Wachs von Tapete entfernen

➤ So rettest du Raufaser, Vlies & Papiertapeten

Wachs auf der Tapete ist ein häufiges Missgeschick, lässt sich aber mit der richtigen Technik schonend entfernen. Der Schlüssel liegt in der Kombination von minimaler Hitze und maximaler Saugkraft. Mit etwas Geduld und den passenden Hausmitteln rettet man selbst empfindliche Tapeten, ohne Farbverluste oder Beschädigungen zu riskieren.

Das Wichtigste in Kürze

Inhalt

Wachs von Tapete entfernen - So rettest Du Raufaser, Vlies und Papiertapeten
Wachs von Tapete entfernen – So rettest Du Raufaser, Vlies und Papiertapeten
  • Unterschiedliche Tapetenarten erfordern angepasste Behandlungsmethoden
  • Wachs muss vor der Behandlung vollständig auskühlen – nie flüssig abwischen
  • Die Föhn-Löschpapier-Methode funktioniert bei den meisten Tapeten am besten
  • Raufasertapete verträgt mehr Hitze als empfindliche Papiertapete
  • Der Föhn sollte aus mindestens 5 bis 10 Zentimetern Abstand auf niedrigster Stufe arbeiten
  • Nach der Wachsentfernung bleibt oft ein Fettfleck, der mit Absorptionspulver behandelt wird
  • Farbiges Wachs kann Pigmentflecken hinterlassen, die übermalt werden müssen
  • Bei strukturierten Tapeten sitzt Wachs tief in den Rillen und braucht Spezialbehandlung

Kann man Wachs von der Tapete entfernen ohne sie zu beschädigen?

Ja, mit der Föhn-Löschpapier-Methode entfernst du Wachs schonend von Tapeten. Lege Löschpapier auf den Fleck und erwärme die Stelle vorsichtig mit dem Föhn auf niedrigster Stufe – das Wachs wird vom Papier aufgesaugt.

Warum ist Wachs auf Tapete so problematisch?

Tapete besteht aus saugfähigem Material, in das geschmolzenes Wachs tief eindringt. Anders als bei glatten Wänden verbindet sich das Wachs mit den Papierfasern und hinterlässt nicht nur einen sichtbaren Fleck, sondern auch einen öligen Film.

Die größte Herausforderung: Tapete ist extrem empfindlich. Zu viel Hitze lässt die Tapete Blasen werfen oder sich vom Untergrund lösen. Feuchtigkeit weicht das Papier auf und führt zu Rissen. Mechanisches Reiben entfernt nicht nur das Wachs, sondern auch die oberste Schicht der Tapete samt Farbe.

Besonders heikel wird es bei strukturierten Tapeten wie Raufaser. Das Wachs setzt sich in den tiefen Rillen fest, wo es mit einfachen Methoden nicht mehr erreichbar ist. Bei farbigem Kerzenwachs kommt erschwerend hinzu, dass die Pigmente tiefer eindringen als das Wachs selbst.

Die zwei goldenen Regeln bei Wachs auf Tapete

Regel 1: Niemals reiben oder wischen

Der häufigste Fehler ist Panik. Viele Menschen versuchen instinktiv, das noch warme Wachs abzuwischen oder wegzureiben. Das verschmiert den Fleck nur und verteilt ihn großflächig. Schlimmer noch: Das Reiben beschädigt die Tapetenoberfläche und entfernt Farbe oder Struktur.

Lass das Wachs in Ruhe aushärten. Erst wenn es vollständig fest ist, beginnst du mit der Entfernung.

Regel 2: Minimale Hitze, maximale Geduld

Tapete verträgt nur geringe Temperaturen. Zu viel Hitze lässt den Tapetenkleister schmelzen, wodurch sich Blasen bilden. Bei Papiertapeten besteht die Gefahr, dass das Material reißt oder sich Verfärbungen bilden.

Arbeite deshalb immer mit der niedrigsten Temperaturstufe deines Föhns oder Bügeleisens. Lieber mehrmals wiederholen als einmal zu heiß.

Tapetenarten erkennen und richtig einschätzen

Raufasertapete identifizieren

Raufaser hat eine grobe, strukturierte Oberfläche mit sichtbaren Fasern. Fährst du mit der Hand darüber, fühlst du deutliche Rillen und Erhebungen. Diese Tapete ist meist mehrfach überstrichen und dadurch relativ robust.

