Wie entfernt man Wachs von Terrassenplatten?
†5 Methoden & Alternativen
Wachs auf Terrassenplatten lässt sich mit drei bewährten Methoden entfernen: durch Kälte, Wärme oder eine Kombination aus beidem. Die Kältemethode härtet das Wachs aus, sodass man es abschaben kann. Die Wärmemethode schmilzt es wieder an, damit saugfähiges Papier die Reste aufnimmt.
Das Wichtigste in Kürze

- Kälteschock: Eiswürfel härten das Wachs in wenigen Minuten aus – dann lässt es sich einfach abkratzen
- Wärmebehandlung: Ein Föhn schmilzt das Wachs bei mittlerer Temperatur, Küchenpapier saugt es auf
- Fettreste: Spülmittel oder Gallseife entfernen die letzten öligen Rückstände vollständig
- Poröse Steine: Bei Naturstein dringt Wachs bis zu 5 mm tief ein – hier braucht man mehrere Durchgänge
- Schonend arbeiten: Kunststoffspachtel verhindern Kratzer auf empfindlichen Oberflächen
Welche Methode entfernt Wachs am schnellsten?
Die Kältebehandlung mit Eiswürfeln ist die schnellste Methode. Das Wachs wird innerhalb von 3-5 Minuten hart und spröde, sodass man es sofort abschaben kann.
Warum klebt Wachs so hartnäckig auf Terrassenplatten?
Wachs verhält sich auf Terrassenplatten anders als auf glatten Böden im Innenbereich. Der Grund liegt in der Beschaffenheit der Steine. Beton und Naturstein haben eine poröse Oberfläche mit winzigen Vertiefungen. Wenn flüssiges Wachs auf die Platten tropft, fließt es in diese Poren hinein und erstarrt dort. Bei glatten Fliesen sitzt Wachs nur auf der Oberfläche – bei Terrassenplatten verzahnt es sich regelrecht mit dem Material.
Die Außentemperatur spielt ebenfalls eine Rolle. Im Sommer erweicht Wachs schneller durch die Sonneneinstrahlung und dringt tiefer ein. Im Winter härtet es sofort aus und bildet eine feste Schicht. Beides macht die Entfernung zur Herausforderung.
Methode 1: Kältebehandlung – Wachs vereisen und abkratzen
Die Kältetherapie nutzt einen physikalischen Effekt: Wachs wird bei niedrigen Temperaturen spröde wie Glas. Diese Methode funktioniert besonders gut bei dicken Wachsschichten.
So gehst du vor:
Lege mehrere Eiswürfel oder einen Kühlakku direkt auf den Wachsfleck. Bei großen Flecken bedeckst du die gesamte Fläche mit Eis. Warte 3 bis 5 Minuten, bis das Wachs vollständig ausgehärtet ist. Du erkennst den richtigen Zeitpunkt daran, dass die Oberfläche matt und fest wirkt.
Nimm einen Kunststoffspachtel oder eine alte Plastikkarte und setze sie flach am Rand des Wachsflecks an. Schiebe das Werkzeug vorsichtig unter das Wachs. Die meisten Stücke lösen sich jetzt in einem Stück ab. Bei hartnäckigen Resten wiederholst du den Vorgang.
Wichtig zu wissen:
Verwende niemals Metallwerkzeuge auf Naturstein oder polierten Betonplatten. Metall hinterlässt Kratzer, die später Schmutz anziehen. Kunststoff ist weich genug für die Platten, aber hart genug für das Wachs.
Methode 2: Wärmebehandlung – Wachs schmelzen und aufsaugen
Die Wärmemethode eignet sich hervorragend für dünne Wachsschichten oder Reste nach der Kältebehandlung. Hier nutzt du die Eigenschaft von Wachs, bei Wärme wieder flüssig zu werden.
So funktioniert es:
Lege mehrere Lagen Küchenpapier oder Löschpapier auf den Wachsfleck. Die Papierschicht sollte den Fleck komplett abdecken und etwa 3 bis 4 Lagen dick sein. Nimm einen Föhn und stelle ihn auf mittlere Stufe ein. Halte den Föhn etwa 10 cm über das Papier und bewege ihn langsam hin und her.
Nach 20 bis 30 Sekunden beginnt das Wachs zu schmelzen. Das Papier färbt sich an den Stellen dunkel, wo es das flüssige Wachs aufsaugt. Tausche das Papier aus, sobald es gesättigt ist. Wiederhole den Vorgang mit frischem Papier, bis keine Wachsreste mehr ins Papier übergehen.
Tipps für bessere Ergebnisse:
Arbeite bei der Wärmemethode niemals zu heiß. Zu hohe Temperaturen lassen das Wachs verdampfen oder noch tiefer in die Poren eindringen. Die mittlere Fön-Stufe reicht völlig aus. Außerdem solltest du das Papier regelmäßig wechseln – vollgesogenes Papier nimmt kein Wachs mehr auf.
