Wie entfernst du Fettflecken auf Terrassenplatten?
➤ Die sanfte Methode für Naturstein, Beton und Keramik
Fettflecken auf Terrassenplatten zu entfernen erfordert die richtige Technik und Geduld. Terrassenplatten sind oft aus empfindlicheren Materialien als Pflasterstein. Deshalb brauchst du sanftere Methoden. Der Schlüssel liegt in schnellem Handeln: Tupfe frisches Fett sofort mit Küchenpapier ab – nicht wischen! Anschließend behandelst du den Fleck mit einer Paste aus Backpulver und Wasser. Diese trägst du dick auf, lässt sie 30-60 Minuten einwirken und bürstest sie dann sanft ab.
Bei alten Flecken hilft eine Poultice-Paste aus Backpulver und Spülmittel, die über Nacht einwirkt. Wichtig: Terrassenplatten vertragen keine Säuren und keinen Hochdruck. Alle Grundlagen zur Beseitigung von Verschmutzungen findest du in unserem Guide zum Fettflecken entfernen.
Das Wichtigste in Kürze

- Sofortmaßnahme: Frisches Fett innerhalb 2-3 Minuten abtupfen (nicht wischen!) – verhindert tiefes Eindringen
- Beste Methode: Backpulver-Paste (3 EL Backpulver + Wasser) dick auftragen, 30-60 Min. einwirken lassen
- Material-Unterschied: Terrassenplatten oft dünner und empfindlicher als Pflasterstein – sanftere Behandlung nötig
- Erfolgsrate: Frische Flecken zu 90-95% entfernbar, alte Flecken zu 70-85% (höher als bei Pflasterstein!)
- ⚠ Verboten: Essig, Zitronensäure, Hochdruckreiniger – schädigen Oberfläche dauerhaft!
- Einwirkzeit: Frische Flecken 30 Min., alte Flecken 8-12 Stunden (über Nacht)
- Kosten: Backpulver 2 Euro, Spülmittel 3 Euro, weiche Bürste 5 Euro = ca. 10 Euro
- Naturstein-Vorsicht: Granit, Marmor, Schiefer brauchen pH-neutrale Reiniger
- Beton-Vorteil: Robuster, verträgt etwas mehr Druck beim Schrubben
- Feinsteinzeug-Bonus: Nicht porös, Fett bleibt oben – einfach mit Spülmittel abwischen (5 Min.)!
- Keramik-Tipp: Am pflegeleichtesten, Fett dringt kaum ein – wie Feinsteinzeug behandeln
- Hitze-Trick: Föhn verflüssigt altes Fett (30 Sek.), dann sofort abtupfen
- Prävention: Imprägnierung alle 2-5 Jahre – kostet 30-50 Euro für 20 m², spart 50+ Stunden Reinigung
- Abdeckungs-Regel: Paste IMMER mit Folie abdecken – erhöht Erfolgsquote von 40% auf 90%!
- Schutzfilm: Bei imprägniertem Stein nur 15-30 Min. Einwirkzeit (nicht stundenlang!)
Wie entfernst du Fettflecken von Terrassenplatten?
Du tupfst frisches Fett sofort ab und trägst eine dicke Paste aus Backpulver und Wasser auf. Nach 30-60 Minuten bürstest du die Paste sanft mit einer weichen Bürste ab und spülst mit klarem Wasser nach.
Warum Terrassenplatten besondere Sorgfalt brauchen
Terrassenplatten unterscheiden sich grundlegend von Pflastersteinen. Diese Unterschiede bestimmen, wie du Fettflecken behandeln musst.
Der entscheidende Unterschied zu Pflasterstein
Was macht Terrassenplatten besonders?
Terrassenplatten sind für Optik und Komfort gemacht. Pflastersteine dagegen für Belastung und Verkehr. Daraus ergeben sich wichtige Unterschiede:
1. Materialstärke:
- Terrassenplatten: Meist 2-4 cm dick
- Pflastersteine: 6-8 cm dick
- Folge: Terrassenplatten sind empfindlicher gegen aggressive Reiniger
2. Oberflächenbearbeitung:
- Terrassenplatten: Oft poliert, geschliffen oder fein strukturiert
- Pflastersteine: Meist rau und unbehandelt
- Folge: Fett dringt bei Terrassenplatten weniger tief ein (leichter zu reinigen!)
3. Material-Vielfalt:
- Terrassenplatten: Naturstein (Granit, Marmor, Schiefer, Sandstein), Feinsteinzeug, Keramik, hochwertiger Beton
- Pflastersteine: Meist einfacher Beton oder robuster Naturstein
- Folge: Terrassenplatten brauchen materialspezifische Behandlung
4. Versiegelung:
- Terrassenplatten: Oft ab Werk imprägniert oder versiegelt
- Pflastersteine: Meist unbehandelt
- Folge: Fett bleibt eher auf der Oberfläche (viel leichter!)
Die gute Nachricht: Fettflecken auf Terrassenplatten sind oft leichter zu entfernen als auf Pflasterstein. Dennoch musst du vorsichtiger vorgehen, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.
Die verschiedenen Terrassenplatten-Typen
1. Naturstein-Terrassenplatten
Materialien:
- Granit (sehr hart, säureresistent)
- Marmor (weich, säureempfindlich!)
- Schiefer (mittlere Härte, geschichtet)
- Sandstein (weich, sehr porös)
- Travertin (weich, löchrig, säureempfindlich!)
- Quarzit (hart, robust)
Eigenschaften:
- Porös, aber weniger als Betonpflaster
- Oft poliert oder geschliffen (glatte Oberfläche)
- Sehr empfindlich gegen Säuren (außer Granit)
- Teuer (40-120 Euro pro m²)
Bei Fettflecken:
- Fett dringt langsam ein (glatte Oberfläche)
- Leicht zu reinigen mit sanften Mitteln
- Vorsicht: Keine Säuren, kein Hochdruck!
2. Feinsteinzeug/Keramik-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Nicht porös (fast keine Aufnahme)
- Sehr hart und kratzfest
- Frostbeständig
- Pflegeleicht
- Mittelpreisig (30-80 Euro pro m²)
Bei Fettflecken:
- Fett dringt kaum ein
- Sehr leicht zu reinigen (oft reicht Wischen)
- Unempfindlich gegen die meisten Reiniger
- Beste Option für fettanfällige Bereiche (Grillplatz)
3. Beton-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Porös, aber feiner als Pflasterstein-Beton
- Oft mit Oberflächenversiegelung
- Robust gegen mechanische Belastung
- Günstig (15-40 Euro pro m²)
Bei Fettflecken:
- Fett dringt mäßig ein
- Relativ leicht zu reinigen
- Verträgt stärkere Reiniger als Naturstein
- Vorteil: Kann geschrubbt werden
4. WPC-Terrassendielen (Holz-Kunststoff-Gemisch)
Eigenschaften:
- Nicht porös
- Frostbeständig
- Pflegeleicht
- Holzoptik ohne Holzpflege
Bei Fettflecken:
- Fett bleibt auf der Oberfläche
- Einfach abwischbar
- Spülmittel reicht meist aus
Feinsteinzeug und Keramik: Die besondere Behandlung
Feinsteinzeug ist heute das beliebteste Material für Terrassenplatten. Deshalb verdient es einen eigenen, ausführlichen Abschnitt.
Warum ist Feinsteinzeug so anders?
Feinsteinzeug wird bei über 1.200°C gebrannt. Dadurch entsteht ein extrem dichtes Material:
Eigenschaften von Feinsteinzeug:
- Wasseraufnahme: Unter 0,5% (fast null!)
- Porosität: Praktisch nicht vorhanden
- Härte: Sehr hoch (Mohs-Härte 7-8, wie Granit)
- Frostbeständig: Ja (wegen geringer Wasseraufnahme)
- Kratzfest: Ja (härter als Messer)
Der entscheidende Unterschied zu Naturstein und Beton:
- Naturstein: 5-15% Wasseraufnahme (porös)
- Beton: 8-12% Wasseraufnahme (porös)
- Feinsteinzeug: <0,5% Wasseraufnahme (nicht porös)
Folge für Fettflecken: Bei Feinsteinzeug dringt Fett nicht in den Stein ein. Es bleibt komplett auf der Oberfläche!
Die oberflächliche Behandlung bei Feinsteinzeug
Warum Adsorption hier nicht funktioniert:
Bei porösem Stein (Naturstein, Beton) zieht die Paste Fett aus den Poren. Bei Feinsteinzeug gibt es keine Poren. Folglich brauchst du eine andere Strategie:
Statt Adsorption: Emulgierung und Lösung
Emulgierung bedeutet: Das Fett wird in winzige Tröpfchen zerlegt und mit Wasser mischbar gemacht. Dann kannst du es einfach wegwischen.
Die richtige Methode für Feinsteinzeug:
Schritt 1: Sofort abwischen (nicht tupfen!)
- Bei Feinsteinzeug kannst du wischen (kein Eindringen möglich)
- Verwende Küchenpapier und wische das Fett weg
- Das funktioniert oft schon komplett!