Raufaser verträgt mehr Hitze als andere Tapetenarten und lässt sich notfalls auch überstreichen, wenn kleine Beschädigungen entstehen.

Vliestapete erkennen

Vliestapete hat eine glattere Oberfläche als Raufaser und fühlt sich fester an. Die Struktur ist feiner und gleichmäßiger. Vliestapeten sind oft abwaschbar und daher unempfindlicher gegen Feuchtigkeit.

Du erkennst Vliestapete daran, dass sie sich beim Tapezieren trocken verarbeiten lässt – der Kleister kommt nur an die Wand.

Papiertapete identifizieren

Papiertapete fühlt sich dünn und empfindlich an. Die Oberfläche ist meist glatt oder nur leicht strukturiert. Diese Tapeten reißen schnell und sind sehr anfällig für Feuchtigkeit.

Klassische Papiertapeten mit Mustern oder dünne Tapeten ohne Prägung gehören zu dieser Kategorie. Hier ist höchste Vorsicht geboten.

Der sichere Vorbereitungsschritt für alle Tapeten

Wachs auskühlen lassen

Warte mindestens 30 Minuten, bis das Wachs vollständig ausgehärtet ist. Berühre es vorsichtig mit dem Finger – es muss komplett hart und kühl sein.

Beschleunige den Prozess mit Eiswürfeln in einem Tuch oder einem Kühlakku. Lege das Kühlmittel für etwa 10 Minuten auf den Wachsfleck. Die Kälte macht das Wachs spröde und brüchig.

Grobes Wachs vorsichtig abheben

Löse die großen Wachsstücke behutsam mit den Fingern oder einem stumpfen Plastikspatel ab. Arbeite von außen nach innen und setze das Werkzeug flach an.

Übe keinen Druck aus und kratze nicht fest – sonst beschädigst du die Tapetenoberfläche. Entferne nur die Stücke, die sich leicht lösen lassen. Restwachs und der ölige Film benötigen jetzt die Föhn-Methode.

Test an unauffälliger Stelle

Bevor du die Hauptbehandlung startest, teste die Methode an einer versteckten Ecke. Hinter einem Schrank oder unter einem Bild findest du geeignete Stellen.

Erwärme die Teststelle kurz mit dem Föhn und prüfe, ob die Tapete Blasen wirft, sich verfärbt oder ablöst. Nur wenn alles problemlos klappt, gehst du zum eigentlichen Fleck.

Die Föhn-Löschpapier-Methode: Schritt für Schritt

Schritt 1: Saugfähiges Papier vorbereiten

Lege mehrere Lagen Löschpapier, unbedrucktes Küchenpapier oder weiße Papierservietten auf den Wachsfleck. Bedecke den gesamten Fleck plus etwa einen Zentimeter Rand.

Verwende kein bedrucktes Papier – die Druckfarbe kann auf die Tapete abfärben. Zeitungspapier ist tabu.

Schritt 2: Föhn richtig einstellen

Stelle deinen Föhn auf die niedrigste Temperaturstufe ein. Die meisten Föhne haben eine Kaltluftstufe oder eine Schonstufe für empfindliche Materialien – wähle diese.

Bei sehr empfindlichen Tapeten reicht manchmal schon die Kaltluftstufe auf höchster Gebläsestärke. Die Bewegung der Luft erzeugt ausreichend Wärme.

Schritt 3: Wachs schonend erwärmen

Halte den Föhn mit 5 bis 10 Zentimetern Abstand über das Löschpapier. Bei empfindlichen Papiertapeten erhöhe den Abstand auf mindestens 10 Zentimeter, um eine zu schnelle Erwärmung zu verhindern. Bewege ihn langsam in kreisenden Bewegungen über die Stelle.

Arbeite in kurzen Intervallen von maximal 10 bis 15 Sekunden. Nach jedem Intervall pausierst du kurz, damit die Tapete nicht überhitzt. Diese Vorgehensweise schützt besonders empfindliche Tapeten vor Blasenbildung durch zu viel Hitze.

Nach etwa 10 bis 15 Sekunden beginnt das Wachs zu schmelzen. Du erkennst das daran, dass das Papier an manchen Stellen durchscheinend wird – dort saugt es das flüssige Wachs auf.