Fettrückstände gründlich beseitigen
Auch nach dem mechanischen Entfernen bleiben oft unsichtbare Fettreste zurück. Diese Rückstände ziehen Schmutz an und lassen die Stelle dunkler erscheinen. Deshalb ist eine Nassreinigung der letzte wichtige Schritt.
Die richtige Reinigung:
Mische warmes Wasser mit etwas Spülmittel oder Gallseife in einem Eimer. Die Lösung sollte leicht schäumen. Gieße die Mischung auf die behandelte Stelle und verteile sie mit einer Bürste. Schrubbe die Fläche in kreisenden Bewegungen für etwa eine Minute.
Spüle anschließend mit klarem Wasser nach und wische die Stelle trocken. Wenn noch immer ein leichter Fettfilm sichtbar ist, streust du Backpulver oder Kartoffelmehl auf die feuchte Fläche. Lass das Pulver 10 Minuten einwirken – es bindet die letzten Fettreste. Danach fegst du es ab und spülst erneut nach.
Besondere Herausforderung: Poröse Terrassenplatten
Naturstein und unversiegelter Beton stellen Reinigungsprofis vor eine größere Aufgabe. Die Poren dieser Materialien sind teilweise so tief, dass Wachs mehrere Millimeter eindringen kann. Eine einmalige Behandlung reicht hier oft nicht aus.
Strategie für poröse Oberflächen:
Kombiniere beide Hauptmethoden. Starte mit der Kältebehandlung, um die oberste Wachsschicht zu entfernen. Danach wendest du mehrfach die Wärmemethode an. Bei jedem Durchgang holst du Wachs aus tieferen Schichten heraus. Rechne mit 4 bis 6 Wiederholungen.
Prüfe nach jedem Durchgang, ob noch Wachs austritt. Halte dazu frisches Küchenpapier auf die Stelle und erwärme es kurz. Wenn sich das Papier nicht mehr verfärbt, hast du alles Wachs entfernt.
Wann professionelle Hilfe nötig ist:
Bei sehr alten Wachsflecken oder großflächigen Verschmutzungen stoßen Hausmittel an ihre Grenzen. Wachs, das monatelang in die Poren eingezogen ist, lässt sich nur noch mit speziellen Wachsentfernern auf chemischer Basis lösen. Diese Produkte gibt es im Fachhandel für Steinpflege. Alternativ beauftragst du einen Gebäudereiniger, der professionelle Geräte und Reinigungsmittel einsetzt.
Vorbeugen ist besser als entfernen
Wer seine Terrasse regelmäßig nutzt, kann Wachsflecken nicht immer vermeiden. Aber mit ein paar einfachen Maßnahmen reduzierst du das Risiko deutlich.
Stelle Kerzen immer in stabile Windlichter oder auf Untersetzer. Auch bei Windstille können plötzliche Luftzüge Kerzen zum Tropfen bringen. Verwende LED-Kerzen als Alternative – sie erzeugen echtes Flackern ohne Wachs. Bei Gartenpartys mit vielen Kerzen legst du große Tabletts oder Bleche unter die Dekoration.
Versiegelte Terrassenplatten nehmen deutlich weniger Wachs auf als unbehandelte Steine. Eine Imprägnierung verschließt die Poren und macht die Oberfläche wasserabweisend. Die Versiegelung hält 2 bis 3 Jahre und erleichtert generell die Reinigung der Terrasse.
Häufige Fehler beim Wachs entfernen vermeiden
Manche gut gemeinten Versuche verschlimmern das Wachsproblem. Diese Fehler passieren besonders häufig:
Zu heißes Wasser: Kochendes Wasser schmilzt Wachs zwar, verteilt es aber gleichzeitig über eine größere Fläche. Das Wachs fließt in noch mehr Poren und der Fleck wird größer.
Aggressive Reiniger: Lösungsmittel wie Aceton oder Terpentin greifen die Oberfläche von Naturstein an. Sie können Verfärbungen verursachen und die Struktur des Steins schädigen.
Zu viel Druck: Wer mit Metallwerkzeugen oder zu viel Kraft arbeitet, kratzt die oberste Schicht der Terrassenplatten ab. Diese Mikrokratzer sind dauerhaft und lassen sich nicht mehr entfernen.
Zu schnell aufgeben: Hartnäckige Wachsflecken brauchen Geduld. Mehrere kurze Behandlungen sind effektiver als eine lange aggressive Reinigung.
