In den vergangenen Tagen haben wir gemeinsam das große Thema Fliesen begonnen. Dabei sind wir vorerst auf die Bodenfliesen und die Wandfliesen eingegangen. Nun fehlt uns noch ein großes Thema: Fugen reinigen. Fliesenfugen sind besonders anfällig für Staub, Schmutz und Schimmel. Allerdings übersehen wir es gerne, da die Reinigung mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Fliesen lassen sich schnell mit einem feuchten Lappen und einem wirksamen Mittel abwischen. Mit Fugen funktioniert es nicht ganz so leicht. Glücklicherweise musst Du Fugen nicht so häufig putzen, sodass diese Aufgabe nicht in einem wöchentlichen Rhythmus anfällt. Hast Du keine Probleme mit Allergien, dann ist es eher eine Frage des eigenen Augenmaßes: Soll die Fuge wieder weiß erstrahlen?
Wirken sich schmutzige Fugen auf Deine Gesundheit aus, weil Du beispielsweise Allergiker:in bist, dann ist ein sich wiederholender Rhythmus empfehlenswert. Dieser Rhythmus lässt sich auf Deine Bedürfnisse anpassen. Je nach Nutzung der Fläche solltest Du die Fugen einmal im Jahr reinigen. Der anstehende Frühjahrsputz eignet sich dafür perfekt. Sollte es nicht reichen, dann erhöhe die Frequenz entsprechend: zum Beispiel jedes halbe Jahr oder einmal alle drei Monate.
Fugen reinigen Hausmittel
Viele meiner Beiträge basieren auf einer Übersicht verschiedener Hausmittel, die Du zur Reinigung benutzen kannst. Warum? Hausmittel bieten zahlreiche Vorteile. Sie sind komfortabel, da die Anwendung einfach von der Hand geht. Außerdem findest Du die meisten Hausmittel in Deiner Küche vor, sodass Du nicht extra loslaufen musst, um sie einzukaufen. Und falls Du sie doch einkaufen möchtest, dann sind sie im Vergleich zu den chemischen Reinigungsmitteln preiswert.
Zusätzlich entfällt die aggressive Chemie aus Deinem Haushalt. Gerade bei einer empfindlichen Haut sorgen Hausmittel für ein angenehmes Putz-Gefühl. Und um dem Ganzen noch einen draufzusetzen: Hausmittel zur Reinigung sind umweltfreundlicher und belasten das Grundwasser und die Umwelt nicht.
Doch welche Hausmittel eignen sich zum Fugen reinigen?
Tatsächlich kannst Du Dich einer großen Bandbreite an Hausmitteln bedienen. Doch am Ende des Tages gibt es einige wenige Mittel, die sich konsequent durchsetzen können. Unter anderem, weil sie besonders effektiv reinigen, sich sehr leicht anwenden lassen oder immer in einem Haushalt vorzufinden sind. Hier ein grober Überblick über die verschiedenen Hausmittel, die Du zum Reinigen der Fugen verwenden kannst:
- Backpulver
- Natron
- Essig
- Nagellackentferner
- Salmiakgeist
- Soda
- Akkuschrauber
- Schlämmkreide
Im Folgenden gehe ich auf die Hausmittel ein, die ich selbst ausprobiert habe und mit einer sehr guten Wirkung überzeugen konnten. Sehr gute Wirkung bedeutet in diesem Fall, dass die Fugen nicht mehr dunkel sind und nachhaltig sauber blieben.
Essig für Fugen
Essig habe ich bisher eher mit Linsensuppe in Verbindung gebracht. Doch aktuell benutze ich das Hausmittel nicht mehr wirklich zum Essen. Es ist ein solider Bestandteil des Reinigungs-Ensembles geworden und kommt somit eher bei Verschmutzungen und Verkalkungen zum Einsatz. Damit darf der Allzweckreiniger Essig auf keinen Fall in dieser Liste fehlen.
Allerdings ist Essig mit Vorsicht zu genießen. Erst einmal ist dieses Hausmittel nicht jedermanns Favorit. Der stechende Geruch ist eher unangenehm und verlangt, dass wir ausreichend lüften. Außerdem kann die Säure zu aggressiv wirken und damit kleine Schäden hinterlassen. Gerade bei Fugen ist das der Fall.