Schritt 4: Papier sanft auflegen und Wachs aufnehmen

Lege das Löschpapier oder Tuch sanft auf den Fleck auf, ohne dabei über die Tapete zu reiben. Das flüssige Wachs wird vom saugfähigen Material aufgenommen, während du die Tapetenoberfläche schonst.

Schiebe das Löschpapier zur Seite, sobald es sich mit Wachs vollgesogen hat. Vermeide jegliche Reibbewegungen – sie würden die Tapete beschädigen und Farbe oder Struktur entfernen. Lege eine frische Lage auf und wiederhole den Erwärmungsvorgang.

Wechsle das Papier lieber zu oft als zu selten. Vollgesogenes Papier kann kein weiteres Wachs mehr aufnehmen und das Wachs läuft zurück auf die Tapete.

Schritt 5: Behandlung wiederholen

Wiederhole den gesamten Vorgang, bis kein Wachs mehr ins Papier übergeht. Das kann 5 bis 10 Durchgänge dauern, je nach Größe des Flecks.

Habe Geduld und arbeite gründlich. Lieber einmal mehr mit frischem Papier als zu früh aufhören.

Alternative: Mikrofasertuch statt Löschpapier

Einige schwören auf Mikrofasertücher statt Löschpapier. Der Vorteil: Mikrofaser saugt das Wachs sehr effektiv auf und hinterlässt laut Anwendern keinen „Wachsschatten“ – also keine matten Stellen auf der Tapete.

Verwende ein sauberes, trockenes Mikrofasertuch. Lege es auf den Wachsfleck und erwärme die Stelle wie bei der Löschpapier-Methode. Das Wachs schmilzt und wird vom Tuch aufgesaugt.

Wechsle zu einer sauberen Stelle des Tuchs, sobald eine Fläche mit Wachs vollgesogen ist. Wasche das Tuch danach bei mindestens 60 Grad, um das Wachs vollständig zu entfernen.

Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Flecken. Bei großen Flächen ist Löschpapier praktischer, da du es einfach wegwerfen kannst.

Alternative Methoden zur Wachsentfernung

Bügeleisen für robuste Tapeten

Wann das Bügeleisen sinnvoll ist

Bei robusten Raufasertapeten, die mehrfach überstrichen sind, funktioniert auch ein Bügeleisen. Die gleichmäßige Wärmeverteilung kann effektiver sein als der Föhn.

Diese Methode ist nur für unempfindliche Tapeten geeignet. Bei Papiertapeten oder Vliestapeten mit empfindlichen Mustern verzichtest du besser darauf.

Richtige Anwendung des Bügeleisens

Stelle das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe ohne Dampf. Die meisten Geräte haben eine Seide- oder Synthetik-Einstellung – wähle diese.

Lege mehrere Lagen Löschpapier auf den Fleck. Setze das Bügeleisen für maximal 3 bis 5 Sekunden auf und hebe es dann wieder an. Bewege es nicht hin und her wie beim normalen Bügeln.

Kontrolliere nach jedem Durchgang das Papier und wechsle es bei Bedarf. Auch hier gilt: Lieber mehrmals kurz als einmal zu lange.

Problemzonen nach Tapetenart behandeln

Wachs aus Raufaser-Rillen entfernen

Raufasertapete hat tiefe Rillen, in denen sich Wachs festsetzt. Die Standard-Föhn-Methode erreicht diese Vertiefungen oft nicht vollständig.

Verwende nach der Grundbehandlung ein Wattestäbchen. Erwärme die Stelle nochmals kurz mit dem Föhn und fahre dann mit dem Wattestäbchen durch die Rillen. Das weiche Wachs bleibt am Wattestäbchen haften.

Alternativ eignet sich eine sehr weiche Zahnbürste. Bürste sanft über die strukturierte Stelle, während du sie leicht mit dem Föhn erwärmst. Die Borsten erreichen auch tiefe Rillen.

Vliestapete nachbehandeln

Vliestapete ist oft abwaschbar und verträgt leichte Feuchtigkeit. Nach der Wachsentfernung bleibt manchmal ein matter Fleck zurück.

Mische ein paar Tropfen Spülmittel mit lauwarmem Wasser. Tauche ein weiches Tuch leicht ein und wringe es gut aus – es sollte nur feucht sein, nicht nass.