Schritt 2: Spülmittel-Behandlung
- Gib 2-3 Tropfen Spülmittel direkt auf den Fleck
- Füge warmes Wasser hinzu
- Verteile es mit einem Tuch oder Schwamm
- Wische ab – fertig!
Warum funktioniert das? Spülmittel ist ein Emulgator. Es zerlegt Fett in Mikrotröpfchen und macht sie wasserlöslich. Bei nicht-porösem Feinsteinzeug reicht das vollkommen aus.
Schritt 3: Für alte, angetrocknete Flecken Wenn das Fett bereits angetrocknet ist:
Option A: Alkohol-Methode
- Tränke ein Tuch mit Isopropanol (70% aus der Apotheke)
- Lege es 2-3 Minuten auf den Fleck
- Der Alkohol löst das Fett
- Wische mit Spülmittel nach
Option B: Fettlöser-Spray
- Verwende einen Küchenreiniger (Fettlöser)
- Sprühe ihn auf den Fleck
- Lasse ihn 5-10 Minuten einwirken
- Wische ab und spüle mit Wasser nach
Kosten:
- Spülmittel: Hast du bereits
- Isopropanol: 3-5 Euro (Apotheke)
- Fettlöser: 3-8 Euro (Drogerie)
Die Vorteile bei Feinsteinzeug:
- ✓ Schnellste Reinigung (oft unter 5 Minuten!)
- ✓ Keine lange Einwirkzeit nötig
- ✓ Keine Paste-Herstellung
- ✓ Erfolgsquote: 95-100% (auch bei alten Flecken!)
- ✓ Keine Gefahr von Flecken-Vertiefung
Die Nachteile:
- ✗ Funktioniert nur bei nicht-porösem Material
- ✗ Bei Naturstein würde diese Methode versagen
Woran erkennst du, ob du Feinsteinzeug hast?
Test 1: Der Wasser-Test
- Tropfe Wasser auf die Platte
- Perlt es ab und zieht nicht ein? → Wahrscheinlich Feinsteinzeug
- Zieht es langsam ein? → Naturstein oder Beton
Test 2: Der Optik-Test
- Sieht es aus wie Stein, aber zu perfekt? → Feinsteinzeug
- Unregelmäßige Maserung, echte Struktur? → Naturstein
- Körnige Struktur, Luftbläschen? → Beton
Test 3: Der Preis-Test
- 30-60 Euro pro m²? → Wahrscheinlich Feinsteinzeug
- Über 80 Euro pro m²? → Wahrscheinlich Naturstein
- Unter 30 Euro pro m²? → Wahrscheinlich Beton
Test 4: Der Klang-Test
- Klopfe mit dem Fingerknöchel auf die Platte
- Heller, hoher Klang (wie Porzellan)? → Feinsteinzeug
- Dumpfer Klang? → Naturstein oder Beton
Die Material-Entscheidungstabelle
| Material | Fett dringt ein? | Methode | Erfolgsquote | Zeitaufwand |
|---|---|---|---|---|
| Feinsteinzeug | Nein (bleibt oben) | Spülmittel + Wischen | 95-100% | 5-10 Min. |
| Keramik glasiert | Nein (bleibt oben) | Spülmittel + Wischen | 95-100% | 5-10 Min. |
| Granit poliert | Sehr langsam | Backpulver-Paste | 90-95% | 1-2h |
| Beton | Ja (mäßig schnell) | Backpulver-Paste | 85-95% | 2-4h |
| Marmor | Ja (schnell) | Backpulver-Paste | 85-90% | 2-4h |
| Sandstein | Ja (sehr schnell) | Backpulver-Paste (mehrfach) | 75-85% | 4-8h |
Warum diese Unterscheidung so wichtig ist
Häufiger Fehler: Viele behandeln Feinsteinzeug wie Naturstein:
- Sie mischen aufwendig Paste an
- Lassen sie stundenlang einwirken
- Das ist völlig unnötig!
Richtig:
- Erkenne dein Material
- Wähle die passende Methode
- Spare Zeit und Arbeit
Die goldene Regel: Bei nicht-porösem Material (Feinsteinzeug, Keramik): Oberflächlich behandeln (Emulgieren + Wischen). Bei porösem Material (Naturstein, Beton): Tiefenwirksam behandeln (Paste + Adsorption).
Warum Fett auf Terrassenplatten oft leichter zu entfernen ist
Drei Gründe:
1. Glattere Oberfläche
- Polierte oder geschliffene Platten haben eine dichte Oberfläche
- Poren sind teilweise verschlossen
- Fett kann nicht so schnell eindringen
- Zeit bis tiefes Eindringen: 2-4 Stunden (vs. 30 Minuten bei Pflasterstein)
2. Häufigere Versiegelung
- Viele Terrassenplatten sind ab Werk imprägniert
- Versiegelung lässt Fett abperlen
- Reinigung wird viel einfacher
3. Dünnere Platten = weniger Tiefe
- Fett kann maximal 2-4 cm tief eindringen (Plattenstärke)
- Bei Pflasterstein: Bis 6-8 cm tief möglich
- Weniger Tiefe = leichter herauszuziehen
Die Herausforderung: Obwohl Fett leichter zu entfernen ist, sind Terrassenplatten empfindlicher. Falsche Behandlung hinterlässt sichtbare Spuren (matte Stellen, Kratzer, Verfärbungen).
Was passiert bei Fettflecken auf Terrassenplatten?
Phase 1: Frischer Fleck (0-30 Minuten)
- Fett liegt auf der Oberfläche
- Beginnt langsam einzudringen
- Noch einfach abzutupfen
- Erfolgsquote bei Sofortbehandlung: 95-100%
Phase 2: Einziehend (30 Minuten – 4 Stunden)
- Fett dringt 1-5 mm tief ein
- Beginnt sich mit Steinporen zu verbinden
- Braucht Backpulver-Paste
- Erfolgsquote: 85-95%
Phase 3: Eingezogen (4-24 Stunden)
- Fett sitzt 5-15 mm tief
- Hat sich fest mit Stein verbunden
- Braucht intensive Paste-Behandlung
- Erfolgsquote: 75-85%
Phase 4: Alt (mehrere Tage bis Wochen)
- Fett ist teilweise oxidiert
- Sitzt sehr fest
- Mehrfache Behandlung nötig
- Erfolgsquote: 60-75%
Merke: Bei Terrassenplatten hast du mehr Zeit als bei Pflasterstein!
Die Sofortmaßnahmen: Richtig reagieren bei frischem Fett
Die ersten Minuten entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1: Tupfen, nicht wischen! (Die goldene Regel)
Warum ist das so wichtig?
Beim Wischen:
- Du verteilst das Fett großflächig
- Es dringt schneller in die Poren ein
- Der Fleck wird größer
- Deine Reinigungsarbeit verdoppelt sich
Beim Tupfen:
- Du nimmst Fett auf, ohne es zu verteilen
- Die Poren bleiben weniger belastet
- Der Fleck bleibt klein und konzentriert
- Viel leichter zu behandeln
Die richtige Technik:
- Zunächst holst du sofort Küchenpapier oder Zellstoff
- Dann legst du es flach auf den Fleck (nicht reiben!)
- Anschließend drückst du sanft von oben
- Dabei saugt das Papier das Fett auf
- Wiederhole mit frischem Papier, bis nichts mehr aufgenommen wird
- Wichtig: Arbeite von außen nach innen (verhindert Ausbreitung)
Materialien zum Abtupfen:
Beste Wahl: Küchenpapier
- Sehr saugfähig
- Reißfest
- Jeder hat es zu Hause
- Kostet fast nichts
Gut: Zellstofftücher
- Noch saugfähiger als Küchenpapier
- Reißfest und dick
- Kosten: 2-3 Euro pro Packung
Notfall: Stoffservietten oder alte Handtücher
- Funktionieren auch
- Aber: Werden fettig und schwer zu reinigen
- Besser: Entsorge danach
Nicht verwenden:
- ❌ Wischmop (verteilt nur)
- ❌ Schwamm (saugt nicht genug)
- ❌ Feuchtes Tuch (Wasser und Öl mischen sich nicht)
Schritt 2: Ölbindemittel oder Mehl (optional, bei viel Fett)
Wenn sehr viel Fett verschüttet wurde (z.B. umgekippte Ölflasche):
Was du brauchst:
- Katzenstreu, Sägespäne oder Mehl
- Handfeger und Kehrblech
Vorgehensweise:
- Nachdem du abgetupft hast, streue das Material dick über den Fleck
- Lasse es 5-10 Minuten wirken
- Fege es vorsichtig zusammen
- Entsorge es im Restmüll
- Vorsicht: Nicht festtreten! (presst Fett tiefer)
Bei Terrassenplatten: Diese Methode ist weniger wichtig als bei Pflasterstein. Die glatte Oberfläche nimmt Fett langsamer auf. Meist reicht Abtupfen.
Schritt 3: Erste Reinigung mit Spülmittel
Nach dem Abtupfen folgt die erste Reinigung:
Was du brauchst:
- Spülmittel (2-3 Tropfen)
- Warmes Wasser (nicht heiß!)
