle etwas rauer wirkt oder Wasser schneller aufsaugt.

So stellst du den Schutzmantel wieder her:

Schritt 1: Lanolin besorgen Du brauchst entweder reines Lanolin (Wollfett) aus der Apotheke oder ein spezielles Wollwaschmittel mit Lanolin-Zusatz. Auch Wollkur-Produkte enthalten oft Lanolin.

Schritt 2: Lanolin-Bad vorbereiten Fülle eine Schüssel mit lauwarmem Wasser (30°C). Gib etwa einen Teelöffel reines Lanolin oder die empfohlene Menge Wollwaschmittel hinzu. Verrühre alles gut, bis sich das Lanolin aufgelöst hat. Bei reinem Lanolin kann das etwas dauern – hab Geduld.

Schritt 3: Kleidungsstück einweichen Lege das gesamte Kleidungsstück ins Lanolin-Bad und drücke es sanft unter die Oberfläche. Lasse es 15 bis 30 Minuten einweichen, damit die Fasern das Lanolin aufnehmen können.

Schritt 4: Nicht ausspülen Das ist der entscheidende Punkt: Spüle das Lanolin nicht aus! Nimm das Kleidungsstück heraus, drücke vorsichtig das überschüssige Wasser aus (nicht wringen!) und lege es zum Trocknen auf ein Handtuch.

Schritt 5: Trocknen lassen Das Kleidungsstück trocknet flach liegend, genau wie nach der normalen Wäsche. Das Lanolin zieht während des Trocknens in die Fasern ein und bildet den schützenden Film.

Wann eine Lanolin-Kur besonders wichtig ist:

  • Nach jeder intensiven Fleckenbehandlung mit Waschmitteln
  • Bei Wollwindelhosen oder Walkstoff-Artikeln (hier ist die Wasserabweisung entscheidend)
  • Wenn das Kleidungsstück rau oder spröde wirkt
  • Bei Outdoor-Wolle, die ihre Schutzfunktion behalten soll
  • Alle 3 bis 4 Wäschen als vorbeugende Pflege

Eine Lanolin-Kur ist wie eine Feuchtigkeitskur für deine Haut – sie gibt der Wolle zurück, was die Reinigung ihr genommen hat. Dein Wolle-Seide-Kleidungsstück wird dadurch nicht nur länger halten, sondern auch seine natürlichen Eigenschaften behalten.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Auch bei sorgfältiger Arbeit können Fehler passieren. Hier sind die häufigsten Stolperfallen:

Fehler 1: Mit warmem Wasser anfangen Warmes Wasser setzt Fett frei – aber es lässt auch Wolle verfilzen. Bleibe immer bei kaltem oder maximal lauwarmem Wasser.

Fehler 2: Nur den Fleck behandeln Das führt bei Seide garantiert zu Wasserrändern. Wasche immer das gesamte Stück.

Fehler 3: Alkohol verwenden Manche Ratgeber empfehlen Alkohol gegen Fettflecken. Das kann bei reiner Seide funktionieren, aber Wolle reagiert empfindlich darauf und kann verhärten. Verzichte lieber darauf.

Fehler 4: Zu stark reiben Selbst wenn der Fleck hartnäckig ist: Reiben macht alles nur schlimmer. Wiederhole lieber die Pulver-Behandlung mehrfach.

Fehler 5: Ungeduldig sein Wolle-Seide braucht Zeit – sowohl beim Einwirken des Pulvers als auch beim Trocknen. Versuche nicht, den Prozess zu beschleunigen.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Damit Fettflecken gar nicht erst entstehen oder zumindest leichter zu entfernen sind, beachte diese Tipps:

Beim Tragen:

  • Trage beim Kochen oder Essen eine Schürze über Wolle-Seide-Kleidung
  • Creme deine Hände ein, bevor du das Kleidungsstück anziehst – so verhinderst du Fettflecken von Handcreme
  • Trage hochwertige Teile nicht bei Tätigkeiten, bei denen sie schmutzig werden könnten

Bei der Lagerung:

  • Bewahre Wolle-Seide an einem trockenen, luftigen Ort auf
  • Verwende atmungsaktive Kleidersäcke aus Baumwolle, keine Plastikfolien
  • Lasse Kleidungsstücke nach dem Tragen erst auslüften, bevor du sie in den Schrank hängst

Bei der Pflege:

  • Wasche Wolle-Seide so selten wie möglich – oft reicht Auslüften
  • Behandle kleine Flecken sofort, bevor sie eintrocknen
  • Investiere in gute, pH-neutrale Pflegemittel für empfindliche Fasern

Fazit: Geduld und Sanftheit sind deine besten Werkzeuge

Fettflecken aus Wolle-Seide zu entfernen, ist keine schnelle Angelegenheit – aber mit der richtigen Methode durchaus machbar. Die Zwei-Stufen-Technik aus trockener Adsorption und kalter Handwäsche schont beide Fasern und bringt dein Kleidungsstück sicher wieder in Form.