Wische vorsichtig über die behandelte Stelle. Trockne sie sofort mit einem trockenen Tuch nach. Diese Methode entfernt letzte Fettrückstände.

Papiertapete: Höchste Vorsicht

Bei dünner Papiertapete arbeitest du nur mit der Kaltluftstufe des Föhns. Die Erwärmung erfolgt ausschließlich durch die Luftbewegung, nicht durch Hitze.

Halte den Föhn mit mindestens 15 Zentimetern Abstand. Der Prozess dauert deutlich länger, schont aber das empfindliche Material.

Verzichte komplett auf das Bügeleisen. Bei Papiertapete ist die Gefahr von Blasenbildung und Rissen zu groß.

Den Fettfleck mit Absorptionspulver beseitigen

Warum der Fettfleck problematisch ist

Nach der erfolgreichen Wachsentfernung bleibt oft ein matter, leicht dunkler Fleck zurück. Das ist der ölige Anteil des Wachses, der tiefer in die Tapetenfasern eingezogen ist.

Feuchtigkeit hilft hier nicht weiter – sie würde die Tapete beschädigen. Stattdessen bindest du das Fett trocken mit speziellen Pulvern.

Geeignete Absorptionspulver

Die besten Ergebnisse erzielst du mit Schlämmkreide aus der Apotheke. Sie kostet etwa 5 bis 8 Euro pro 100 Gramm und ist speziell für Fettflecken entwickelt. Schlämmkreide ist hoch-saugfähig und bindet selbst hartnäckige Fettfilme zuverlässig.

Kartoffelmehl aus dem Supermarkt ist die günstigste Alternative und ebenfalls sehr effektiv. Es kostet nur etwa 1 bis 2 Euro pro Packung und ist in jedem Haushalt verfügbar. Die Saugkraft ist etwas geringer als bei Schlämmkreide, aber für die meisten Fettflecken ausreichend.

Weitere Alternativen sind Babypuder oder Trockenshampoo. Diese Produkte funktionieren gut bei leichten Fettflecken, sind aber weniger effektiv als Schlämmkreide oder Kartoffelmehl.

Magnesiumpulver funktioniert ebenfalls gut, kann aber bei farbigen Tapeten weiße Rückstände hinterlassen.

Pulver richtig auftragen

Streue das Pulver großzügig auf den Fettfleck. Bedecke die gesamte betroffene Stelle mit einer etwa 3 bis 5 Millimeter dicken Schicht. Spare nicht – zu wenig Pulver kann das gesamte Fett nicht binden.

Drücke das Pulver vorsichtig mit einem weichen Tuch oder Pinsel an die Tapete. Der direkte Kontakt zwischen Pulver und Fett ist wichtig, damit das Pulver das Fett aus den Tapetenfasern ziehen kann. Reibe nicht – nur sanft andrücken.

Lass das Pulver mindestens 3 bis 4 Stunden einwirken. Bei hartnäckigen Fettflecken empfiehlt sich eine Einwirkzeit über Nacht, also 8 bis 12 Stunden. In dieser Zeit zieht das Pulver kontinuierlich Fett aus den Tapetenfasern und bindet es.

Pulver schonend entfernen

Entferne das Pulver mit einem weichen Pinsel oder einer sehr weichen Bürste. Arbeite von oben nach unten mit sanften Streichbewegungen. Diese Methode ist besonders schonend und raut die Tapete nicht auf.

Alternativ nutzt du den Staubsauger mit weichem Bürstenaufsatz auf niedrigster Stufe. Halte die Düse mit leichtem Abstand zur Tapete, sodass sie die Oberfläche nicht berührt. Der Staubsauger ist schneller, birgt aber ein höheres Risiko, die Tapete zu beschädigen.

Prüfe, ob der Fettfleck noch sichtbar ist. Falls ja, wiederhole die Behandlung mit frischem Pulver. Oft braucht es 2 bis 3 Durchgänge für vollständige Entfernung.

Struktur- und Farbschäden auf Raufaser reparieren

Plattgedrückte Raufaser-Struktur wiederherstellen

Beim Entfernen von Wachs kann es passieren, dass die Struktur der Raufasertapete plattgedrückt wird. Die charakteristischen Fasern liegen dann flach und die Stelle sieht glatter aus als die Umgebung.