- Weiche Bürste oder Tuch
- Eimer
Vorgehensweise:
- Gib 2-3 Tropfen Spülmittel direkt auf den Fleck
- Füge etwas warmes Wasser hinzu
- Verteile das Spülmittel sanft mit der Bürste
- Arbeite in kreisenden Bewegungen (30 Sekunden)
- Spüle mit klarem Wasser nach
- Tupfe die Stelle trocken
Warum Spülmittel?
- Emulgiert Fett (macht es wasserlöslich)
- Sehr sanft zu allen Steinarten
- Günstig und immer verfügbar
- pH-neutral (greift Stein nicht an)
Bei frischen Flecken: Oft ist der Fleck nach dieser Behandlung schon verschwunden!
Bei verbleibenden Schatten: Gehe zu Methode 1 (Backpulver-Paste)
Methode 1: Die Backpulver-Paste – Die sanfte Allzweckwaffe
Die Backpulver-Paste ist die Standardmethode für Terrassenplatten. Folglich funktioniert sie bei fast allen Materialien und ist sehr sicher.
Warum Backpulver so gut funktioniert
Die Chemie dahinter:
Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) hat mehrere Vorteile:
1. Alkalisch (leicht basisch):
- Neutralisiert Fettsäuren
- Hilft beim Lösen von Fett
- Greift Stein nicht an (da die meisten Steine auch basisch sind)
2. Feinkörnig:
- Dringt in Mikroporen ein
- Sanfter Abrasiv-Effekt (reinigt ohne zu kratzen)
- Bindet gelöstes Fett
3. Geruchsneutral:
- Neutralisiert Fettgerüche
- Hinterlässt keinen Eigengeruch
4. Sicher für alle Materialien:
- Granit: ✓
- Marmor: ✓
- Schiefer: ✓
- Sandstein: ✓
- Beton: ✓
- Keramik: ✓
Die perfekte Backpulver-Paste mischen
Standard-Rezept (für kleine bis mittlere Flecken):
Zutaten:
- 3 Esslöffel Backpulver
- 1-2 Esslöffel Wasser
- Optional: 1 Tropfen Spülmittel (verstärkt die Wirkung)
Mischverhältnis: Die Paste sollte dick und streichfähig sein – wie Zahnpasta.
Anleitung:
- Gib das Backpulver in eine kleine Schüssel
- Füge Wasser tropfenweise hinzu
- Rühre nach jedem Tropfen
- Stoppe, wenn die Konsistenz stimmt (dick, nicht flüssig!)
- Optional: Füge einen Tropfen Spülmittel hinzu
- Rühre noch einmal um
Zu flüssig? → Mehr Backpulver dazu Zu dick? → Tropfenweise mehr Wasser
Intensiv-Rezept (für alte oder große Flecken):
Zutaten:
- 5 Esslöffel Backpulver
- 2 Esslöffel Wasser
- 1 Teelöffel Spülmittel
- Optional: 1 Teelöffel Schmierseife (verstärkt Fettlösung)
Super-Sanft-Rezept (für empfindlichen Marmor):
Zutaten:
- 3 Esslöffel Backpulver
- 2 Esslöffel Wasser
- Kein Spülmittel (noch sanfter)
Schritt-für-Schritt: Die Backpulver-Methode
Schritt 1: Vorbereitung
- Fege die Terrassenplatte sauber
- Stelle sicher, dass sie trocken ist (Paste haftet besser)
- Mische die Paste frisch (nicht auf Vorrat!)
Schritt 2: Paste dick auftragen
- Trage die Paste 1-2 cm dick auf den Fleck auf
- Die Paste sollte den Fleck komplett bedecken
- Gehe 2-3 cm über den sichtbaren Rand hinaus
- Verwende einen alten Löffel oder Spachtel
Schritt 3: Einwirken lassen
- Frische Flecken: 30 Minuten
- Mittelalte Flecken (einige Stunden): 60 Minuten
- Alte Flecken (Tage): 2-4 Stunden
Während der Einwirkzeit:
- Lass die Paste in Ruhe (nicht anfassen!)
- Bei Sonne: Decke mit feuchtem Tuch ab (verhindert zu schnelles Austrocknen)
- Bei Regen: Verschiebe die Behandlung auf trockenes Wetter
Schritt 4: Sanft abbürsten
- Verwende eine weiche Bürste (Kunststoff- oder Naturborsten)
- Bürste in kreisenden Bewegungen
- Nicht zu fest drücken! (sanfter Druck reicht)
- Arbeite 1-2 Minuten
Schritt 5: Mit klarem Wasser nachspülen
- Gieße klares Wasser über die Stelle
- Verteile es mit der Bürste
- Spüle alle Paste-Reste weg
- Wische die Stelle mit einem Tuch trocken
Schritt 6: Kontrolle
- Prüfe im Tageslicht, ob der Fleck weg ist
- Noch sichtbar? → Wiederhole mit frischer Paste
- Leichter Schatten? → Oft verschwindet er beim Trocknen
Häufige Fehler bei der Backpulver-Methode
1. Fehler: Zu dünn aufgetragen → Paste muss dick sein! 1-2 cm sind nötig
2. Fehler: Zu kurze Einwirkzeit → Minimum 30 Minuten, lieber länger
3. Fehler: Zu fest geschrubbt → Sanfter Druck reicht! Zu viel Druck kratzt die Oberfläche
4. Fehler: Mit hartem Wasser gespült → Hinterlässt Kalkflecken. Verwende weiches Wasser oder spüle nach
5. Fehler: Bei Regen gearbeitet → Regen spült die Paste weg, bevor sie wirkt
6. Fehler: Zu schnell aufgegeben → Oft sind 2-3 Durchgänge nötig!
Wann brauchst du mehrere Durchgänge?
Nach dem ersten Durchgang:
- Frische Flecken: Meist komplett weg (95%)
- Mittelalte Flecken: Deutlich heller (80-90%)
- Alte Flecken: Leicht aufgehellt (60-70%)
Zweiter Durchgang (24 Stunden später):
- Mittelalte Flecken: Fast weg (95%)
- Alte Flecken: Deutlich heller (80-85%)
Dritter Durchgang (weitere 24 Stunden später):
- Alte Flecken: Fast unsichtbar (90-95%)
Faustregel: Maximal 3 Durchgänge mit Backpulver-Paste. Danach wechsle zu Methode 2.
Methode 2: Die Intensiv-Paste für hartnäckige Flecken
Wenn Backpulver nicht ausreicht, brauchst du eine stärkere Paste. Diese Methode ähnelt der, die du verwendest, wenn du Fettflecken auf Pflasterstein entfernen willst – aber sanfter dosiert.
Die Poultice-Paste für Terrassenplatten
Was ist Poultice? Eine Paste, die Fett chemisch löst und physisch aufsaugt. Bei Terrassenplatten verwenden wir eine sanftere Version als bei Pflasterstein.
Rezept für Terrassenplatten:
Zutaten:
- 4 Esslöffel Backpulver oder Talkum
- 2 Esslöffel Wasser
- 1 Esslöffel Spülmittel
- Optional: 1 Teelöffel Schmierseife
Mischen:
- Mische alle Zutaten zu einer dicken Paste
- Die Konsistenz sollte wie dicke Sahne sein
- Rühre gründlich, bis alles vermischt ist
Bei sehr hartnäckigen Flecken (nur für robuste Steine wie Granit!):
Intensiv-Rezept:
- 4 Esslöffel Talkum
- 2 Esslöffel Waschbenzin (aus der Drogerie)
- 1 Teelöffel Spülmittel
⚠ Wichtig: Dieses Rezept nur bei Granit oder Beton verwenden! Nicht bei Marmor, Sandstein oder Schiefer!
Schritt-für-Schritt: Die Intensiv-Methode
Schritt 1: Vorbereitung
- Arbeite bei trockenem Wetter
- Stelle sicher, dass die Platte sauber und trocken ist
- Bei Waschbenzin: Gummihandschuhe anziehen!
Schritt 2: Paste auftragen
- Trage die Paste 2 cm dick auf (dicker als bei Backpulver!)
- Bedecke den Fleck komplett
- Gehe 5 cm über den Rand hinaus
Schritt 3: Abdecken mit Folie (entscheidend!)
Die Abdeckung ist kein optionaler Schritt – sie ist der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bei der Poultice-Methode.
Die Abdeckung: Der entscheidende Profi-Trick
Die Abdeckung der Paste ist bei der Poultice-Methode entscheidend. Dabei machen viele den Fehler, die Paste offen liegen zu lassen.
Warum Abdeckung so wichtig ist:
Problem ohne Abdeckung:
- Die Paste trocknet zu schnell aus
- Dabei verliert sie Feuchtigkeit
- Trockene Paste kann kein Fett mehr lösen
- Dementsprechend sinkt die Wirkung auf 30-40%
- Du verschwendest Zeit und Material
Lösung mit Abdeckung:
- Die Paste bleibt feucht
- Sie kann kontinuierlich Fett lösen
- Dadurch arbeitet sie 24 Stunden lang aktiv
- Die Wirkung steigt auf 80-95%
- Du brauchst weniger Durchgänge
Der Unterschied in Zahlen:
- Ohne Abdeckung: Paste trocknet nach 2-3 Stunden, wirkt nur 30%
- Mit Abdeckung: Paste arbeitet 24 Stunden, wirkt 90%
Frischhaltefolie vs. Alufolie: Was ist besser?
