Kerzen entsorgen

➤ Wachsreste, Gläser und Dochte richtig verwerten

Kerzen entsorgen ist einfacher als gedacht: Wachsreste gehören in den Restmüll, niemals in den Biomüll oder Abfluss. Kerzengläser kommen nach gründlicher Reinigung ins Altglas, während Teelichter-Hüllen aus Aluminium in den Gelben Sack dürfen – wer nachhaltig sein möchte, kann Wachsreste auch einschmelzen und zu neuen Kerzen verarbeiten.

Das Wichtigste in Kürze

Inhalt

Kerzen entsorgen - Wachsreste, Gläser und Dochte richtig entsorgen
Kerzen entsorgen – Wachsreste, Gläser und Dochte richtig entsorgen
  • Restmüll für Wachs: Paraffin und andere Wachse sind nicht recycelbar und gehören in die schwarze Tonne
  • Niemals in den Abfluss: Flüssiges Wachs verstopft Rohre garantiert – Kosten für Rohrreinigung ab 150 €
  • Gläser ins Altglas: Nach Entfernung aller Wachsreste dürfen gereinigte Kerzengläser in den Glascontainer
  • Aluminium trennen: Teelicht-Hüllen gehören in den Gelben Sack, aber nur ohne Wachsreste
  • Recycling möglich: Ab ca. 10 kg Wachs nehmen manche Sammelstellen die Reste an
  • Selbst verwerten: Alte Wachsreste lassen sich zu neuen Kerzen oder Anzündwürfeln verarbeiten

Wo entsorgt man alte Kerzen und Wachsreste?

Kerzen und Wachsreste gehören immer in den Restmüll, niemals in den Biomüll oder Abfluss. Gereinigte Kerzengläser dürfen ins Altglas, während Teelicht-Hüllen aus Aluminium in den Gelben Sack kommen.

Der Grundsatz: Wohin mit Kerzenresten?

Die richtige Entsorgung von Kerzen verwirrt viele Menschen. Gehört Wachs in den Biomüll, weil es organisch ist? Dürfen Kerzengläser ins Altglas? Die wichtigsten Regeln bringen Klarheit.

Regel #1: Wachs gehört fast immer in den Restmüll

Die meisten Kerzen bestehen aus Paraffin – einem Erdölprodukt. Paraffin ist:

  • Nicht biologisch abbaubar (trotz der wachsartigen Konsistenz)
  • Kein Wertstoff (kann nicht recycelt werden)
  • Schädlich für Kompost (verhindert Sauerstoffzufuhr und Zersetzung)

Auch andere Wachsarten gehören in den Restmüll:

  • Bienenwachs: Theoretisch kompostierbar, praktisch aber mit Farb- und Duftstoffen versetzt
  • Stearin: Aus pflanzlichen oder tierischen Fetten, aber ebenfalls mit Zusätzen
  • Sojawachs: Pflanzlich, aber in der Praxis gemischt mit anderen Komponenten

Die Faustregel: Alle Kerzen und Wachsreste gehören in die schwarze Tonne (Restmüll). Nur bei reinem, unbehandeltem Bienenwachs ohne jegliche Zusätze wäre der Biomüll theoretisch möglich – aber wer kann das schon garantieren?

Regel #2: Wachs niemals in den Abfluss gießen

Das ist die wichtigste Regel überhaupt. Flüssiges Wachs im Abfluss führt zu:

Sofortige Probleme:

  • Wachs erstarrt im Rohr bei Kontakt mit kaltem Wasser
  • Verstopfungen entstehen bereits nach wenigen Millilitern
  • Die Ablagerungen sammeln sich an Rohrbiegungen

Langfristige Schäden:

  • Wachsschichten verengen die Rohre dauerhaft
  • Andere Ablagerungen setzen sich auf dem Wachs fest
  • Professionelle Rohrreinigung wird nötig (Kosten: 150-400 €)

Richtig entsorgen statt abgießen:

  1. Flüssiges Wachs in Küchenpapier oder altes Zeitungspapier gießen
  2. Warten, bis es vollständig erstarrt ist
  3. Das Papier mit dem Wachs in den Restmüll werfen
  4. Oder in einem alten Glas sammeln und komplett entsorgen

Diese paar Minuten Aufwand ersparen teure Klempnerrechnungen.