Nimm einen weichen, sauberen Radiergummi zur Hand. Reibe damit vorsichtig über die plattgedrückte Stelle. Der Radiergummi raut die Fasern leicht auf und richtet sie wieder auf. Die Bewegung sollte sanft und kreisend sein – nicht zu fest drücken.

Diese Methode macht den Unterschied zwischen behandelter und unbehandelter Stelle deutlich weniger sichtbar. Bei sehr stark plattgedrückten Bereichen wiederholst du den Vorgang mehrmals.

Alternativ kannst du die Stelle vorsichtig mit einer sehr weichen Zahnbürste aufbürsten. Bürste in verschiedene Richtungen, um die Fasern gleichmäßig aufzurichten.

Farbrückstände von buntem Wachs behandeln

Das Problem mit Farbpigmenten

Rote, blaue oder grüne Kerzen enthalten intensive Farbstoffe. Diese Pigmente dringen tiefer in die Tapete ein als das Wachs selbst. Nach der Wachsentfernung bleiben farbige Schatten zurück.

Bei weißer oder heller Tapete fallen diese Verfärbungen besonders auf. Die Pigmente lassen sich kaum noch entfernen, da sie sich fest mit den Papierfasern verbunden haben.

Radiergummi bei kleinen Flecken

Bei winzigen Farbflecken hilft ein weicher Radiergummi. Reibe damit sanft über die verfärbte Stelle. Der Gummi nimmt oberflächliche Pigmente auf, ohne die Tapete zu beschädigen.

Diese Methode funktioniert am besten bei Raufasertapete. Bei glatter Papiertapete besteht die Gefahr, dass der Radiergummi die Oberfläche aufreibt.

Übermalen als beste Lösung

Hartnäckige Farbflecken auf Raufasertapete lassen sich am besten übermalen. Leichte Farbstoff-Rückstände auf weißer Tapete können oft nur so kaschiert werden. Tupfe vorsichtig mit einem kleinen Pinsel und passender Wandfarbe über die verfärbte Stelle.

Verwende die exakt gleiche Farbe wie die restliche Wand. Mische im Zweifel die Farbe etwas heller an – zu dunkle Tupfer fallen mehr auf. Falls du die Original-Wandfarbe nicht mehr hast, nimm ein kleines Stück Tapete mit zum Baumarkt und lass die Farbe dort anmischen.

Trage mehrere dünne Schichten auf, statt einer dicken. Lass jede Schicht vollständig trocknen, bevor du die nächste aufträgst. So vermeidest du sichtbare Ränder und passt die Stelle optisch an die Umgebung an.

Tupfe die Farbe mit leichten, kurzen Bewegungen auf. Streiche nicht – das verteilt die Farbe ungleichmäßig und erzeugt Streifen.

Bei Mustertapeten zum Profi

Tapeten mit Mustern oder speziellen Prägungen lassen sich nicht einfach übermalen. Hier bleibt meist nur der Austausch der beschädigten Tapetenbahnstück.

Falls du noch Reste der Original-Tapete hast, kannst du ein Stück ausschneiden und aufkleben. Sonst hilft nur ein professioneller Maler, der die beschädigte Stelle fachgerecht ausbessert.

Was tun, wenn sich Blasen auf der Tapete bilden?

Wie Blasen entstehen

Blasen auf der Tapete entstehen durch zu viel Hitze. Die hohe Temperatur lässt den Tapetenkleister schmelzen oder macht ihn weich. Die Tapete löst sich vom Untergrund und wölbt sich nach außen.

Besonders anfällig sind Papiertapeten und alte Tapeten mit schwachem Kleister. Aber auch bei robusten Tapeten können Blasen entstehen, wenn du den Föhn zu nah hältst oder zu lange an einer Stelle arbeitest.

Kleine Blasen reparieren

Falls sich doch eine kleine Blase bildet, warte unbedingt, bis die Stelle vollständig abgekühlt ist. Jeder Versuch, die warme Blase zu glätten, verschlimmert das Problem nur.

Nimm eine feine Nadel und punktiere die Blase vorsichtig an einer unauffälligen Stelle. Die eingeschlossene Luft entweicht. Verwende eine Spritze mit Tapetenkleister (aus dem Baumarkt) und spritze etwas Kleister in die Öffnung.