Frischhaltefolie (Empfehlung #1):
Vorteile:
- ✓ Haftet gut am Stein
- ✓ Bildet luftdichte Versiegelung
- ✓ Flexibel, passt sich an
- ✓ Durchsichtig – du siehst, was passiert
- ✓ Günstig (2-3 Euro)
- ✓ In jedem Haushalt vorhanden
Nachteile:
- ✗ Kann bei Sonne schrumpfen
- ✗ Reißt relativ leicht
Beste Verwendung:
- Für kleinere Flecken (bis 30 cm Durchmesser)
- Im Schatten oder drinnen
- Bei normaler Witterung
Alufolie (Alternative):
Vorteile:
- ✓ Reflektiert Sonnenlicht (kühlt)
- ✓ Sehr robust, reißt nicht
- ✓ Gut bei großen Flächen
- ✓ Hält Form besser
Nachteile:
- ✗ Nicht durchsichtig
- ✗ Haftet schlechter am Stein
- ✗ Braucht mehr Klebeband zum Fixieren
- ✗ Kann bei dünner Folie Löcher bekommen
Beste Verwendung:
- Für große Flecken (über 30 cm)
- Bei Sonneneinstrahlung
- Im Außenbereich
Profi-Tipp von Natursteinpflege-Experten: Verwende doppelte Lage Frischhaltefolie. Die erste Lage liegt direkt auf der Paste, die zweite darüber als Extra-Schutz. Dadurch wird die Abdichtung perfekt.
Schritt-für-Schritt: Die perfekte Abdeckung
Schritt 1: Paste auftragen (wie gewohnt)
- Trage die Paste dick auf (2 cm)
- Glätte die Oberfläche leicht
- Die Paste sollte noch feucht sein
Schritt 2: Folie vorbereiten
- Schneide Frischhaltefolie großzügig zu
- Sie sollte mindestens 10 cm über den Pastenrand hinausgehen
- Faustregel: Fleck 20 cm groß → Folie 40 cm groß
- Lieber zu groß als zu klein!
Schritt 3: Folie auflegen (vorsichtig!)
- Lege die Folie von einer Seite auf die Paste
- Dann lass sie langsam absinken
- Dabei drückst du von der Mitte nach außen
- Wichtig: Keine Luftblasen einschließen!
Schritt 4: Luftblasen entfernen
- Streiche mit der Hand von der Mitte zu den Rändern
- Drücke Luftblasen heraus
- Kleine Blasen (unter 1 cm) sind okay
- Große Blasen müssen raus!
Warum keine Luftblasen? Unter Luftblasen trocknet die Paste aus (kein Kontakt zur Folie). Dort kann sie kein Fett lösen.
Schritt 5: Ränder festkleben (entscheidend!)
- Klebe alle Ränder mit Klebeband fest
- Verwende breites Klebeband (mind. 3 cm)
- Drücke es fest an den Stein
- Keine offenen Stellen lassen!
Welches Klebeband?
- Malerkrepp: Gut, aber nicht sehr klebrig
- Paketband: Sehr klebrig, aber schwer zu entfernen
- Empfehlung: Malerkrepp + extra Klebestreifen an kritischen Stellen
Schritt 6: Zusätzliche Sicherung (optional) Bei sehr langer Einwirkzeit (über 24h) oder Wind:
- Lege eine zweite Lage Folie darüber
- Oder beschwere die Ränder mit Steinen
- Oder klebe zusätzlich Gewebeband über die Ränder
Schritt 7: Kontrolle nach 6-12 Stunden
- Prüfe, ob die Folie noch dicht ist
- Insbesondere die Ränder kontrollieren
- Löst sich Klebeband? → Sofort nachkleben!
- Ist die Paste darunter noch feucht? → Gut!
- Ist die Paste trocken? → Folie war undicht, neu machen!
Profi-Trick: Markiere mit einem Stift auf der Folie, wo der Fleck ist. So findest du ihn nach 24 Stunden sofort wieder.
Optimale Einwirkzeit nach Fleck-Alter
Die Einwirkzeit variiert je nach Alter des Flecks:
Frische Flecken (unter 4 Stunden alt):
- Standard-Paste ohne Lösemittel: 4-8 Stunden
- Warum? Fett ist noch nicht tief eingedrungen
- Ohne Abdeckung: Nur 2 Stunden wirksam (Paste trocknet)
- Mit Abdeckung: 8 Stunden voll wirksam
Mittelalte Flecken (4-24 Stunden alt):
- Standard-Paste: 12-24 Stunden
- Intensiv-Paste mit Lösemittel: 24 Stunden
- Warum? Fett ist 5-15 mm tief
- Ohne Abdeckung: Wirkungslos (trocknet nach 3h)
- Mit Abdeckung: Volle Wirkung über 24h
Alte Flecken (mehrere Tage bis Wochen):
- Intensiv-Paste mit Lösemittel: 24-48 Stunden
- Bei Sandstein: 48-72 Stunden (sehr porös)
- Warum? Fett sitzt sehr tief und hat sich fest verbunden
- Ohne Abdeckung: Keine Chance
- Mit Abdeckung: 70-85% Erfolgsquote
Sehr alte Flecken (Monate):
- Intensiv-Paste: 48-72 Stunden
- Mehrfache Wiederholung: 2-3 Durchgänge nötig
- Pause zwischen Durchgängen: 24 Stunden (Stein muss auslüften)
Besondere Situationen bei der Abdeckung
Bei Regen:
- Normale Folie reicht nicht (Regen drückt von oben)
- Lösung: Zusätzlich eine Plane oder Plastikbox darüber
- Oder verschiebe die Behandlung auf trockenes Wetter
Bei starker Sonne:
- Frischhaltefolie kann schrumpfen
- Lösung: Verwende Alufolie (reflektiert Hitze)
- Oder arbeite im Schatten
- Oder lege zusätzlich ein Brett über die Folie (Sonnenschutz)
Bei Wind:
- Folie kann sich lösen
- Lösung: Beschwere die Ränder mit Steinen
- Oder verwende mehr Klebeband
- Oder baue eine Windschutz-Box (bei sehr großen Flecken)
Bei sehr großen Flecken (über 50 cm):
- Frischhaltefolie reicht oft nicht (zu schmal)
- Lösung: Verwende Malerfolie oder Baufolie (im Baumarkt)
- Kosten: 5-10 Euro für 25 m²
- Schneide passende Größe zu
Bei mehreren Flecken gleichzeitig:
- Behandle alle Flecken gleichzeitig
- Aber: Jeder Fleck braucht eigene Abdeckung!
- Sonst verschmieren sich die Pasten beim Kontakt
Häufige Fehler bei der Abdeckung
1. Fehler: Folie zu klein geschnitten → Ränder kleben nicht richtig, Luft kommt rein, Paste trocknet
2. Fehler: Luftblasen nicht entfernt → Paste trocknet unter den Blasen aus, wirkt nur partiell
3. Fehler: Ränder nicht festgeklebt → Folie hebt sich ab, Feuchtigkeit entweicht, Paste trocknet
4. Fehler: Nicht kontrolliert während Einwirkzeit → Folie hat sich gelöst, du merkst es zu spät
5. Fehler: Zu früh abgenommen → Nach 8 Stunden denkst du „reicht“, aber Paste braucht 24h
6. Fehler: Bei Regen nicht zusätzlich geschützt → Regen drückt auf Folie, Paste wird verdünnt
Die Wissenschaft dahinter: Warum Abdeckung wirkt
Chemische Erklärung:
Mit Abdeckung:
- Lösemittel (oder Wasser) bleibt in der Paste
- Es dringt kontinuierlich in den Stein ein
- Dort löst es Fett chemisch
- Das gelöste Fett wandert zurück in die Paste (Osmose)
- Das Pulver in der Paste bindet das Fett
- Dieser Prozess läuft 24-48 Stunden
Ohne Abdeckung:
- Lösemittel (oder Wasser) verdunstet nach 2-3 Stunden
- Trockene Paste kann nicht in Stein eindringen
- Fett bleibt im Stein
- Nur oberflächliches Fett wird gebunden
- Wirkung endet nach 3 Stunden
Der Beweis: Professionelle Steinpflege-Firmen verwenden immer Abdeckung. Es ist der Unterschied zwischen Amateur und Profi.