Wachs aus Gefäßen entfernen: Die Vorarbeit

Bevor man Kerzengläser entsorgen oder wiederverwenden kann, muss das Wachs raus. Die einfachste Methode:

Die Heißwasser-Methode:

  1. Zunächst das Glas mit heißem (nicht kochendem) Leitungswasser füllen
  2. Das Wachs schmilzt und schwimmt nach oben
  3. Jetzt 1-2 Stunden warten, bis das Wasser abkühlt
  4. Die erstarrte Wachsscheibe lässt sich einfach abheben
  5. Restliches Wachs mit warmem Spülwasser auswaschen
  6. Das Glas ist jetzt sauber und bereit zur Entsorgung oder Wiederverwendung

Alternative: Gefrierfach-Methode:

  • Das Glas für 2-3 Stunden ins Gefrierfach legen
  • Das Wachs schrumpft beim Gefrieren
  • Mit einem stumpfen Messer lässt es sich heraushebeln
  • Funktioniert besonders gut bei Gläsern mit glattem Boden

Wachsreste richtig entsorgen und recyceln

Es gibt verschiedene Wege, Wachsreste loszuwerden – vom klassischen Restmüll bis zum kreativen Recycling.

Der Restmüll-Weg: Sicher und unkompliziert

Die Standard-Entsorgung funktioniert so:

Für kleine Mengen (Kerzenreste, Wachsspritzer):

  1. Das Wachs in Küchenpapier einwickeln
  2. Alternativ in Zeitungspapier oder alte Servietten
  3. In den Restmüll (schwarze Tonne) werfen
  4. Fertig

Für größere Mengen (volle Kerzengläser, viele Stummel):

  1. Wachs in einem alten Karton oder einer Papiertüte sammeln
  2. Oder in einem nicht mehr benötigten Glas belassen
  3. Das Ganze in den Restmüll geben
  4. Bei sehr großen Mengen: Im Restmüll verteilen über mehrere Wochen

Wichtig bei der Müllabfuhr: Wachs ist brennbar, aber bei normalen Haushaltsmengen völlig unbedenklich. Man muss nichts Besonderes kennzeichnen.

Der Recycling-Weg: Nachhaltig und sinnvoll

Wer größere Mengen Wachs hat oder nachhaltig denken möchte, findet Alternativen zum Restmüll.

Sammelstellen und karitative Einrichtungen

Manche Organisationen nehmen Wachsreste an:

Caritas-Werkstätten und ähnliche Einrichtungen:

  • Sammeln Wachsreste für Recycling-Projekte
  • Schmelzen das Wachs ein und gießen neue Kerzen
  • Meist Mindestmenge: 5-10 kg
  • Vorher anrufen und Annahme klären

Kerzenmanufakturen:

  • Einige kleine Betriebe nehmen saubere Wachsreste
  • Oft nur bestimmte Wachsarten (reines Bienenwachs, Stearin)
  • Keine gemischten oder verschmutzten Reste
  • Regional sehr unterschiedlich verfügbar

Wertstoffhöfe:

  • Bei Mengen über 10 kg manchmal Annahmestellen
  • Nicht flächendeckend verfügbar
  • Vorher beim lokalen Wertstoffhof nachfragen
  • Oft kostenpflichtig (1-2 € pro kg)

Checkliste: Lohnt sich das Abgeben?