Drücke die Stelle sanft glatt und wische überschüssigen Kleister mit einem leicht feuchten Tuch weg. Lege ein sauberes Tuch darüber und beschwere die Stelle für 24 Stunden mit einem schweren Buch. So klebt die Tapete wieder fest am Untergrund.

Große Blasen erfordern Austausch

Bei großen Blasen oder mehreren Blasen nebeneinander hilft meist nur noch der Austausch des Tapetenstreifens. Schneide die beschädigte Stelle sauber aus und klebe ein neues Stück Tapete ein.

Falls du noch Reste der Original-Tapete hast, ist das problemlos möglich. Sonst bleibt nur die komplette Renovierung der Wand.

Häufige Fehler bei der Wachsentfernung vermeiden

Zu viel Hitze schadet der Tapete

Der häufigste Fehler ist zu hohe Temperatur. Viele Menschen stellen den Föhn auf die höchste Stufe, um Zeit zu sparen. Das führt zu Blasenbildung unter der Tapete.

Der Tapetenkleister schmilzt bei zu großer Hitze. Die Tapete löst sich vom Untergrund und wölbt sich nach außen. Diese Blasen lassen sich kaum noch glätten.

Arbeite immer mit der niedrigsten Stufe, auch wenn es länger dauert.

Zu nah an der Tapete arbeiten

Ein weiterer Fehler ist zu geringer Abstand zwischen Föhn und Tapete. Unter 5 Zentimetern wird die Hitze zu konzentriert.

Die punktuelle Überhitzung beschädigt die Tapetenoberfläche. Es entstehen Verfärbungen oder die Struktur verändert sich.

Halte immer mindestens 5 bis 10 Zentimeter Abstand und bewege den Föhn kontinuierlich.

Zu fest rubbeln oder kratzen

Panik führt oft zu mechanischer Gewalt. Menschen kratzen mit harten Gegenständen am Wachs oder rubbeln mit rauen Tüchern.

Das entfernt nicht nur das Wachs, sondern auch die oberste Tapetenschicht. Zurück bleiben helle Flecken, an denen die Farbe oder Struktur fehlt.

Arbeite immer mit weichen Materialien und ohne Druck.

Feuchtigkeit auf der Tapete

Einige versuchen, den Fettfleck mit feuchten Tüchern oder Reinigungsmitteln zu entfernen. Bei den meisten Tapeten führt das zu Schäden.

Papiertapeten saugen Feuchtigkeit auf, werden weich und reißen. Auch bei Raufaser kann zu viel Nässe den Kleister lösen.

Verwende ausschließlich trockene Methoden wie Absorptionspulver.

Spezialfälle bei der Wachsentfernung

Wachs auf gestrichener Raufaser

Mehrfach überstrichene Raufasertapete ist sehr robust. Die Farbschichten versiegeln die Oberfläche teilweise.

Hier kannst du etwas mutiger mit Hitze arbeiten. Die Versiegelung schützt vor Blasenbildung. Nach der Wachsentfernung lässt sich die Stelle notfalls leicht überstreichen, falls kleine Beschädigungen entstanden sind.

Strukturtapeten mit tiefen Prägungen

Prägetapeten haben oft sehr tiefe Vertiefungen, in denen Wachs schwer erreichbar ist. Die Kombination aus Föhn-Methode und Wattestäbchen funktioniert hier am besten.

Gehe nach der Grundbehandlung mit dem Wattestäbchen systematisch über alle Erhebungen und Vertiefungen. Wechsle das Wattestäbchen häufig, damit du saubere Fasern verwendest.

Textiltapeten und Stofftapeten

Stofftapeten sind besonders empfindlich. Die Fasern vertragen nur minimale Hitze und keine mechanische Beanspruchung.

Verwende hier ausschließlich die Kaltluft-Föhn-Methode mit maximalem Abstand. Verzichte auf jegliches Reiben oder Bürsten.

Bei wertvollen Textiltapeten empfiehlt sich der Gang zum Fachmann. Professionelle Tapetenreinigungen haben spezielle Mittel für solche Fälle.

Alte, brüchige Tapeten

Sehr alte Tapeten sind oft spröde und lösen sich bereits stellenweise vom Untergrund. Hier ist jede Behandlung riskant.