Die Kosten der Abdeckung
Material:
- Frischhaltefolie: 2-3 Euro (reicht für 10+ Anwendungen)
- Alufolie: 3-4 Euro (reicht für 5-8 Anwendungen)
- Klebeband: 2-3 Euro (reicht für 20+ Anwendungen)
- Gesamt: 7-10 Euro für komplette Ausstattung
Zeit:
- Abdeckung anbringen: 5-10 Minuten
- Kontrolle während Einwirkzeit: 2-3 Minuten
- Gesamt: 10-15 Minuten Extra-Aufwand
Nutzen:
- Erfolgsquote steigt von 40% auf 90% (+125%)
- Weniger Wiederholungen nötig (Einsparung: 2-4 Stunden)
- Weniger Material-Verbrauch (Einsparung: 5-10 Euro)
Return on Investment: 10 Euro investiert = 15-20 Euro + 2-4 Stunden gespart
Die goldene Regel: Investiere 10 Minuten in die perfekte Abdeckung. Sie verdoppelt deine Erfolgsquote und halbiert deine Wiederholungen!
Schritt 4: Lange Einwirkzeit
- Standard-Rezept: 4-8 Stunden
- Intensiv-Rezept mit Waschbenzin: 12-24 Stunden
- Am besten über Nacht
Schritt 5: Trocknen lassen
- Entferne die Folie
- Lasse die Paste an der Luft trocknen (2-4 Stunden)
- Sie sollte komplett trocken und hart sein
Schritt 6: Trockene Paste abfegen
- Fege die getrocknete Paste mit einem weichen Besen ab
- Wichtig: Nicht nass abwischen! (schwemmt Fett zurück)
- Sammle die Paste auf und entsorge sie
Schritt 7: Nachspülen
- Spüle die Stelle mit klarem Wasser
- Trockne mit einem Tuch
- Fertig!
Spezielle Tipps nach Material
Granit-Terrassenplatten:
- Verträgt Intensiv-Rezept mit Waschbenzin
- Kann fester gebürstet werden
- Oft reichen 1-2 Durchgänge
Marmor-Terrassenplatten:
- Nur sanftes Rezept ohne Waschbenzin!
- Sehr vorsichtig bürsten
- Oft 2-3 Durchgänge nötig
- Nie Säuren verwenden!
Schiefer-Terrassenplatten:
- Standard-Rezept funktioniert gut
- Vorsicht: Geschichtete Struktur (Fett kann zwischen Schichten sitzen)
- Oft 2 Durchgänge nötig
Sandstein-Terrassenplatten:
- Sehr porös, saugt viel auf
- Standard-Rezept, aber längere Einwirkzeit (12 Stunden)
- Oft 3 Durchgänge nötig
Beton-Terrassenplatten:
- Intensiv-Rezept möglich
- Kann geschrubbt werden
- Meist 1-2 Durchgänge ausreichend
Keramik/Feinsteinzeug:
- Meist reicht Backpulver-Paste
- Sehr leicht zu reinigen
- Oft 1 Durchgang ausreichend
Der Hitze-Trick: Altes Fett verflüssigen
Bei sehr alten, verhärteten Flecken hilft ein cleverer Trick: Hitze.
Warum Hitze funktioniert
Die Physik:
- Fett wird bei Wärme flüssiger
- Flüssiges Fett lässt sich leichter aus Poren ziehen
- Außerdem kann es besser mit Reinigern reagieren
Aber Vorsicht:
- Zu viel Hitze kann Stein beschädigen
- Manche Steine können platzen (Schiefer!)
- Versiegelung kann Schaden nehmen
Die sichere Hitze-Methode
Was du brauchst:
- Föhn (Haartro ckner)
- Küchenpapier
- Backpulver-Paste (vorbereitet)
Schritt-für-Schritt:
Schritt 1: Föhnen (vorsichtig!)
- Stelle den Föhn auf mittlere Hitze (nicht maximale Stufe!)
- Halte ihn 20-30 cm vom Stein entfernt
- Föhne den Fleck 30 Sekunden lang
- Wichtig: Bewege den Föhn ständig (nicht auf einer Stelle bleiben!)
Schritt 2: Sofort abtupfen
- Sobald der Fleck leicht glänzt (Fett ist flüssig), sofort mit Küchenpapier abtupfen
- Drücke fest, um möglichst viel aufzunehmen
- Wiederhole mit frischem Papier
Schritt 3: Paste auftragen
- Direkt nach dem Abtupfen Backpulver-Paste dick auftragen
- Das verflüssigte Fett lässt sich jetzt viel besser ziehen
- Einwirken lassen wie gewohnt (30-60 Min.)
Schritt 4: Normal weitermachen
- Abbürsten und nachspülen wie bei Methode 1
Wann ist Hitze riskant?
Nicht verwenden bei:
- ❌ Schiefer (kann aufspalten!)
- ❌ Marmor mit Rissen (können sich ausweiten)
- ❌ Sehr alten, brüchigen Platten
- ❌ Versiegelten Platten (Versiegelung kann blasen werfen)
- ❌ Eingefärbten Platten (Farbe kann verblassen)
Sicher bei:
- ✓ Granit (sehr hitzestabil)
- ✓ Beton (verträgt Hitze gut)
- ✓ Keramik/Feinsteinzeug (hitzefest)
Alternative zu Föhn: Warmes Wasser Weniger riskant, aber auch weniger effektiv:
- Gieße heißes (nicht kochendes!) Wasser über den Fleck
- Warte 30 Sekunden
- Tupfe sofort ab
- Trage Paste auf
Was du niemals tun solltest – Die No-Gos
Manche Methoden scheinen logisch, sind aber katastrophal für Terrassenplatten.
No-Go #1: Essig, Zitronensäure und andere Säuren
Warum sind Säuren so gefährlich?
Die meisten Terrassenplatten enthalten Kalk oder basische Mineralien. Säuren reagieren damit chemisch.
Was passiert:
Bei Marmor, Travertin, Sandstein:
- Säure ätzt die Oberfläche sofort an
- Die Platte wird matt und rau
- Es entstehen permanente Ätzspuren
- Schaden ist irreparabel!
Bei Beton:
- Säure greift Zement an
- Die Oberfläche wird porös
- Fugen werden beschädigt
- Langfristig: Stabilitätsverlust
Selbst bei Granit:
- Fugen enthalten meist Zement (reagieren mit Säure!)
- Versiegelung kann beschädigt werden
Verbotene Mittel:
- ❌ Essig und Essigessenz
- ❌ Zitronensäure und Zitronensaft
- ❌ Essigreiniger
- ❌ Kalkreiniger (enthalten Säure)
- ❌ Cola und andere säurehaltige Getränke
Ausnahme: Nur bei unbehandeltem Granit ohne Fugen sind schwache Säuren theoretisch möglich – aber wozu das Risiko?
No-Go #2: Hochdruckreiniger bei frischen Flecken
Das Problem: Der Hochdruckstrahl treibt Fett tiefer in die Platte statt es zu entfernen.
Was wirklich passiert:
- Wasser trifft mit hohem Druck auf den Fleck
- Das Fett wird in die Poren gepresst
- Es verteilt sich in der Tiefe
- Der Fleck wird größer und tiefer
- Danach ist er viel schwerer zu entfernen
Zusätzliche Schäden:
- Polierte Oberflächen werden matt
- Versiegelung wird beschädigt
- Dünne Platten können Risse bekommen
- Fugen werden ausgespült
Wann ist Hochdruck okay?
- Nur nach erfolgreicher Fleckenentfernung
- Zur finalen Reinigung der gesamten Terrasse
- Mit reduziertem Druck (maximal 80 bar)
- Mit Flachstrahldüse, nicht Punktstrahl
- Mindestens 30 cm Abstand
Bei Terrassenplatten generell: Hochdruck ist viel riskanter als bei Pflasterstein. Deshalb besser: Sanfte Bürstenreinigung!
No-Go #3: Harte Drahtbürsten oder Scheuerschwämme
Das Problem: Die Oberfläche wird zerkratzt.
Was passiert:
- Mikrokratzer entstehen
- Die Oberfläche wird rauer
- Raue Oberfläche nimmt mehr Schmutz auf
- Zukünftige Flecken dringen schneller ein
- Die Optik wird dauerhaft geschädigt (matte Streifen)
Erlaubt sind:
- ✓ Bürsten mit weichen Kunststoffborsten
- ✓ Bürsten mit Naturborsten (Bassine)
- ✓ Weiche Schwämme
- ✓ Mikrofasertücher
Verboten:
- ❌ Drahtbürsten (Stahl oder Messing)
- ❌ Harte Schrubber
- ❌ Scheuerschwämme (raue Seite)
- ❌ Stahlwolle
No-Go #4: Kochendes Wasser
Warum nicht?
Manche Ratgeber empfehlen kochendes Wasser. Das ist bei Terrassenplatten riskant:
Gefahren:
- Thermischer Schock kann Risse verursachen
- Besonders bei Naturstein (innere Spannungen!)
- Versiegelung kann Schaden nehmen
- Bei gefrorenem Untergrund: Platte kann platzen
Erlaubt:
- Warmes Wasser (40-50°C) ist okay
- Heißes, aber nicht kochendes Wasser bei robusten Materialien (Granit, Beton)
No-Go #5: Lösemittel pur auf die Platte
Das Problem: Lösemittel (Aceton, Terpentin, Benzin) können Oberflächen angreifen.
Was passiert:
- Versiegelung wird angelöst
- Farbe kann verblassen
- Einige Steine können Verfärbungen bekommen
- Sehr aggressive Gerüche
Richtig: Lösemittel nur in Paste-Form verwenden (verdünnt und gebunden). Nie pur auf die Platte geben!