Sammeln und Abgeben lohnt sich, wenn:

  • ✅ Man regelmäßig viele Kerzen verbraucht (Kirchen, Gastronomie)
  • ✅ Die Sammelstelle in der Nähe liegt (unter 10 km Entfernung)
  • ✅ Man saubere, sortierte Wachsreste hat (keine Dochte, kein Schmutz)
  • ✅ Man mindestens 5-10 kg angesammelt hat

Es lohnt sich eher nicht, wenn:

  • ❌ Nur wenige Kerzenreste anfallen (1-2 pro Jahr)
  • ❌ Die nächste Sammelstelle weit entfernt ist
  • ❌ Das Wachs stark verschmutzt oder gemischt ist
  • ❌ Man viel Zeit für Sortieren aufwenden müsste

Für normale Haushalte ist der Restmüll meist der praktischste Weg. Bei gewerblichen Mengen (Kirchen, Hotels, Restaurants) lohnt sich Recycling definitiv.

Besonderheiten bei Kerzen-Gefäßen und -Arten

Nicht alle Kerzenteile werden gleich entsorgt. Gläser, Metall und Dochte folgen unterschiedlichen Regeln.

Glas, Keramik und andere Gefäße entsorgen

Kerzengefäße machen oft den größten Teil des Abfalls aus. Hier gibt es Besonderheiten zu beachten.

Kerzengläser: Meist kein Altglas

Die meisten denken: Glas ist Glas, also ab in den Glascontainer. Aber:

Problem 1: Hitzebeständigkeit

  • Kerzengläser sind oft aus hitzebeständigem Glas (ähnlich wie Pyrex)
  • Dieses Glas schmilzt bei anderen Temperaturen als normales Flaschenglas
  • Im Recycling-Prozess stört es die Glasschmelze
  • Es entstehen Spannungsrisse im neuen Glas

Problem 2: Wachsreste

  • Selbst gereinigt bleiben mikroskopische Wachsfilme
  • Diese brennen im Glasschmelzofen und hinterlassen Blasen
  • Die Recycling-Qualität leidet

Die richtige Entsorgung von Kerzengläsern:

Zunächst prüft man, welche Art Glas vorliegt:

Normal-Glas (dünnes Glas, wird beim Brennen heiß):

  1. Das Wachs komplett entfernen (siehe Heißwasser-Methode oben)
  2. Mit Spülmittel gründlich auswaschen
  3. Etiketten entfernen
  4. In den Glascontainer geben (nach Farbe sortiert)

Hitzebeständiges Glas (bleibt beim Brennen relativ kühl, oft dickwandig):

  1. Wachs entfernen
  2. In den Restmüll geben (nicht ins Altglas!)
  3. Oder auf dem Wertstoffhof abgeben
  4. Besser: Als Aufbewahrungsglas weiterverwenden

Wie erkennt man hitzebeständiges Glas?

  • Meist ist ein Symbol aufgedruckt (Flamme oder „heat resistant“)
  • Dickwandiger und schwerer als normale Gläser
  • Oft mattiert oder mit besonderer Struktur
  • Im Zweifel: Lieber in den Restmüll als ins Altglas

Bessere Alternative: Weiterverwenden

Kerzengläser sind zu schade zum Wegwerfen:

  • Als Aufbewahrung für Stifte, Makeup-Pinsel, Kochlöffel
  • Für Pflanzen oder Sukkulenten (mit Drainage-Löchern)
  • Als Teelicht- oder Windlichthalter wiederverwenden
  • Zum Aufbewahren von Kleinteilen (Schrauben, Büroklammern)

Keramik- und Porzellangefäße

Kerzen in Keramik- oder Porzellanschalen:

  • Niemals ins Altglas (zerstört die Recycling-Qualität komplett)
  • In den Restmüll oder auf den Wertstoffhof
  • Besser: Weiterverwenden als Deko-Schale

Metalldosen und -gefäße

Kerzen in Metall-Containern (oft bei Outdoor-Kerzen):

  1. Wachs wie oben beschrieben entfernen
  2. Das Metallgefäß in den Gelben Sack oder die Wertstofftonne
  3. Oder als Aufbewahrung wiederverwenden

Teelichter: Aluminium richtig trennen

Teelichter sind ein Spezialfall – sie bestehen aus mehreren Komponenten, die separat entsorgt werden sollten.