Sowohl Silikonfugen als auch Zementfugen können durch stark konzentrierten Essig in Mitleidenschaft geraten.
Wie reinige ich Fugen mit Essig?
Die im Essig enthaltene Säure wirkt effektiv gegen Verschmutzungen und leichten Schimmel. Aus diesem Grund kannst Du ein Küchentuch oder einen Lappen anfeuchten und anschließend mit Essig tränken. Reibe nun über die zu behandelnden Fugen.
Möchtest Du dunkle Fugen reinigen und neu erstrahlen lassen? Dann empfehle ich Dir eine Mischung aus Essig und Natron. Aus den beiden Hausmitteln entsteht eine Paste, die Du mit einer Zahnbürste auf die Fugen aufträgst. Die Paste lässt Du für eine Nacht einwirken. Am folgenden Morgen kannst Du mit derselben Zahnbürste die verhärtete Paste abreiben. Darunter sollten jetzt strahlende Fugen zum Vorschein kommen. Die kleinen Krümmel kannst Du mit einem feuchten Lappen aufwischen und über einen Abfluss auswringen.
Fugen reinigen mit Natron
Nun habe ich die Mischung aus Essig und Natron bereits angesprochen. Unser nächster Kandidat für die Reinigung der Fliesenfugen ist Natron. Dieses Hausmittel eignet sich nur für luftige Kuchen, sondern auch zum schonenden Reinigen der Fugen. Dabei kombiniert es Effektivität mit einem unschlagbaren Preis, sodass Du über zukünftige Reiniger aus dem Handel nicht weiter nachdenken musst.
Nebst Essig kannst Du Natron auch zusammen mit Wasser verwenden. Dafür vermischst Du in einer kleinen Schale drei Teile Natron mit einem Teil Wasser. Daraus entsteht wieder eine Paste, welche leichte Verschmutzungen aus den Fugen entfernt und diese optisch aufhellt. Auch hier bietet sich für den Auftrag eine alte Zahnbürste an. Alternativ gibt es auch richtige Fugenbürste, aber das ist nicht notwendig.
Die Paste lässt für mindestens eine Stunde auf den Fugen einwirken. Danach mit einem feuchten Lappen abwischen.
Fugen reinigen mit Backpulver
Hast Du Natron bereits ausprobiert, aber die Wirkung schien nicht auszureichen? Dann probiere einmal den großen Bruder vom Natron aus: Backpulver. Natron ist ein Bestandteil von Backpulver, wodurch beide eine identische Anwendung haben. Allerdings ist die Wirkung von Backpulver intensiver, wodurch sich dieses Hausmittel bei besonders hartnäckigen Fällen anbietet.
Auch bei Backpulver ist eine Paste mit Wasser möglich. Schnappe Dir dafür zuerst eine Schale und vermische darin drei Teile Backpulver mit einem Teil Wasser. Anschließend verteilst Du die Paste mit einer alten Zahnbürste auf den Fugen. Danach darf das Mittel für mindestens eine Stunde auf die verschmutzten Fugen einwirken.
Die starke Wirksamkeit macht sich besonders an Schimmel bemerkbar. Sollten Deine Fugen bereits Schimmel ausbilden, dann behandle sie unbedingt mit Backpulver. Anschließend feucht abwischen und schon strahlen die Fugen wie neu.
Die letzte Paste: Wasser mit Soda
Um das Trio zu vervollständigen, möchte ich natürlich nicht Soda vergessen. Auch dieses Pulver eignet sich wunderbar zur Herstellung einer Paste. Und die Anwendung ist identisch, mit Natron und mit Backpulver. Solltest Du dieses gerade zu Hause vorrätig haben, dann probiere es direkt einmal aus.
Nagellackentferner gegen glatte Fugen
Seit neustem benutze ich Nagellackentferner zum Putzen meiner Schuhe und der Fugen. Gerade bei oberflächlichem Schmutz kann der Nagellackentferner ganz schnelle Ergebnisse liefern. Beträufle ein Wattepad mit einigen Tropfen Nagellackentferner und schon kann die Reinigung losgehen.