Denke immer an die drei Tabus: keine Reibung, keine Hitze, keine alkalischen Mittel. Wenn du diese Regeln befolgst und dir Zeit nimmst, hast du gute Chancen, den Fleck vollständig zu entfernen – ohne dass der Stoff verfilzt oder seinen edlen Glanz verliert.

Und wenn du doch einmal unsicher bist, ist der Gang zur professionellen Reinigung keine Schande. Manchmal ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen, als ein wertvolles Stück zu riskieren.

Hast du noch Fragen zur Fleckenentfernung bei Wolle-Seide-Mischungen? Oder möchtest du mehr über die Pflege anderer empfindlicher Stoffe erfahren? Stöbere gerne in unseren weiteren Ratgebern auf sauberz.de!

Quellen zum Thema Fettflecken aus Wolle Seide entfernen:


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie behandle ich frische Fettflecken aus Wolle Seide am sichersten?

Streuen Sie sofort Talkum oder Maisstärke auf den Fleck, um das Fett zu binden, ohne das Gewebe nass zu machen oder zu reiben. Lassen Sie das Adsorptionsmittel mehrere Stunden einwirken und bürsten Sie es dann sanft ab.

Darf ich feste Gallseife für Wolle Seide verwenden?

Feste Gallseife ist oft zu alkalisch und kann die Proteinfasern von Wolle und Seide aufquellen lassen oder den Glanz der Seide trüben. Verwenden Sie stattdessen eine flüssige, pH-neutrale Gallseife oder ein spezielles Wollwaschmittel.

Warum ist Reibung bei Wolle Seide so gefährlich?

Reibung kann die Faserschuppen der Wolle öffnen, was zum irreversiblen Verfilzen des Materials führt. Zusätzlich kann die Seidenfaser durch mechanischen Abrieb aufrauen und ihren charakteristischen Glanz verlieren.

Welche Wassertemperatur ist optimal, um Fettflecken aus Wolle Seide zu entfernen?

Verwenden Sie ausschließlich kaltes oder maximal lauwarmes Wasser, das in der Temperatur konstant bleibt. Ein Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser verursacht einen Temperaturschock, der die Wolle sofort zum Filzen anregt.

Was mache ich bei bereits eingetrockneten Fettflecken auf diesem Mischgewebe?

Tupfen Sie den Fleck vorsichtig mit einem in Reinigungsalkohol (Ethanol) oder mildem Waschbenzin getränkten Tuch ab. Diese Lösemittel können das Fett lösen, ohne die empfindlichen Proteinfasern anzugreifen.

Kann ich Wolle Seide nach der Fleckbehandlung in der Waschmaschine waschen?

Ja, aber nur im kalten Wollwaschgang ohne Schleudern oder mit maximal 600 Umdrehungen pro Minute. Verwenden Sie dabei zwingend ein enzymfreies Spezialwaschmittel für Wolle und Seide.

Wie trockne ich einen dicken Wolle-Seide-Pullover richtig nach der Reinigung?

Legen Sie das Textil nach dem sanften Ausdrücken (nicht wringen!) in einem Handtuch liegend auf eine ebene Fläche. Durch das liegende Trocknen verhindern Sie, dass sich der nasse und schwere Stoff verzieht oder ausleiert.

Welche Rolle spielt das Wolle Seide Verhältnis (z.B. 70/30) bei der Fleckentfernung?

Je höher der Wollanteil ist, desto größer ist die Gefahr des Verfilzens und desto dringender die Notwendigkeit einer Lanolin-Rückfettung. Ein höherer Seidenanteil erfordert besondere Vorsicht gegen Wasserränder und Glanzverlust.

Soll ich bei Flecken Essig oder Zitronensaft als Hausmittel verwenden?

Obwohl beide leicht sauer sind und den Proteinfasern nicht schaden, sollten Sie sie bei farbiger Kleidung vermeiden. Sie können bei starker Konzentration auf der Seide ausbleichen.

Wie kann ich Wasserränder auf Wolle-Seide-Kleidung nach der Fleckentfernung verhindern?

Versuchen Sie, den Fleck nicht nur punktuell zu behandeln, sondern nach der Behandlung die gesamte betroffene Stelle bis zur nächsten Naht großflächig zu spülen. Dadurch wird die Feuchtigkeit gleichmäßiger verteilt und ein Rand vermieden.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"