Warum Materialtrennung bei Teelichtern wichtig ist

Teelichter enthalten wertvolles Aluminium, das gut recycelbar ist. Eine korrekte Trennung:

  • Spart Ressourcen und Energie (Aluminium-Recycling spart 95% Energie)
  • Reduziert den Restmüll
  • Ermöglicht echtes Recycling statt Verbrennung

Aber: Die Trennung muss sauber sein, sonst kann das Aluminium nicht recycelt werden.

Die richtige Trennung von Teelichtern: Schritt für Schritt

Schritt 1: Wachs und Docht entfernen

  1. Zunächst das restliche Wachs im Teelicht komplett abbrennen lassen
  2. Oder die Aluminium-Hülle für 1-2 Stunden ins Gefrierfach legen
  3. Das gefrorene Wachs wird spröde und lässt sich leicht heraushebeln
  4. Mit einem stumpfen Messer oder Löffel den Wachsrest herauskratzen
  5. Den Baumwolldocht mit Wachsrest in den Restmüll werfen

Schritt 2: Dochtkern behandeln

  • Der kleine Metallkern (Dochthalter) bleibt meist in der Hülle kleben
  • Diesen kann man in der Aluminiumhülle belassen
  • Er ist winzig und stört beim Recycling nicht
  • Alternativ: Mit einer Pinzette entfernen und ebenfalls in den Gelben Sack

Schritt 3: Aluminium-Hülle entsorgen

Die nun leere, saubere Hülle gehört:

  • In den Gelben Sack (in Regionen mit gelbem Sack)
  • In die Gelbe Tonne / Wertstofftonne (je nach regionalem System)
  • Auf den Wertstoffhof (bei größeren Mengen, siehe unten)

Wichtig: Die Aluminiumschale gilt als Verpackung und wird dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Die Hülle muss aber wirklich sauber sein – Hüllen mit sichtbaren Wachsresten gehören komplett in den Restmüll, da verschmutztes Aluminium nicht recycelt werden kann.

Lohnt sich die Trennung?

Pro Trennung:

  • Aluminium ist wertvoll und gut recycelbar
  • Spart Ressourcen und Energie
  • Bei großen Mengen summiert sich der Umwelteffekt

Contra Trennung:

  • Zeitaufwendig bei vielen Teelichtern
  • Wachs muss komplett entfernt sein
  • Verschmutzte Hüllen dürfen ohnehin nicht ins Aluminium-Recycling

Faustregel: Bei 1-5 Teelichtern pro Woche lohnt sich die Trennung. Wer täglich Dutzende verbraucht (Gastronomie), sollte definitiv trennen. Für gelegentliche Nutzer ist der Restmüll vertretbar.

Umgang mit Dochten und Dochthaltern

Die kleinen Metallteile am Boden der Kerze übersieht man leicht.

Dochtreste richtig entsorgen

Dochte bestehen meist aus:

  • Baumwollfaden (brennbar, organisch)
  • Wachsimprägnierung
  • Manchmal einem Metallfaden zur Stabilisierung

Entsorgung:

  • Einfach in den Restmüll werfen
  • Bei reinen Baumwolldochten theoretisch kompostierbar
  • Praktisch aber meist mit Wachs und Metall – also Restmüll

Dochthalter aus Metall

Die kleinen Metallplättchen am Boden:

Bei normalen Kerzen:

  • So klein, dass Trennung unpraktisch ist
  • In den Restmüll geben

Bei größeren Mengen (gewerblich):

  • Sammeln und zum Wertstoffhof bringen
  • Als Metall-Schrott abgeben
  • Ab etwa 1 kg lohnt sich die Mühe

Wachs wiederverwerten: Selber Kerzen gießen

Die nachhaltigste Lösung: Aus alten Kerzen neue machen. Das spart Geld, macht Spaß und schont Ressourcen.