No-Go #6: Chlorreiniger oder Bleichmittel
Warum nicht?
- Bleicht Farbe aus (bei gefärbten Platten)
- Kann Oberfläche angreifen
- Löst Fett überhaupt nicht
- Umweltschädlich
Nur sinnvoll bei: Grünbelag und Schimmel – nicht bei Fettflecken!
Prävention: So verhinderst du neue Fettflecken
Nach erfolgreicher Reinigung willst du das nicht noch einmal erleben. Deshalb hier die Präventions-Strategien.
Der Schutzfilm: Bestehende Imprägnierung nicht zerstören
Viele Terrassenplatten sind bereits ab Werk imprägniert oder versiegelt. Dabei ist es entscheidend, diesen Schutzfilm bei der Fleckenentfernung nicht zu beschädigen.
Wie erkennst du, ob deine Platten geschützt sind?
Test 1: Der Wasser-Perlentest
- Gieße etwas Wasser auf die Platte
- Beobachte, was passiert:
- Wasser perlt in Tropfen ab → Imprägniert
- Wasser zieht langsam ein → Nicht oder kaum imprägniert
- Wasser zieht sofort ein → Nicht imprägniert
Test 2: Der Fleckentest
- Haben andere Flecken (Kaffee, Wein) Spuren hinterlassen? → Wahrscheinlich nicht imprägniert
- Lassen sich Flecken leicht abwischen? → Wahrscheinlich imprägniert
Test 3: Das Alter
- Terrasse unter 2 Jahre alt? → Oft noch ab Werk geschützt
- Über 5 Jahre alt? → Schutz meist abgelaufen
Was zerstört den Schutzfilm?
Verboten bei imprägniertem/versiegeltem Stein:
1. Aggressive Lösemittel:
- Aceton löst Versiegelungen an
- Waschbenzin kann Imprägnierungen angreifen
- Terpentin beschädigt viele Schutzfilme
Folge: Der Schutz ist weg, du musst neu imprägnieren (30-50 Euro + Arbeit)
2. Hochdruckreiniger:
- Der harte Wasserstrahl wäscht Imprägnierung aus
- Versiegelung kann abplatzen oder Risse bekommen
Folge: Schutz nur noch partiell vorhanden, ungleichmäßig
3. Scheuernde Reiniger:
- Scheuermilch, harte Bürsten kratzen Versiegelung weg
- Entstehen Kratzer im Schutzfilm, dringt Schmutz ein
Folge: Schutz beschädigt, muss erneuert werden
4. Säuren:
- Essig, Zitrone können einige Versiegelungen anlösen
- Bei Naturstein: Ätzen den Stein unter der Versiegelung
Folge: Doppelschaden – Stein und Schutz beschädigt
Die schonende Reinigung bei geschützten Platten
Wenn deine Platten imprägniert/versiegelt sind:
Methode 1: Nur oberflächlich reinigen
- Verwende nur Spülmittel und Wasser
- Wische sanft mit weichem Tuch
- Keine Paste nötig! (Fett ist nicht eingedrungen)
Warum funktioniert das? Der Schutzfilm hat verhindert, dass Fett einzieht. Es liegt nur auf der Oberfläche. Deshalb kannst du es einfach abwischen.
Methode 2: Bei hartnäckigen Flecken auf geschütztem Stein
- Verwende Backpulver-Paste (ohne Lösemittel!)
- Trage sie dick auf
- Einwirkzeit: Nur 15-30 Minuten (nicht stundenlang!)
- Tupfe mit feuchtem Tuch ab (nicht reiben!)
Warum so kurz? Längere Einwirkzeit ist nicht nötig (Fett ist nicht tief) und könnte die Versiegelung angreifen.
Methode 3: Alkohol-Methode (bei versiegelten Platten)
- Verwende Isopropanol 70%
- Tränke ein Tuch
- Tupfe den Fleck ab (2-3 Minuten)
- Wische mit klarem Wasser nach
Vorsicht: Nicht bei Kunststoff-basierten Versiegelungen! (Alkohol kann sie angreifen)
Imprägnierung vs. Versiegelung: Der Unterschied
Viele verwechseln diese Begriffe. Aber sie sind unterschiedlich:
Imprägnierung:
- Zieht in die Poren des Steins ein
- Füllt die Poren von innen
- Stein bleibt atmungsaktiv
- Sieht aus wie unbehandelt (matt)
- Hält 2-5 Jahre
- Lässt Wasser und Fett abperlen
- Vorteil: Natürliche Optik, Stein kann „atmen“
- Nachteil: Weniger langlebig, muss öfter erneuert werden
Versiegelung:
- Bildet eine Schicht auf der Oberfläche
- Liegt auf dem Stein (wie eine dünne Folie)
- Stein ist nicht mehr atmungsaktiv
- Sieht glänzend aus (Nass-Effekt)
- Hält 5-10 Jahre
- Wasser und Fett können gar nicht durchdringen
- Vorteil: Sehr langlebig, maximaler Schutz
- Nachteil: Unnatürlicher Glanz, bei Beschädigung muss alles runter
Welche ist besser für Terrassenplatten?
Für Naturstein (Granit, Marmor, Schiefer): → Imprägnierung (erhält natürliche Optik)
Für Beton: → Beides möglich, je nach Geschmack
Für Feinsteinzeug: → Meist nicht nötig (schon dicht genug)
Die richtige Imprägnierung wählen
Es gibt verschiedene Typen:
1. Lösemittelbasierte Imprägnierung:
- Dringt tief ein
- Sehr wirksam
- Starker Geruch beim Auftragen
- Kosten: 25-40 Euro pro Liter
- Beste Wahl für: Naturstein (Granit, Marmor)
2. Wasserbasierte Imprägnierung:
- Umweltfreundlicher
- Geruchsarm
- Etwas weniger wirksam
- Kosten: 20-35 Euro pro Liter
- Beste Wahl für: Beton, wenn Geruch ein Problem ist
3. Nano-Imprägnierung:
- Modernste Technologie
- Bildet extrem feine Schutzschicht
- Sehr langlebig (bis 7 Jahre)
- Teurer: 40-80 Euro pro Liter
- Beste Wahl für: Hochwertige Natursteinplatten
Ergiebigkeit: 1 Liter Imprägnierung reicht für:
- Sehr poröser Stein (Sandstein): 5-10 m²
- Mittelporöser Stein (Granit, Beton): 10-15 m²
- Dichter Stein (polierter Granit): 15-20 m²
Schritt-für-Schritt: Terrassenplatten imprägnieren
Vorbereitung (sehr wichtig!):
Schritt 1: Perfekte Reinigung
- Entferne alle Flecken (inkl. Fettflecken!)
- Reinige die gesamte Terrasse gründlich
- Auch Fugen reinigen!
- Warum? Imprägnierung schließt Schmutz ein – dann ist er für immer sichtbar
Schritt 2: Komplett trocknen lassen
- Mindestens 48 Stunden Trockenzeit
- Am besten 3-5 Tage
- Bei Sonne: Schneller trocken
- Test: Lege Folie über Nacht auf die Platte. Bildet sich Kondenswasser? → Noch nicht trocken!
Schritt 3: Wetter prüfen
- Wetterbericht checken: Mindestens 24 Stunden kein Regen
- Ideal: Bewölkter, warmer Tag (15-25°C)
- Nicht bei direkter Sonne (Imprägnierung trocknet zu schnell)
- Nicht unter 10°C (wirkt nicht richtig)
Auftragen:
Schritt 4: Material bereitlegen
- Imprägnierung gut schütteln
- In Eimer oder Wanne füllen
- Rolle oder Pinsel bereit
- Alte Kleidung anziehen (Spritzer gehen nicht raus!)
Schritt 5: Erste Schicht auftragen
- Trage die Imprägnierung gleichmäßig auf
- Arbeite in Bahnen (systematisch, nichts vergessen)
- Wichtig: Stein muss richtig nass sein!
- Nicht sparen – lieber zu viel als zu wenig
- Tipp: Beginne am entferntesten Punkt, arbeite dich zum Ausgang vor
Schritt 6: Einwirken lassen
- Lasse die Imprägnierung 10-15 Minuten einziehen
- Beobachte: Bilden sich Pfützen?
- Wenn ja: Nicht genug eingezogen → mehr Zeit geben
Schritt 7: Überschüsse entfernen
- Nach 15 Minuten: Wische Pfützen mit Tuch auf
- Wichtig: Keine Flüssigkeit stehen lassen!
- Überschüsse werden klebrig beim Trocknen
Trocknen:
Schritt 8: Erste Trocknungsphase (24h)
- Terrasse nicht betreten!
- Nicht beregnen
- Gut lüften (Dämpfe)
- Nach 24h: Leicht trocken
Schritt 9: Zweite Schicht (optional, aber empfohlen)
- Nach 24h zweite Schicht auftragen
- Gleiche Vorgehensweise
- Bei sehr porösem Stein (Sandstein) ist zweite Schicht Pflicht!