Teste an einer unauffälligen Stelle, ob die Tapete die Behandlung überhaupt übersteht. Falls sie schon bei leichtem Föhnen Schaden nimmt, verzichte besser auf die Reinigung.

Bei alten Tapeten, die ohnehin bald erneuert werden sollen, ist der Wachsfleck vernachlässigbar.

Wann professionelle Hilfe nötig ist

Bei wertvollen Designertapeten

Handbedruckte Tapeten, Seidentapeten oder antike Tapeten haben oft einen hohen Wert. Ein Fehler bei der Reinigung kostet mehr als die professionelle Behandlung.

Spezielle Tapetenreinigungen verfügen über schonende Verfahren und Spezialmittel, die für Laien nicht zugänglich sind.

Bei großflächigen Wachsflecken

Umgekippte Kerzenständer oder Wachslampen hinterlassen oft großflächige Verschmutzungen über mehrere Quadratmeter. Diese Flächen selbst zu behandeln dauert Stunden.

Profis arbeiten mit leistungsfähigeren Geräten und können große Bereiche gleichmäßig reinigen.

Wenn erste Versuche missglückt sind

Hast du bereits versucht, das Wachs zu entfernen und die Tapete hat Schaden genommen? Dann verschlimmere die Situation nicht weiter.

Professionelle Maler können einschätzen, ob sich die Stelle noch retten lässt oder ob ein partieller Tapetenaustausch nötig ist.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Wachsflecken

Kerzen sicher aufstellen

Stelle Kerzen grundsätzlich auf hitzebeständige Unterlagen mit breitem Rand. Kerzenständer mit Tropfschale fangen herunterfallendes Wachs auf, bevor es die Wand erreicht.

Platziere Kerzen nie direkt neben Wänden. Halte mindestens 30 Zentimeter Abstand, damit spritzendes Wachs die Tapete nicht treffen kann.

Windlichter und Laternen nutzen

Geschlossene Windlichter verhindern, dass Wachs nach außen tropft. Die Glaswände halten die Wärme und das Wachs im Inneren.

Laternen mit breiter Öffnung oben lassen die Kerze atmen, schützen aber die Umgebung vor Wachsspritzern.

Qualitätskerzen verwenden

Hochwertige Kerzen tropfen deutlich weniger als billige Produkte. Sie brennen gleichmäßiger ab und das Wachs fließt kontrollierter.

Investiere lieber etwas mehr in gute Kerzen – das spart dir später die Arbeit der Fleckenentfernung.

Quellen zum Thema Wachs von Tapete entfernen:


FAQ: Häufige Fragen zur Wachsentfernung von Tapeten

Wie vermeide ich, dass das Wachs die Tapete zerreißt, wenn ich es abkratze?

Lassen Sie das Wachs vollständig aushärten und kratzen Sie es niemals mit scharfen Gegenständen ab. Verwenden Sie einen stumpfen Kunststoffspatel oder den Rücken eines Löffels, um die groben Teile behutsam anzuheben.

Kann man Eisspray für Wachs auf Tapete verwenden?

Ja, Eisspray aus der Apotheke funktioniert gut zum Aushärten von Wachs. Sprühe es aus mindestens 20 Zentimetern Entfernung auf das Wachs, nicht auf die Tapete. Nach dem Aushärten lässt sich das Wachs leichter abheben. Übertreibe es nicht mit der Kälte – zu viel Eisspray kann empfindliche Tapeten beschädigen.

Hilft ein Dampfreiniger gegen Wachsflecken auf Tapete?

Nein, Dampfreiniger sind für Tapeten ungeeignet. Die Feuchtigkeit und Hitze weichen die Tapete auf und lösen den Kleister. Die Tapete wirft Blasen oder löst sich komplett vom Untergrund. Bleibe bei der trockenen Föhn-Methode mit Löschpapier.

Ist Löschpapier oder ein Tuch besser, um Wachs von Tapete aufzusaugen?

Löschpapier ist aufgrund seiner hohen Saugfähigkeit oft die beste Wahl, da es das geschmolzene Wachs schnell und rückstandsfrei aufnimmt. Ein Mikrofasertuch ist eine gute Alternative, wenn das Wachs nur oberflächlich auf der Tapete liegt und sofort abgetupft werden kann.