Warum Wachs-Recycling sinnvoll ist

Ökologische Vorteile:

  • Paraffin muss nicht neu aus Erdöl gewonnen werden
  • Energie für Herstellung wird gespart
  • Weniger Abfall entsteht

Praktische Vorteile:

  • Kostenlos neue Kerzen herstellen
  • Individuelle Formen und Farben möglich
  • Kreatives Hobby für die ganze Familie
  • Selbstgemachte Geschenke

Was man braucht:

  • Alte Wachsreste (mindestens 200-300 g für eine Kerze)
  • Neue Dochte (Bastelladen oder online, ca. 3-5 € für 10 Stück)
  • Ein altes Gefäß zum Schmelzen (z.B. alte Konservendose)
  • Formen (alte Gläser, Silikonformen, leere Joghurtbecher)

Schritt-für-Schritt: Neue Kerzen aus alten Resten

Vorbereitung:

  1. Zunächst die Wachsreste sammeln und sortieren
  2. Dochtreste und Schmutz entfernen
  3. Nach Farben trennen (oder bewusst mischen für Marmoreffekt)
  4. In kleine Stücke brechen für schnelleres Schmelzen

Wachs einschmelzen:

  1. Einen Topf mit Wasser auf dem Herd erhitzen
  2. Die Konservendose mit Wachs ins Wasserbad stellen
  3. Bei niedriger bis mittlerer Hitze schmelzen (nicht über 80°C)
  4. Niemals direkt auf der Herdplatte erhitzen – Brandgefahr!
  5. Gelegentlich umrühren

Kerzen gießen:

  1. Während das Wachs schmilzt, Docht in der Form befestigen
  2. Den Docht mit einem Holzstäbchen oder Bleistift mittig fixieren
  3. Das flüssige Wachs vorsichtig in die Form gießen
  4. Nicht bis zum Rand – 1-2 cm Platz lassen
  5. Etwa 24 Stunden aushärten lassen
  6. Bei Bedarf: Vertiefung um den Docht mit restlichem Wachs auffüllen

Tipps für bessere Ergebnisse:

  • Temperatur kontrollieren: Zu heißes Wachs wird rissig beim Aushärten
  • Formen vorwärmen: Gläser leicht anwärmen verhindert Luftblasen
  • Mehrschichtige Kerzen: Verschiedene Farben in Schichten gießen
  • Duft hinzufügen: Ätherische Öle kurz vor dem Gießen einrühren (3-5 Tropfen pro 100g Wachs)

Alternative: Anzündwürfel aus Wachsresten

Wer keine Lust auf Kerzengießen hat, macht Anzündwürfel:

  1. Wachsreste schmelzen wie oben beschrieben
  2. Sägespäne, Holzwolle oder zerknülltes Zeitungspapier vorbereiten
  3. Das brennbare Material mit dem flüssigen Wachs tränken
  4. In Eiswürfelformen oder Muffinförmchen füllen
  5. Aushärten lassen
  6. Perfekt zum Grill- oder Kaminanzünden

Diese Anzündwürfel sind:

  • Kostenlos (aus „Abfall“ gemacht)
  • Umweltfreundlicher als chemische Anzünder
  • Lange haltbar
  • Brennen zuverlässig 5-8 Minuten

Häufige Fragen zur Kerzen-Entsorgung

Dürfen Kerzen in den Biomüll?

Nein, fast nie. Auch wenn Wachs organisch wirkt: Paraffin ist ein Erdölprodukt und nicht biologisch abbaubar. Selbst Bienenwachs oder Stearin sind in Kerzen mit Farb-, Duft- und anderen Zusatzstoffen versetzt, die im Kompost nichts zu suchen haben. Einzige Ausnahme: Garantiert reine Bienenwachskerzen ohne jegliche Zusätze – aber wer kann das schon nachweisen?

Kann man Kerzenreste an Tiere verfüttern?