Salmiakgeist als Pro-Variante
Sollte der Nagellackentferner nicht das richtige Ergebnis erzielen, dann kann Dir ein guter Schuss Salmiakgeist bestimmt weiterhelfen. Nutze im Haushalt immer verdünnten Salmiakgeist und träufle diesen auf eine alte Zahnbürste. Nun kannst Du mit der Zahnbürste die Fugen bearbeiten und den hartnäckigen Schmutz entfernen. Ähnlich wie bei Essig würde ich Dir auch bei diesem Hausmittel zum Lüften raten.
Fliesenfugen reinigen Maschine
Zum Fugen reinigen kannst Du Dir auch eine Maschine zur Hilfe holen. Bereits in den vergangenen Beiträgen zum Bodenfliesen und Wandfliesen reinigen, habe ich über den Dampfreiniger geschwärmt. Falls Du Dein Repertoire an Haushaltsgeräten erweitern möchtest, dann ist der Dampfreiniger eine sinnvolle Ergänzung.
Dieses Gerät kommt nämlich ganz ohne Putzmittel aus und beschert Dir herausragende Ergebnisse mit der bloßen Kraft von Wärme und Wasser. Der Wasserdampf beseitigt über 99 % der haushaltstypischen Bakterien und sorgt für ein strahlendes Ergebnis auf Fliese und Fuge. Dabei würde ich Dir insbesondere einen Dampfreiniger an Herz legen.
Dampfreiniger kommen in zwei unterschiedlichen Varianten: dem Dampfsauger und dem Dampfbesen. Der Dampfbesen eignet sich für das Reinigen von Bodenfliesen. Möchtest Du auch die Wandfliesen und die Fugen damit bearbeiten, dann zahlt sich die flexible Bauart eines Dampfsaugers aus. Dieser ist mit entsprechenden Düsen ausgestattet, die die Reinigung der Fugen erleichtert.
Mit ganz viel Glück ist Dein Gerät sogar mit einer Punktstrahldüse ausgestattet, welche für makellose Ergebnisse sorgt.
Fugen nachhaltig sauber halten
Nun weißt Du, dass die Reinigung von Fugen kein Problem darstellt. Solange Du eine alte Zahnbürste besitzt, kannst Du zahlreiche Verschmutzungen, Verkalkungen und sogar Schimmel beseitigen. Doch wie sorgt man bei einer Fuge für ein langanhaltendes Ergebnis? Nun, die Verschmutzungen von Fugen kannst Du nicht vermeiden. Täglich hantieren wir mit Wasser, täglich verlieren wir Hautschüppchen und täglich befindet sich Staub im Wohnraum.
Allerdings kannst Du Schimmel mit einem einfachen Trick vorbeugen: Lüften. Regelmäßiges Lüften bewirkt wahre Wunder, um die Luftfeuchtigkeit in Bad und Küche auf einem angenehmen Level zu halten. Jetzt kommt es aber durchaus vor, dass ein Badezimmer kein Fenster zum Lüften hat. Lediglich eine Lüftung ist installiert, welche aber auch nur bei angeschaltetem Licht anspringt.
Auch in diesen Fällen kannst Du dem Schimmel entgegenwirken.
Trockne Fliesen und Fugen nach der Dusche
Dafür behalte immer einen trockenen Lappen griffbereit. Beispielsweise kannst Du nach einer Dusche die Fliesen und Fugen mit einem trockenen Lappen abwischen oder mit einem Abzieher entfeuchten.
Bewahre Handtücher in einem anderen Raum auf
Modernisierte Badezimmer besitzen eine Mischung aus Heizung und Handtuchtrockner. Doch gerade in einem fensterlosen Badezimmer solltest Du die Handtücher nicht darauf trocknen. In einem separaten Raum, welcher mit einem Fenster ausgestattet ist, sind die nassen Handtücher besser aufgehoben. Zusätzlich kann der Handtuchtrockner das Badezimmer besser heizen. Denn …
Lasse das Badezimmer auf einer angenehmen Temperatur
Mir ist bewusst, dass wir zurzeit sparen sollen. Allerdings ist es ebenso kontraproduktiv, wenn die Luft in Deinem Badezimmer zu kalt ist. Das gilt bereits dann, wenn die Luft unter 18 Grad Celsius liegt. Ab dieser Temperatur hat die Feuchtigkeit ein leichtes sich abzusetzen und die Bildung von Schimmel zu beschleunigen. Versuche also das Bad möglichst gut beheizt zu lassen und eine Temperatur über 18 Grad zu erreichen.