Wie nah darf der Föhn an die Tapete herangeführt werden?

Halten Sie den Föhn mindestens 5 bis 10 cm von der Tapete entfernt und verwenden Sie immer die niedrigste Hitzestufe. Ziel ist es, das Wachs nur minimal zu erwärmen, nicht aber die Tapete durchzuheizen.

Kann ich bei Tapeten auch die Bügeleisen-Methode verwenden?

Die Bügeleisen-Methode ist bei Tapeten riskanter als der Föhn und sollte nur bei sehr robusten Vliestapeten angewendet werden. Die direkte Hitze und der Druck können leicht zu Rissen oder Blasen führen, weshalb der Föhn immer die schonendere Alternative ist.

Funktioniert Trockenshampoo als Alternative zu Schlämmkreide?

Ja, Trockenshampoo eignet sich hervorragend, da es in der Regel hoch-saugfähige Puder enthält, die Fette effektiv binden können. Sprühen Sie es aus sicherer Entfernung auf den Fettfleck und lassen Sie es die Wachsreste aufsaugen, bevor Sie es abbürsten.

Wie lange dauert die Wachsentfernung von Tapete?

Die reine Entfernung mit der Föhn-Methode dauert etwa 15 bis 30 Minuten, je nach Größe des Flecks. Die Nachbehandlung mit Absorptionspulver erfordert zusätzlich 3 bis 12 Stunden Einwirkzeit. Plane insgesamt einen Tag ein, wenn du Vor- und Nachbehandlung sowie mehrere Durchgänge einrechnest.

Wie entferne ich Wachs aus den Rillen einer Raufasertapete?

Nach dem Abkratzen der groben Stücke können Sie die letzten Reste in den Rillen vorsichtig mit einem weichen Wattestäbchen oder einer alten, weichen Zahnbürste behandeln. Erwärmen Sie die Stelle leicht mit dem Föhn und tupfen Sie die gelösten Wachsreste sofort ab.

Was passiert, wenn ich versuche, den Wachsfleck feucht abzuwischen?

Wenn Sie den Fleck feucht abwischen, besonders bei Papiertapeten, weicht die Tapete auf und kann reißen oder Blasen bilden. Bei hartnäckigen Fettflecken würde Feuchtigkeit das Fett eher tiefer in die Tapete drücken.

Kann ich farbiges Wachs auf weißer Tapete selbst entfernen?

Ja, das Hauptwachs können Sie selbst entfernen, doch die Farbpigmente des Wachses bleiben oft als Fleck zurück. Hier hilft oft nur, den Fleck nach der Reinigung mit etwas passender weißer Dispersionsfarbe vorsichtig zu übertupfen.

Kann ich Nagellackentferner oder Alkohol für Farbrückstände nutzen?

Nagellackentferner (Aceton) und scharfe Alkohole sollten Sie unbedingt vermeiden, da sie die Farbe der Tapete auflösen und hässliche, helle Flecken hinterlassen. Solche aggressiven Mittel eignen sich nicht zur Behandlung von Flecken auf Tapete.

Kann Wachs die Tapete dauerhaft verfärben?

Farbloses Wachs hinterlässt meist keine bleibenden Verfärbungen, wenn du es korrekt entfernst. Farbiges Kerzenwachs kann allerdings Pigmentflecken hinterlassen, die sich kaum noch entfernen lassen. Bei weißer Tapete fallen diese besonders auf und müssen oft übermalt werden.

Was mache ich, wenn nach dem Entfernen ein matter Fettfleck zurückbleibt?

Der verbleibende Fettfleck muss trocken gebunden werden, wofür sich Schlämmkreide oder Kartoffelmehl als Hausmittel eignen. Tragen Sie das Pulver auf, lassen Sie es lange einwirken und bürsten Sie es dann vorsichtig ab.

Was tun, wenn die Tapete nach der Behandlung Blasen hat?

Kleine Blasen entstehen durch zu viel Hitze, die den Tapetenkleister geschmolzen hat. Versuche, die Blase mit einer dünnen Spritze vorsichtig mit etwas Tapetenkleister zu füllen und dann flach zu drücken. Lege ein Tuch darüber und beschwere die Stelle für 24 Stunden. Bei größeren Blasen hilft meist nur noch der Austausch des Tapetenstreifens.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"