Absolut nicht! Kerzenwachs enthält:

  • Erdölprodukte (Paraffin)
  • Farbstoffe und Pigmente
  • Duftstoffe und Chemikalien
  • Ruß und Verbrennungsrückstände

Diese Substanzen sind giftig für Tiere. Auch „natürliche“ Kerzen aus Bienenwachs sind behandelt und nicht als Tierfutter geeignet. Niemals Kerzenreste an Haustiere, Vögel oder andere Tiere geben!

Wie entsorgt man Duftkerzen?

Genau wie normale Kerzen – in den Restmüll. Die Duftstoffe und ätherischen Öle machen keinen Unterschied bei der Entsorgung. Wichtig: Duftkerzen-Gläser besonders gründlich reinigen, bevor sie ins Altglas kommen. Die Öle können Rückstände hinterlassen.

Was macht man mit halb abgebrannten Stumpenkerzen?

Mehrere Optionen:

  1. Weiterbrennen: Einfach vollständig abbrennen lassen
  2. Einschmelzen: Für neue Kerzen verwenden
  3. Restmüll: In Papier wickeln und wegwerfen
  4. Anzündhilfe: Als Grillanzünder verwenden

Stumpenkerzen-Reste lassen sich besonders gut für DIY-Projekte nutzen, da sie meist aus reinem Paraffin oder Stearin ohne Gefäß sind.

Kann man Wachsreste kompostieren?

Nur in Ausnahmefällen:

  • Bei 100% reinem, unbehandeltem Bienenwachs theoretisch ja
  • Bei allen anderen Wachsarten nein
  • Praktisch kaum umsetzbar, da man die Zusammensetzung nicht kennt
  • Wachs verhindert Luftzirkulation im Kompost

Fazit: Lieber in den Restmüll als ins Risiko gehen, den Kompost zu ruinieren.

Darf man Kerzen in der Toilette entsorgen?

Niemals! Das ist noch schlimmer als der Abfluss:

  • Wachs verstopft die Toilette sofort
  • Reparatur deutlich teurer als bei Waschbecken
  • Bei Mietwohnungen drohen Schadensersatzforderungen
  • Auch kleine Mengen können große Schäden verursachen

Wie oft kann man Wachs recyceln?

Theoretisch unbegrenzt oft. Wachs verliert beim Einschmelzen kaum Qualität. Allerdings:

  • Farben mischen sich beim mehrfachen Recyceln zu Grau-Braun
  • Duftstoffe verfliegen beim Schmelzen
  • Kleine Verunreinigungen summieren sich

Praktisch: 3-5 Mal recyceln funktioniert problemlos, danach wird das Wachs unansehnlich.

Was kostet die Entsorgung von Kerzen?

Bei normalen Haushaltsmengen: Nichts extra. Die Entsorgung über den Restmüll ist in der Müllgebühr enthalten.

Bei gewerblichen Mengen oder Wertstoffhof:

  • Wertstoffhof: Oft 1-2 € pro kg
  • Manche Höfe nehmen Haushaltsmengen kostenlos
  • Sonderabfall-Entsorgung: Ab 50 € für gewerbliche Mengen

Gibt es Pfandsysteme für Kerzen?

Nein, aktuell gibt es in Deutschland kein flächendeckendes Pfandsystem für Kerzen oder Kerzengläser. Einige kleine Manufakturen nehmen ihre eigenen Gläser zurück, aber das ist die Ausnahme.

Fazit: Einfache Regeln für umweltbewusste Entsorgung

Kerzen richtig entsorgen ist unkompliziert, wenn man die Grundregeln kennt:

  1. Wachs in den Restmüll – niemals in Abfluss, Toilette oder Biomüll
  2. Gläser trennen und recyceln – nach gründlicher Reinigung ins Altglas (außer hitzebeständige Gläser)
  3. Metall separieren – Teelicht-Hüllen und Dosen in den Gelben Sack
  4. Kreativ wiederverwerten – alte Wachsreste zu neuen Kerzen verarbeiten

Die nachhaltigste Option ist immer die Wiederverwendung: Aus alten Kerzen neue gießen spart Ressourcen und macht Spaß. Wer dafür keine Zeit hat, macht mit dem Restmüll nichts falsch – Hauptsache, das Wachs landet nicht im Abfluss.