Schritt 10: Finale Trocknung (48-72h)
- Insgesamt 3-4 Tage Trocknungszeit
- Erst danach voll belastbar
- Kein Wasser in dieser Zeit!
Test nach Imprägnierung:
- Tropfe Wasser auf die Platte
- Perlt es ab? → Perfekt!
- Zieht es ein? → Dritte Schicht nötig oder Imprägnierung defekt
Häufige Fehler bei der Imprägnierung
1. Fehler: Zu früh aufgetragen (Stein noch feucht) → Imprägnierung kann nicht eindringen, bildet milchige Schicht
2. Fehler: Zu wenig Material verwendet → Schutz nur partiell, ungleichmäßig
3. Fehler: Bei Sonne gearbeitet → Imprägnierung trocknet zu schnell, dringt nicht tief genug ein
4. Fehler: Überschüsse nicht entfernt → Klebrige, glänzende Flecken auf der Oberfläche
5. Fehler: Zu früh belastet → Schutz wird beschädigt, bevor er ausgehärtet ist
6. Fehler: Fugen vergessen → Fugen saugen Schmutz auf, während Platten geschützt sind
Kosten-Nutzen-Rechnung der Imprägnierung
Investition (20 m² Terrasse):
- Imprägnierung: 30-50 Euro (Material)
- Arbeitszeit: 3-4 Stunden
- Gesamt: 30-50 Euro + Zeit
Alternative: Vom Profi:
- Kosten: 5-10 Euro pro m² = 100-200 Euro für 20 m²
- Inkl. Vorreinigung
- Garantie auf die Arbeit
- Lohnt sich bei großen Flächen oder wertvollen Steinen
Nutzen über 3 Jahre:
- Fettflecken lassen sich 10x leichter entfernen (Einsparung: 50+ Stunden Reinigungszeit)
- Weniger Material für Fleckenentfernung (Einsparung: 30-50 Euro)
- Terrasse sieht länger neu aus (Werterhalt: 100+ Euro)
- Gesamt-Nutzen: 200-300 Euro über 3 Jahre
Return on Investment: 1 Euro investiert = 4-6 Euro gespart
Die goldene Regel: Imprägnierung ist die beste Prävention! Sie spart Zeit, Geld und Nerven bei der Fleckenentfernung.
Die Imprägnierung: Der beste Schutz
Was ist Imprägnierung? Eine Flüssigkeit, die in die Poren des Steins eindringt und sie versiegelt. Wasser und Fett perlen dadurch ab.
Arten von Imprägnierung:
1. Imprägnierspray/Imprägnierflüssigkeit:
- Zieht in die Poren ein
- Stein bleibt atmungsaktiv
- Sieht aus wie unbehandelt (kein Glanz)
- Hält 2-5 Jahre
- Kosten: 20-40 Euro pro Liter (reicht für 10-20 m²)
2. Versiegelung:
- Bildet eine Schicht auf der Oberfläche
- Stein glänzt leicht (Nass-Effekt)
- Nicht atmungsaktiv
- Hält länger (3-7 Jahre)
- Teurer: 40-80 Euro pro Liter
Welche ist besser für Terrassenplatten?
- Für Naturstein: Imprägnierung (atmungsaktiv)
- Für Beton: Beides möglich
- Für Keramik: Meist nicht nötig (schon dicht)
Imprägnierung auftragen: Schritt-für-Schritt
Was du brauchst:
- Imprägnierung (passend zum Steintyp!)
- Rolle oder breiter Pinsel
- Eimer
- Tücher
Vorbereitung:
- Terrasse gründlich reinigen (alle Flecken entfernen!)
- Mindestens 48 Stunden trocknen lassen (Stein muss komplett trocken sein!)
- Wetterbericht prüfen: 24 Stunden kein Regen
Auftragen:
- Gieße Imprägnierung in den Eimer
- Trage sie gleichmäßig mit Rolle oder Pinsel auf
- Arbeite in Bahnen, um nichts zu vergessen
- Wichtig: Stein muss richtig nass sein (nicht sparen!)
- Überschüsse nach 10-15 Min. mit Tuch aufnehmen
Trocknen:
- Lasse die Imprägnierung 24-48 Stunden trocknen
- Betrete die Terrasse nicht in dieser Zeit!
- Gut lüften (bei Innenbereich)
Zweite Schicht (optional):
- Bei sehr porösem Stein (Sandstein): Zweite Schicht nach 24 Stunden
- Wiederhole den Vorgang
Testen: Nach 48 Stunden: Tropfe Wasser auf die Platte. Perlt es ab? → Perfekt! Zieht es ein? → Zweite Schicht nötig.
Wie lange hält Imprägnierung?
Faktoren:
- Steinart (porös vs. dicht)
- Beanspruchung (viel Laufverkehr vs. wenig)
- Witterung (Sonne, Regen, Frost)
Haltbarkeit:
- Sandstein: 2-3 Jahre
- Granit: 4-5 Jahre
- Marmor: 3-4 Jahre
- Schiefer: 3-4 Jahre
- Beton: 3-5 Jahre
Erneuerung: Wenn Wasser nicht mehr abperlt, ist die Imprägnierung verbraucht. Dann auffrischen.
Weitere Präventions-Tipps
Am Grillplatz:
- Stelle eine Grillschale unter den Grill (Pflicht!)
- Oder lege eine alte Steinplatte/Metallblech unter
- Kosten Grillschale: 5-20 Euro
Bei Gartenmöbeln:
- Verwende Untersetzer unter Pflanzkübeln
- Kontrolliere regelmäßig auf Öl-Rückstände (z.B. von Holzpflege)
Bei Outdoor-Küchen:
- Lege Outdoor-Teppiche aus (waschbar)
- Oder spezielle Gummimatten
- Kosten: 20-50 Euro
Allgemein:
- Halte immer Küchenpapier griffbereit
- Tupfe Spritzer sofort ab
- Reinige die Terrasse regelmäßig (alle 2-3 Monate)
Kosten-Nutzen der Prävention
DIY Imprägnierung (20 m² Terrasse):
- Material: 30-50 Euro
- Arbeitszeit: 2-3 Stunden
- Hält: 3-5 Jahre
- Kosten pro Jahr: 10-15 Euro
Vom Profi:
- Kosten: 5-10 Euro pro m² = 100-200 Euro
- Inklusive Vorreinigung
- Garantie auf die Arbeit
- Lohnt sich bei großen Terrassen
Nutzen:
- Fettflecken lassen sich 10x leichter entfernen
- Auch andere Flecken (Wein, Kaffee) bleiben auf Oberfläche
- Terrasse sieht länger neu aus
- Wert der Terrasse bleibt erhalten
Spezielle Tipps nach Terrassenplatten-Art
Granit-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Sehr hart und dicht
- Säureresistent
- Meist poliert oder geschliffen
Bei Fettflecken:
- Backpulver-Paste reicht meist
- Bei hartnäckigen Flecken: Intensiv-Paste mit Waschbenzin möglich
- Erfolgsquote: 90-95%
Besonderheit: Polierter Granit ist fast nicht porös. Fett bleibt sehr lange auf der Oberfläche. Deshalb oft schon mit Spülmittel entfernbar!
Marmor-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Weich und empfindlich
- Sehr säureempfindlich!
- Oft poliert (Hochglanz)
Bei Fettflecken:
- Nur Backpulver-Paste verwenden
- Keine Säuren, kein Waschbenzin
- Sehr sanft bürsten
- Erfolgsquote: 85-90%
Besonderheit: Marmor ist der empfindlichste Terrassenbelag. Bereits ein Tropfen Essig kann permanente Ätzspuren hinterlassen. Deshalb: Höchste Vorsicht!
Nach der Reinigung: Unbedingt imprägnieren! Marmor saugt Fett schnell auf.
Schiefer-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Geschichtete Struktur
- Mittlere Härte
- Oft natürlich raue Oberfläche
Bei Fettflecken:
- Backpulver-Paste funktioniert gut
- Oft 2 Durchgänge nötig (Fett sitzt zwischen Schichten)
- Erfolgsquote: 80-85%
Besonderheit: Schiefer kann sich in Schichten aufspalten. Deshalb:
- Keine Hitze verwenden!
- Nicht zu fest bürsten
- Bei sehr alten Platten: Besonders vorsichtig
Sandstein-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Sehr porös und weich
- Saugt Fett schnell auf
- Oft naturbelassen (unpoliert)
Bei Fettflecken:
- Backpulver-Paste mit längerer Einwirkzeit (2-4 Stunden)
- Oft 2-3 Durchgänge nötig
- Erfolgsquote: 75-85%
Besonderheit: Sandstein ist einer der porösesten Natursteine. Fett dringt hier fast so schnell ein wie bei Pflasterstein. Deshalb: Sofort reagieren!
Prävention: Bei Sandstein ist Imprägnierung besonders wichtig! Ohne Schutz entstehen sehr schnell Flecken.