Zusammenfassung: Wachsfreie Terrasse in drei Schritten
Die Entfernung von Wachs auf Terrassenplatten folgt einem klaren System. Zuerst härtest du das Wachs mit Eis aus und kratzt die Hauptmenge ab. Dann schmilzt du die Reste mit einem Föhn und lässt Küchenpapier sie aufsaugen. Zum Schluss wäschst du fettige Rückstände mit Spülmittel weg.
Bei porösen Steinen brauchst du mehr Geduld und mehrere Durchgänge. Alte oder großflächige Flecken behandelst du mit speziellen Reinigern aus dem Fachhandel. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Zeit bekommst du aber jeden Wachsfleck restlos entfernt – ohne die Terrassenplatten zu beschädigen.
Quellen zum Thema Kerzenwachs von Glas entfernen:
- Kerzenwachsflecken auf Naturstein. Nützliche Tipps – FILA Solutions
- Kerzenwachs, Ölflecken auf Marmor, Granit, Sandstein u.a. restlos entfernen – Natursteinpflege24
- Wachs entfernen | SteinRein
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Hausmittel helfen am besten, Wachs von Terrassenplatten zu entfernen?
Am besten helfen Mittel, die Fett absorbieren können, wie Backpulver, Kartoffelmehl oder Magnesiumpulver. Streuen Sie das gewählte Pulver großzügig auf den Fleck, lassen Sie es lange einwirken und bürsten Sie es dann vorsichtig ab.
Ist es sicher, einen Heißluftföhn auf Terrassenplatten zu verwenden?
Die Verwendung eines Heißluftföhns ist nur bei glatten, versiegelten Platten (z. B. poliertem Granit) sicher, da das Wachs dort nicht eindringen kann. Bei porösen Platten besteht die Gefahr, dass das erhitzte Wachs tiefer in den Stein eindringt und so dauerhafte Flecken verursacht.
Kann ich das Wachs einfach mit einem Ceranfeldschaber abkratzen?
Ja, auf harten, glatten Terrassenplatten (z. B. Feinsteinzeug) kann ein Ceranfeldschaber zum Abkratzen des groben Wachses verwendet werden. Gehen Sie dabei äußerst vorsichtig vor und halten Sie den Schaber sehr flach, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen.
Was mache ich, wenn das Wachs in die Poren des Steins eingezogen ist?
Wenn das Wachs tief in die Poren der Terrassenplatten eingezogen ist, sind Hausmittel oft nicht mehr ausreichend wirksam. Hier benötigen Sie eine spezielle, lösemittelhaltige Wachsentferner-Paste, die das Wachs chemisch aus dem Stein zieht.
Sind Wachsflecken auf dunklen Terrassenplatten weniger sichtbar?
Wachsflecken sind auf dunklen Terrassenplatten oft weniger offensichtlich, aber sie können einen leicht glänzenden Film oder helle Schleier hinterlassen. Auf dunklem Beton oder Naturstein sind vor allem die Fett- und Ölrückstände des Wachses gut sichtbar.
Wie entferne ich Wachsrückstände aus den Fugen zwischen den Platten?
Wachs in den Fugen kann mechanisch mit einem Fugenkratzer oder einer harten Bürste gelöst werden. Anschließend spülen Sie die Fugen mit heißem Wasser und Spülmittel, um die gelösten Wachs- und Fettrückstände auszuschwemmen.
Hilft ein spezieller Fettlöser bei der Nachbehandlung?
Ja, nach der Entfernung des festen Wachses hinterbleibt oft ein Fettfilm, der mit einem handelsüblichen Fettlöser oder Spülmittel effektiv beseitigt werden kann. Achten Sie darauf, dass der Fettlöser säurefrei ist, wenn Sie Natursteinplatten haben.
Wie lange dauert es, bis die Wachsentferner-Paste wirkt?
Spezielle Wachsentferner-Pasten benötigen eine lange Einwirkzeit, um ihre volle Tiefenwirkung entfalten zu können. Planen Sie in der Regel 4 bis 12 Stunden, oft sogar eine ganze Nacht, für die Behandlung der Terrassenplatten ein.
Kann ich farbiges Wachs anders entfernen als weißes Wachs?
Farbiges Wachs hinterlässt zusätzlich Farbpigmente, die etwas hartnäckiger sind als reines Paraffin. Diese Pigmente können oft mit Reinigungsalkohol oder Waschbenzin entfernt werden, testen Sie dies aber vorher an einer unauffälligen Stelle.
Wie kann ich Terrassenplatten zukünftig vor Wachsflecken schützen?
Sie können Ihre Terrassenplatten vor Wachs (und anderen Flecken) schützen, indem Sie sie mit einer geeigneten Imprägnierung oder Versiegelung behandeln. Dadurch werden die Poren des Steins verschlossen, sodass Wachs oder Öl nicht mehr eindringen können.
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