Mit diesen einfachen Schritten entsorgt man Kerzen umweltgerecht und vermeidet teure Verstopfungen oder Recycling-Probleme.

Quellen zum Thema Kerzen entsorgen:


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gehören Kerzenreste in den Hausmüll?

Ja, kleine Mengen von Wachsresten, Dochten und Kerzenstummeln gehören immer in den Restmüll. Wachs ist nicht biologisch abbaubar und hat keinen eigenen Wertstoffkreislauf im dualen System.

Darf flüssiges Wachs in den Abfluss oder die Toilette?

Nein, flüssiges Wachs darf auf keinen Fall über den Abfluss oder die Toilette entsorgt werden. Es härtet im Abflussrohr aus, verstopft dieses und kann teure Schäden verursachen.

In welchen Müll gehören Teelichthüllen aus Aluminium?

Die leeren Aluminiumhüllen von Teelichtern gelten als Verpackung und sollten nach Entfernung des Wachses im Gelben Sack oder der Wertstofftonne entsorgt werden. Das Aluminium kann so recycelt werden, auch wenn die Hüllen oft nicht vollständig vom Dochtkern befreit werden.

Gehören ausgebrannte Kerzengläser in den Altglas-Container?

Nein, die meisten Kerzengläser bestehen aus hitzebeständigem Glas, das eine andere Zusammensetzung hat als Verpackungsglas und daher in den Restmüll gehört. Besser ist es, die Gläser zu reinigen und als Windlicht oder Aufbewahrungsbehälter wiederzuverwenden.

Können Stearin- oder Bienenwachskerzen auf den Kompost?

Nein, obwohl Stearin und Bienenwachs natürliche Stoffe sind, dürfen diese Kerzenreste nicht auf den Kompost oder in den Biomüll. Das Wachs zersetzt sich nur sehr langsam und stört den Rotteprozess.

Ist es umweltfreundlicher, Wachsreste zu recyceln, anstatt sie zu entsorgen?

Ja, das Recyceln von Kerzenresten ist die umweltfreundlichste Alternative zur Entsorgung im Restmüll. Beim Einschmelzen alter Stummel zu einer neuen Kerze wird der Rohstoff maximal genutzt und Abfall vermieden.

Wo finde ich Sammelstellen für gesammelte Wachsreste?

Einige gemeinnützige Organisationen, Kirchen oder spezialisierte Kerzenmanufakturen bieten Sammelstellen an oder nehmen Wachs per Post entgegen. Suchen Sie lokal nach Upcycling-Projekten, die Kerzenreste verwerten.

Was mache ich mit elektrischen Kerzen oder LED-Lichtern?

LED-Kerzen sind Elektroschrott und müssen separat entsorgt werden, da sie Batterien oder elektrische Komponenten enthalten. Geben Sie diese Lichter kostenlos auf dem Wertstoffhof oder im Handel zurück.

Sind Duftkerzen anders zu entsorgen als normale Kerzen?

Nein, die enthaltenen Duftstoffe ändern nichts an der Entsorgungsregel; Duftkerzen gehören ebenfalls in den Restmüll. Es ist jedoch ratsam, sie nicht mit reinem Wachs zu mischen, das wieder eingeschmolzen werden soll.

Wie entferne ich Wachsreste aus einem Glas, bevor ich es entsorge oder wiederverwende?

Füllen Sie das Kerzenglas mit heißem Wasser, um das Wachs zu schmelzen, welches dann an die Oberfläche steigt und aushärtet. Fangen Sie das Wachsstück mit einem Küchenpapier ab und entsorgen Sie es im Restmüll.

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