Beton-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Robust und pflegeleicht
- Mittlere Porosität
- Oft mit Oberflächenbehandlung
Bei Fettflecken:
- Backpulver-Paste reicht meist
- Bei hartnäckigen Flecken: Intensiv-Paste möglich
- Kann fester gebürstet werden
- Erfolgsquote: 85-95%
Besonderheit: Beton ist der robusteste Terrassenbelag. Er verträgt:
- Stärkere Reiniger
- Festeres Bürsten
- Auch Hochdruck (nach der Behandlung)
Vorteil: Einfacher zu reinigen als die meisten Natursteine!
Feinsteinzeug/Keramik-Terrassenplatten
Eigenschaften:
- Fast nicht porös
- Sehr hart und kratzfest
- Pflegeleicht
Bei Fettflecken:
- Meist reicht Spülmittel und Wischen!
- Bei alten Flecken: Backpulver-Paste (30 Min.)
- Erfolgsquote: 95-100%
Besonderheit: Keramik ist das pflegeleichteste Material für Terrassen. Fett dringt kaum ein. Deshalb die beste Wahl für Grillbereiche!
Vorteil: Braucht selten Imprägnierung. Ist von Natur aus sehr dicht.
Wann zum Profi gehen?
Manchmal ist professionelle Hilfe die bessere Wahl.
Gehe zum Profi, wenn:
1. Wertvolle Platten (Marmor, teurer Naturstein)
- Risiko von Schäden zu hoch
- Profis haben spezialisierte Mittel
- Kosten: 80-150 Euro, aber Platten kosten oft 100+ Euro/m²
2. Sehr alte Flecken (über 6 Monate)
- Nach 3-4 DIY-Versuchen keine Verbesserung
- Profis haben industrielle Reiniger
- Kosten: 50-100 Euro
3. Große Fläche (über 10 m²)
- Zeitaufwand zu groß
- Profis arbeiten effizienter
- Kosten: 5-10 Euro pro m²
4. Unsicherheit über Material
- Du weißt nicht, welcher Stein es ist
- Profis erkennen es sofort
- Vermeidet Fehlbehandlung
Was Profis anders machen:
- Spezial-Poultice mit mehreren Wirkstoffen
- Professionelle Bürstenmaschinen
- Steinpolitur bei matten Stellen
- Nachversiegelung inklusive
Kosten-Nutzen:
- DIY: 10-20 Euro Material, 3-5 Stunden Arbeit
- Profi: 80-150 Euro, 0 Stunden Arbeit, Garantie
Quellen zum Thema Fettflecken auf Terrassenplatten entfernen:
- EHL AG – Tipps zur Reinigung und Pflege von Betonsteinen
- Natursteinpflege24 – Fett- und Ölflecken auf Naturstein sicher entfernen
- Cleanipedia DE – Fettflecken nach einer Grillparty entfernen
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich alle Terrassenplatten mit Natron oder Backpulver reinigen?
Ja, Natron und Backpulver sind milde, sichere Hausmittel, die zur Fleckentfernung auf fast allen Steinarten im Außenbereich genutzt werden können. Sie wirken hauptsächlich durch ihre hohe Saugkraft, weshalb sie vor allem bei frischen Fettflecken auf Terrassenplatten effektiv sind.
Wie lange muss eine Poultice-Paste auf der Terrassenplatte einwirken?
Für die maximale Tiefenwirkung bei alten, eingezogenen Fettflecken muss die Paste in der Regel zwischen 12 und 48 Stunden einwirken. Die genaue Dauer hängt von der Porosität des Materials und der Tiefe der Verschmutzung ab.
Welche Mittel eignen sich zur Entfernung von Grillfett?
Grillfett ist meist tierisches oder pflanzliches Fett und lässt sich gut mit einem starken Fettlöser wie Spülmittel, Gallseife oder heißem Sodawasser behandeln. Das Mittel sollte kurz einwirken, bevor der Fettfleck auf Terrassenplatten entfernt wird.
Sind Hausmittel wie Cola oder Essig für Terrassenplatten geeignet?
Nein, von säurehaltigen Hausmitteln wie Essig oder Cola wird auf Terrassenplatten dringend abgeraten, insbesondere bei Natursteinplatten. Säuren können empfindliche Oberflächen angreifen und dauerhafte, helle Verätzungen verursachen.
Kann ich einen Dampfreiniger zum Entfernen von Fettflecken verwenden?
Dampfreiniger können bei dichten Oberflächen wie Feinsteinzeug hilfreich sein, um den Fettfleck zu verflüssigen und aufzulösen. Bei porösen Platten (Beton) ist er jedoch weniger geeignet, da er das Fett durch den Druck tiefer in den Stein drücken kann.
Was muss ich beim Einsatz von Lösungsmitteln beachten?
Lösungsmittel wie Aceton oder Waschbenzin sollten nur punktuell und in Verbindung mit einem saugfähigen Pulver (Poultice) angewendet werden. Testen Sie das Mittel immer zuerst an einer verdeckten Stelle, um Verfärbungen der Terrassenplatten auszuschließen.
Wie verhindere ich, dass das Fett in die Fugen sickert?
Bei der Behandlung von Fettflecken sollten Sie darauf achten, dass die Reinigungsmittel und das abgelöste Fett nicht in die Fugen gespült werden. Saugen Sie die behandelte Stelle mit saugfähigem Papier oder einem Nasssauger auf, anstatt sie einfach nur mit Wasser abzuspülen.
Warum bleibt nach der Reinigung ein dunkler Schatten zurück?
Der dunkle Schatten nach der Reinigung ist oft kein Fett mehr, sondern Restfeuchtigkeit, die der poröse Stein aufgesogen hat. Warten Sie einige Tage ab, bis die Terrassenplatten vollständig getrocknet sind; der Schatten sollte dann verschwunden sein.
Wie oft sollte ich meine Terrassenplatten imprägnieren?
Die Notwendigkeit der Imprägnierung hängt von der Materialart und der Witterung ab, wird aber meist alle drei bis fünf Jahre empfohlen. Eine funktionierende Imprägnierung ist die beste Prävention, um Fettflecken auf Terrassenplatten entfernen zu vermeiden.
Was mache ich, wenn farbiges Wachs auf die Terrassenplatte getropft ist?
Farbiges Wachs auf der Terrassenplatte kann Farbpigmente hinterlassen, selbst wenn das Fett entfernt wurde. Die Farbreste lassen sich oft mit Reinigungsalkohol oder speziellen Fleckentfernern auf Lösemittelbasis behandeln, die das Pigment anlösen.
Fazit: Die richtige Strategie für deine Terrassenplatten
Frische Flecken (unter 30 Minuten):
- Sofort abtupfen mit Küchenpapier
- Mit Spülmittel und warmem Wasser reinigen
- Abspülen und trocknen → Erfolgsquote: 95-100%
Mittelalte Flecken (30 Min. – 4 Stunden):
- Abtupfen
- Backpulver-Paste dick auftragen
- 30-60 Minuten einwirken lassen
- Sanft abbürsten und nachspülen → Erfolgsquote: 85-95%
Alte Flecken (mehrere Tage):
- Backpulver-Paste auftragen
- 2-4 Stunden einwirken lassen
- Abbürsten und nachspülen
- Bei Bedarf wiederholen (2-3x) → Erfolgsquote: 75-85%
Sehr hartnäckige Flecken:
- Hitze-Trick anwenden (nur bei geeigneten Steinen!)
- Intensiv-Paste mit Spülmittel über Nacht
- Mehrfache Wiederholung
- Bei Misserfolg: Profi kontaktieren → Erfolgsquote: 60-75%
Die goldenen Regeln:
- Je schneller, desto besser
- Tupfen, nie wischen
- Sanfte Methoden bevorzugen
- Bei Naturstein: Keine Säuren!
- Geduld haben (mehrere Durchgänge sind normal)
Kosten-Übersicht:
- DIY (frischer Fleck): 5-10 Euro
- DIY (alter Fleck): 10-20 Euro
- Profi: 80-150 Euro
Zeit-Übersicht:
- Sofortbehandlung: 5 Minuten
- Backpulver-Methode: 20 Min. Arbeit + 30-60 Min. Einwirkzeit
- Intensiv-Methode: 30 Min. Arbeit + 8-12h Einwirkzeit
Prävention:
- Imprägnierung: 30-50 Euro (hält 2-5 Jahre)
- Grillschale: 10-20 Euro
- Notfall-Kit (Backpulver, Küchenpapier): 5 Euro
Material-Spezifisch:
- Keramik: Am leichtesten zu reinigen
- Granit: Robust, verträgt mehr
- Marmor: Sehr vorsichtig, keine Säuren!
- Sandstein: Porös, schnell handeln!
- Beton: Pflegeleicht und robust
Terrassenplatten sind oft aus hochwertigen Materialien. Deshalb behandle sie mit Sorgfalt. Die Methoden in diesem Guide sind sanft und effektiv. Sie schonen deine Platten und entfernen Fettflecken zuverlässig.
Wenn du mehr über die Behandlung von Naturstein-Platten erfahren möchtest, lies unseren ausführlichen Guide zum Fettflecken auf Naturstein entfernen. Dort findest du noch detailliertere Informationen zu empfindlichen Steinen wie Marmor und Travertin.
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